
28. April 2025, 14:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit April 2025 bekommt nicht einmal mehr die Hälfte der im Umlauf befindlichen Android-Smartphones neue Sicherheitspatches. Der Grund dafür ist die Zerklüftung des Betriebssystems, das in vielen verschiedenen Ausführungen auf Millionen von Geräten läuft.
Die Vorstellung der fertigen Version von Android 16 auf der Google I/O 2025 steht kurz bevor. Doch viele Smartphone-Hersteller haben ihre aktuellen Geräte noch nicht einmal mit Android 15 versorgt. Selbst Branchenführer Samsung spielt das Update erst jetzt an seine 2024er-Flaggschiffe Galaxy S24 und Z Fold 6 aus – ein halbes Jahr nach dem Launch von Android 15. Verspätete oder gänzlich ausbleibende Updates sind gängig in der Android-Welt. Das führt jedoch dazu, dass viele Nutzer auf unsicheren Geräten sitzen bleiben.
Neuere Android-Versionen nur auf einem Bruchteil der Geräte
Obwohl einige Hersteller wie Google und Samsung mittlerweile sieben Jahre Software-Updates versprechen, gibt es noch eine ganze Reihe von Android-Smartphones, die mit nicht mehr unterstützten Versionen zurückbleiben. Eine Android-Version gilt dann als nicht mehr unterstützt, wenn sie keine Sicherheitspatches mehr erhält. Derzeit laufen diese veralteten Android-Versionen auf mehr als der Hälfte aller Geräte.
Aus Daten in der Google-eigenen Entwickler-Plattform Android Studio geht hervor, dass auf nur 48,7 Prozent der Geräte Android 13 oder neuer installiert ist. Das Programm gibt Entwicklern die Wahl, für welche Android-Version sie eine App entwickeln möchten. Es zeigt dann an, wie viele Geräte mit der jeweiligen Version erreicht werden.
Die Daten zeigen, dass Android 15 derzeit nur auf 4,5 Prozent der Geräte installiert ist. Android 13 und vor allem Android 14 haben mit 16,8 und 27,4 Prozent noch einen deutlich größeren Anteil. Anzumerken ist allerdings, dass in den Daten bislang nicht das Update auf Android 15 für Galaxy S24, Z Flip 6 und Z Fold 6 zu sehen ist, das Samsung derzeit ausspielt.
Android-Version | Anteil der Nutzerbasis |
---|---|
Android 15 | 4,5 Prozent |
Android 14 | 27,4 Prozent |
Android 13 | 16,8 Prozent |
Android 12 | 12,8 Prozent |
Android 11 | 15,9 Prozent |
Android 10 | 10,2 Prozent |
Android 9 | 5,8 Prozent |
Android 8.1 | 3 Prozent |
Android 8 | 1 Prozent |
Ältere Versionen | 2,6 Prozent |
Mehr als die Hälfte aller Android-Geräte ist unsicher
Diese Zahlen sind deshalb so besorgniserregend, weil nur Geräte mit Android 13 oder neuer Sicherheitspatches von Google erhalten. Das Android-Sicherheitsbulletin für März 2025 war das letzte, das auch noch für Android 12 und 12L bereitgestellt wurde. Mit dem Bulletin für April 2025 haben Smartphones und Tablets mit den älteren Android-Versionen den Support von Google verloren.
Android 12 ist 2021 erschienen und damit gerade einmal vier Jahre alt. Es ist noch auf 12,8 Prozent aller Geräte installiert – somit sind Millionen von Nutzern betroffen. Zum Vergleich: Apple hat erst kürzlich ein Sicherheitsupdate für das zehn Jahre alte iPhone 6s veröffentlicht.

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Veraltete Software ist ein Riesenproblem
Doch nicht nur Google ist für dieses Versäumnis verantwortlich zu machen, sondern auch die Hersteller – und in einigen Fällen die Nutzer selbst. Denn die Hersteller sind dafür zuständig, ihre Geräte mit Updates zu versorgen. Hier geht die Schere aber weit auseinander: Oft bekommen nur teure Flaggschiff-Smartphones regelmäßig Updates. Selbst dann kann es zu monatelanger Verzögerung kommen, wie das Beispiel Samsung zeigt. Kleinere Hersteller versprechen oft nur zwei oder drei Jahre Software-Support.
Dazu kommt, dass viele Nutzer zögerlich auf Updates reagieren oder diese überhaupt nicht installieren. Nicht ohne Grund, denn ungenügend geprüfte Updates können viele Software– und sogar Hardware-Fehler verursachen. Dennoch ist die Installation vor allem für den Sicherheitsgehalt essenziell. Denn wer ungeschützte Software verwendet, macht sich zum Ziel für Angriffe auf persönliche Daten, Passwörter, Banking-Infos und mehr.