6. November 2020, 12:22 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Das iPhone 12 wurde mit Hochspannung erwartet. Im Vorfeld kreisten viele Gerüchte um Design, Ausstattung und Leistung durchs Netz. Nicht alle davon haben sich bewahrheitet.
Die Nachfolger der iPhone-11-Familie umfassen insgesamt vier Geräte: Ein iPhone 12 mini mit 5,4 Zoll Display, ein iPhone 12 und iPhone 12 Pro mit jeweils 6,1 Zoll, sowie ein iPhone 12 Pro Max mit 6,7 Zoll. Welche Neuerungen es bei den Geräten gibt, hat TECHBOOK zusammengefasst.
Übersicht
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Display und Design
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das iPhone 12 kaum von seinem Vorgänger. Das iPhone 12 hat zwei Kameras auf der Rückseite im quadratischen Design, genau wie das iPhone 11. iPhone 12 Pro und 12 Pro Max sehen mit den drei Kameras auf der Rückseite ihren Vorgängern ebenfalls ähnlich. Auch die Vorderseite mit der großen Notch am oberen Rand ist weiterhin vorhanden. In der Display-Ausbuchtung stecken neben der Frontkamera unter anderem auch der Lichtsensor, der Annäherungssensor und Face ID.
Neues, altes Gehäuse-Design
Mit dem iPhone 12 gibt Apple die abgerundeten Gehäuseränder auf und kehrt stattdessen zu den glatten Kanten zurück, die wir zuletzt im iPhone SE der ersten Generation gesehen haben. Das iPhone 12 soll dadurch schmalere Display-Ränder haben und insgesamt 11 Prozent dünner, 15 Prozent kleiner und 16 Prozent leichter als das iPhone 11 sein.
Neu im iPhone-Gehäuse ist MagSafe. Diese Technologie kennen einige vielleicht noch aus älteren MacBooks. Im iPhone 12 sitzen Magnete, die um die kabellose Ladespule auf der Rückseite angeordnet sind. Damit kann das neue Zubehör – darunter endlich kabellose Ladegeräte von Apple selbst – direkt an das iPhone „gesnappt“ werden. So verrutscht das iPhone beim Laden nicht und lädt immer effizient und schnell auf.
Traditionelles Laden erfolgt übrigens weiterhin per Lightning-Anschluss. USB-C, wie wir es aus dem iPad Pro kennen, hat den Sprung also wieder nicht geschafft. Neu ist jedoch, dass nur noch ein USB-C- auf Lightning-Kabel in der Packung beiliegt. Zugunsten der Umwelt verzichtet Apple auf die Beifügung eines Netzteils.
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OLED-Bildschirme in allen Modellen
Apple bietet mit dem iPhone 12 erstmals drei verschiedene Bildschirmgrößen an:
- iPhone 12 mini mit 5,4 Zoll
- iPhone 12 mit 6,1 Zoll
- iPhone 12 Pro mit 6,1 Zoll
- iPhone 12 Pro Max mit 6,7 Zoll
Während das iPhone 12 mini einen komplett neuen Formfaktor einführt, der trotz erheblichen größerem Display kleiner als das iPhone SE ist, behält das iPhone 12 die gleiche Bildschirmgröße wie das iPhone 12 bei. Beim iPhone 12 Pro wächst die Diagonale hingegen von 5,8 Zoll auf 6,1 Zoll und beim Pro Max von 6,5 Zoll auf 6,7 Zoll.
Das iPhone 12 hat nun auch einen OLED-Bildschirm bekommen, während das iPhone 11 noch ein LCD hatte. Außerdem hat Apple die Auflösung des Bildschirms verdoppelt.
Der Bildschirm ist mit einem „Ceramic Shield“ geschützt, das Apple in Zusammenarbeit mit Glas-Experte Corning geschaffen hat. Das neue Glaskompositum soll bis zu viermal sturzfester als das bisherige iPhone-Glas sein.
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Kein 120-Hertz-Display
Das zuvor spekulierte ProMotion-Display mit einer Bildwiederholungsrate von 120 Hertz gibt es beim iPhone 12 leider nicht. Die Technologie ist aus dem iPad Pro und zahlreichen Android-Smartphones bekann. Durch die höhere Bildwiederholfrequenz sorgt sie dafür, dass Bewegungen auf dem Bildschirm (etwa Scrollen, Animationen und Spiele) flüssiger laufen.
iPhone 12 in neuen Farben
iPhone 12 und iPhone 12 mini kommen in den Farben Weiß, Schwarz, Grün und (Product) Red. Das babyblaue Azur steht nicht mehr zur Auswahl, dafür gibt es eine neue dunkelblaue Option.
Das iPhone 12 Pro kommt hingegen in den gedeckteren Farben Graphit, Silber, Gold und Pazifikblau.
Technische Ausstattung
Alle Modelle bekommen ein schnelles 5G-Modem
Lange Zeit mussten iPhone-Nutzer auf ein Modell mit 5G warten. Nachdem der neue Mobilfunkstandard bereits in vielen Android-Konkurrenten integriert ist, bekommt nun aber auch endlich das iPhone 5G. Anders als im Vorfeld spekuliert wurde, erhalten alle Modelle (iPhone 12/12 mini, iPhone 12 Pro/Pro Max) Zugriff auf schnellere Internetgeschwindigkeiten.
Apple baut Leistungsabstand zur Konkurrenz aus
Der A14 Bionic ist der erste Chip, den Apple im 5-Nanometer-Prozess fertigt. Je kleiner der Prozess, desto effizienter der Chip. So wird der A14 trotz höherer Leistung weniger Strom verbrauchen als der A13 aus dem iPhone 11.
Der A14 Bionic verfügt über erstaunliche 11,8 Milliarden Transistoren – 38 Prozent mehr als die 8,5 Milliarden im A13. Apple gibt sich jedoch relativ verhalten, was den Leistungszuwachs gegenüber dem Vorgänger angeht. Das Unternehmen vergleicht seinen neuen Chip lediglich mit der Konkurrenz. Angeblich soll der Vorsprung 50 Prozent vor den schnellsten Chips in anderen Flaggschiff-Smartphones betragen.
Der Aufbau des Prozessors bleibt mit 6 Kernen (Cores), die sich aus 2 Leistungs-Cores und 4 energiesparenden Cores zusammensetzen, gleich. Auch die Grafikeinheit bleibt unverändert bei 4 Kernen.
Neural Engine mit deutlich mehr Leistung
Die Neural Engine auf dem A14 Bionic ist ein separater Prozessor, der sehr viele kleinere Berechnungen gleichzeitig ausführen kann. Sie kommt zum Beispiel für Face ID und Machine Learning (Maschinenlernen) zum Einsatz und hilft dem Prozessor und der Grafikeinheit bei Dingen wie der Fotoverarbeitung. Im Zusammenspiel mit Prozessor und Grafikeinheit wird laut Apple auf dem iPhone „Bilderkennung, natürliches Sprachenlernen, Bewegungsanalysierung und mehr“ möglich.
Im A14 hat die Neural Engine einen großen Sprung gemacht und verfügt jetzt über 16 Rechenkerne mit bis zu 11 TOPs (Tera Operations per Second – entspricht einer Billion Berechnungen pro Sekunde). Das ist mehr als doppelt so viel wie die 5 TOPs im A12 und 83 Prozent mehr als die 6 TOPs im A13.
Apple aktualisiert die Kamera
Alle vier neuen iPhone-12-Modelle, also sowohl das iPhone 12 mini, das iPhone 12, das iPhone 12 Pro als auch das iPhone 12 Pro Max, haben eine bessere Kamera als ihre Vorgänger. iPhone 12 und das Mini-Modell bieten nur einen digitalen Zoom. Das iPhone 12 Pro und das iPhone 12 Pro Max hingegen haben auch wieder einen optischen Zoom. Apple hat zudem an den Linsen gearbeitet, sodass mit dem Pro eine vierfache und mit dem Pro Max eine fünffache Vergrößerung mit dem Teleobjektiv möglich ist.
Leicht geänderte Kamera-Hardware und eine Überraschung
Die Dual-Kamera im iPhone 12/12 mini besteht aus einem Weitwinkelobjektiv mit f/1.6 Blende und optischer Bildstabilisierung (OIS) sowie einem Ultraweitwinkelobjektiv mit f/2.4 Blende und 120-Grad-Sichtfeld.
Die Triple-Kamera im iPhone 12 Pro/Pro Max hat einen komplett neuen Hauptsensor mit 1,7 Mikrometern großen Pixeln bekommen. Den wahren Star der Show gibt es aber nur im Pro Max. Die Kamera in dem größeren Gehäuse nutzt nun Sensorshift zur Bildstabilisierung – eine Technologie, die wir sonst nur aus teueren Systemkameras kennen.
Apple hat zudem den Nachtmodus auf die Tele- und Frontkamera erweitert. Generell sollen Aufnahmen bei Dunkelheit mit dem iPhone 12 27 Prozent besser sein.
Vor allem bei Videos sind iPhones seit Jahren Vorreiter. Diesen Abstand will Apple weiter ausbauen und ermöglicht nun Aufnahmen in Dolby Vision HDR. Diese Technologie gibt es bislang nur mit teurem Kamera-Equipment. Doch darüber hinaus können Nutzer die Videos sogar gleich auf dem iPhone bearbeiten und verschicken. Das war bisher nur mit teuren Rechnern möglich und kommt im iPhone erstmals auf ein mobiles Gerät.
Apples LiDAR-Sensor
LiDAR steht für Light Detection and Ranging. Denn der Sensor dient der Lichterkennung und Abstandsmessung. Den Sensor verwendet Apple bereits im iPad Pro. Damit sind unter anderem Porträtfotos mit besserer Tiefenerkennung und genauer Positionierung von Objekten in augmentierter Realität (AR) möglich.
iOS 14 als neueste Betriebssystem-Version
iOS 14 hat Apple bereits vor dem iPhone 12 vorgestellt. Das neue Betriebssystem bietet frei wählbare Standard-Apps, neue Fitness-Funktionen und einen komplett neuen Home Screen mit Widgets. Alle Änderung haben wir hier für Sie zusammengefasst:
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Preise und Verfügbarkeit
Das iPhone 12 und das iPhone 12 Pro sind seit 23. Oktober in den Läden. Das iPhone 12 mini und das iPhone 12 Pro Max sind seit 6. November vorbestellbar und werden am 13. November ausgeliefert.
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Alle Preise und Speichervarianten des iPhone 12
Hinweis: Preise ergeben sich durch vorübergehende Mehrwertsteuersenkung
iPhone 12 mini
- 64 GB für 778,85 Euro
- 128 GB für 827,55 Euro
- 256 GB für 944,55 Euro
iPhone 12
- 64 GB für 876,30 Euro
- 128 GB für 925,05 Euro
- 256 GB für 1042,05 Euro
iPhone 12 Pro
- 128 GB für 1120 Euro
- 256 GB für 1237 Euro
- 512 GB für 1461,20 Euro
iPhone 12 Pro Max
- 128 GB für 1217,50 Euro
- 256 GB für 1334,45 Euro
- 512 GB für 1558,65 Euro
Neben den neuen iPhone-12-Modellen bietet Apple auch das iPhone 11, iPhone Xr und iPhone SE weiterhin an.