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Markenrechte

Neue Apple-Geräte bekommen wohl nie mehr ein „i“ vor dem Namen

Apple Logo
Apple bietet in seinen Stores eine bunte Auswahl an Geräten Foto: Getty Images
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

1. Juni 2023, 18:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das kleine „i“ am Anfang der Namen vieler Apple-Geräte kennt nahezu jeder. Doch es wird wohl bei iPhone, iPad, iMac und iPod bleiben. TECHBOOK klärt auf, warum Apple bei neuen Produktlinien in Zukunft wohl komplett auf das „i“ verzichten muss.

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iMac, iPhone, iPad – das „i“ in der Namensgebung der Geräte ist Apples Markenzeichen. Erstmals verwendete der Hersteller den Buchstaben im 1998 vorgestellten iMac. 2001 folgte der erste iPod, 2007 das iPhone und 2010 das iPad. Sogar außerhalb seiner Hardware nutzte Apple das „i“ zur Wiedererkennung, wie der Start des iTunes Stores 2003 und die Einführung der Firmware iOS oder der iCloud zeigten. Doch bereits Anfang der 2000er zeichnete sich ab, dass der kleine Buchstabe Apple auch Probleme macht. Künftig muss das Unternehmen bei der Benennung neuer Produkte wohl komplett auf das prominente „i“ verzichten.

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Apple zahlte Millionen für Markenrechte

Apple hatte in der Vergangenheit häufiger Probleme mit den Markenrechten und musste nicht selten Ablösesummen in Millionenhöhe zahlen, um einen bereits geschützten Namen verwenden zu dürfen. Als das „i“ von Apple immer bekannter wurde, prognostizierten einige Unternehmen mögliche neue Produkte der Amerikaner und sicherten sich vorab die Namensrechte, nur um diese dann später teuer an Apple abzugeben.

Der Name „iPhone“ ist beispielsweise keine Erfindung von Apple. Vielmehr hatte das heute weltweit führende Netzwerk-Unternehmen Cisco sich die Rechte schon vor Apple für ein Telefon gesichert – das Linksys iPhone kam bereits 1998 auf den Markt. Die Amerikaner mussten Cisco daher eine nicht bekannte Summe in einem Rechtsstreit zahlen und übernahmen in der Folge selbst die Namensrechte für das iPhone. Auch beim iPad ging es ähnlich zu. Hier hielt das chinesische Unternehmen ProView die Markenrechte inne und gab sie nach dreijährigem Rechtsstreit für 60 Millionen US-Dollar ab. Zuvor hatte bereits das japanische Unternehmen Fujitsu die Rechte am Namen „iPad“ an Apple abgetreten.

Nicht erfolgreich war Apple im Streit um den Namen „iTV“, der 2006 vorgestellt wurde. Die Markenrechte liegen bei der britischen Fernsehanstalt iTV, die noch heute in Großbritannien aktiv ist. Apple unterlag im Rechtsstreit und musste seinen iTV schlußendlich in Apple TV umbenennen. Doch auch dieser Prozess kostete das Unternehmen viel Geld.

Bei der Apple Watch spitzte sich das Ganze noch mehr zu. Gleich drei Unternehmen hatten sich die Bezeichnung „iWatch“ in ihren Ländern bereits vor Apple gesichert. In den USA hatte OMG Electronics den Daumen auf dem Namen, in Irland und der EU lagen die Markenrechte beim Software-Entwickler Probendi und in China war der Name „iWatch“ ebenfalls in der Hand eines nicht näher bekannten Unternehmens. Die weltweit drei größten Märkte waren Apple somit versperrt. Die Markenrechte für „iWatch“ hier freizukaufen, hätte wohl Milliarden gekostet. Das Unternehmen entschied sich daher, statt der iWatch eine Apple Watch auf den Markt zu bringen.

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Buchstabe lässt sich nicht schützen

Bereits im Jahr 2010 – etwa um die Vorstellung des ersten iPads herum – unternahm Apple einen Versuch, das Problem mit den Markenrechten ein für alle Mal zu lösen. Das Unternehmen versuchte, sich die Rechte an dem Präfix „i“ zu sichern. Doch das Gericht lehnte mit der Begründung ab, dass niemand die Rechte an einem einzelnen Buchstaben innehaben dürfe. Für das Unternehmen blieb somit nur eine Lösung übrig – den Namen für Produkte zu nutzen, für den es bereits die Rechte besaß: Apple.

Neue Apple-Produkte künftig ohne das Präfix „i“?

In jüngster Vergangenheit brachte Apple keine neue Produktlinie mehr auf den Markt, deren Namen mit einem „i“ beginnt. Stattdessen nutzt Apple wohl aus den oben genannten Gründen immer häufiger seinen Unternehmensnamen in der Bezeichnung. Es gibt die besagte Apple Watch und den Apple TV, aber auch den smarten Lautsprecher Apple HomePod, die AirPods und die Apple AirTags. Die neu vorgestellten Dienste nennt das Unternehmen Apple Music, Apple TV+, Apple Car, Apple Arcade, Apple Fitness+ etc. – ebenfalls ganz ohne das Präfix „i“. Es ist daher nicht mehr davon auszugehen, dass neu entwickelte Produkte von Apple noch nach der alten Weise benannt werden. Die Zeiten des „i“s in neuen Namen sind wohl endgültig vorbei.

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Quellen

Themen Apple
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