4. Juni 2024, 16:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Seit einiger Zeit verteilt Google neue Features unabhängig von den großen Android-Versionsupdates. Das Paket im Mai umfasst fünf neue Funktionen und weitere Upgrades für bereits bestehende.
Früher mussten Nutzer auf das jährliche Android-Update warten, um neue Funktionen zu bekommen. Mittlerweile hat Google aber seine Strategie geändert und liefert Änderungen eher als Updates für seine Apps – oder sogenannte „Feature Drops“. Diese kleinen Pakete erscheinen alle paar Monate und bringen neue und verbesserte Funktionen mit.
Google hatte im Rahmen der Entwicklerkonferenz I/O Mitte Mai bereits eine Reihe von KI-Neuheiten angekündigt, die zu Android kommen. Außerdem testet das Unternehmen derzeit zahlreiche Änderungen in der Beta-Version von Android 15. Nun hat es aber unerwartet einen Feature Drop auf dem „The Keyword“-Blog angekündigt.
Übersicht
Nachrichten nach dem Verschicken bearbeiten
In vielen Messenger-Apps, darunter WhatsApp und Telegram, sowie Apples iMessage können Nutzer Nachrichten auch nach dem Verschicken noch bearbeiten. Das funktioniert in der Regel für einen kurzen Zeitraum nach Klicken auf den Senden-Button und ermöglicht es, etwaige Tippfehler noch schnell zu korrigieren.
Google Messages konnte das bislang nicht – ein Versäumnis, das nun ebenfalls nachträglich korrigiert wird. Jetzt lassen sich RCS-Nachrichten bis zu 15 Minuten nach dem Absenden noch bearbeiten. Dazu muss man die jeweilige Nachricht gedrückt halten und den Bearbeiten-Button wählen. Chat-Teilnehmer können anhand eines „Bearbeitet“-Markers erkennen, wenn eine Nachricht nachträglich verändert wurde. Für klassische SMS gilt das neue Feature übrigens nicht. Deshalb ist darauf zu achten, dass im Chat-Textfeld der Zusatz „RCS-Nachricht“ zu finden ist.
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Google zieht bei Hotspots und Anrufen mit Apple gleich
Wer Apple-Produkte nutzt, weiß vielleicht, wie unkompliziert es ist, iPad oder Mac mit einem iPhone-Hotspot zu verbinden. Google liefert diese Einfachheit im aktuellen Feature Drop mit „Instant Hotspots“ nach. Android-Tablets und Chromebooks können sich bald mit nur einem Klick mit dem Hotspot des Smartphones verbinden – ohne das Passwort eingeben zu müssen.
Auch bei Anrufen mit Google Meet reicht das Unternehmen eine Funktion nach, die man von Apples FaceTime kennt. Laufende Anrufe lassen sich bald über den Cast-Button auf ein anderes, mit dem Google-Account verbundenes Android-Gerät übertragen.
Neues Google-Home-Widget für Schnellzugriffe
Googles Home- und Nest-Produkte sind in vielen Smart Homes zu finden. Doch die Integration mit Android ist bislang noch etwas dürftig. Ein neues Widget für den Home Screen soll die Situation verbessern. Es stellt Metriken wie die aktuelle Temperatur auf einen Blick dar und erlaubt das Ein- und Ausschalten von Geräten wie smarten Lampen. Wer sich für die öffentliche Vorschau anmeldet, kann das Feature ab sofort ausprobieren.
Smart-Home-Steuerung auf der Wear-OS-Watch
Auch Smartwatches mit Wear OS bekommen neue Schnellzugriffe auf Smart-Home-Funktionen. Nutzer können eine neue Kachel als Favorit ablegen, die vom Home Screen aus mit einem Wisch nach links erreichbar ist. Zusätzlich sind Direktzugriffe auf einzelne Geräte nun als Komplikationen verfügbar, die sich auf dem Ziffernblatt ablegen lassen.
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PayPal über die Smartwatch nutzen
Eine weitere Neuheit für Watches mit Wear OS kommt zunächst exklusiv nach Deutschland und in die USA. Diese ermöglicht es, PayPal als Zahlungsart in Google Wallet zu hinterlegen und direkt mit der Smartwatch zu bezahlen.
„Feature Drop“ 9 neue Funktionen, die Android-Smartphones im Dezember kommen
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Ab heute verfügbar Die 35-Euro-Smartwatch von Aldi & Co. im Test
Was noch in dem Feature Drop für Android-Smartphones steckt
Wer Googles eigene Tastatur Gboard für Android nutzt, kann bald eine Reihe von neuen Emoji-Kombinationen ausprobieren. „Emoji Kitchen“ ermöglicht es bereits seit 2021, unterschiedliche Smileys miteinander zu verschmelzen und so individuell angepasste Sticker zu erstellen. Als Beispiel nennt Google etwa die Kombo aus Disco-Ball und Kopfhörern für die Festival-Saison.
Für ausgewählte Auto-Modelle können Nutzer ihr Smartphone als digitalen Schlüssel verwenden. Damit lässt sich das Auto aufschließen, sondern auch der Schlüssel mit Familie und Freunden einfach teilen. Das Feature ist ab sofort für eine Reihe von Mini-Modellen verfügbar und soll demnächst auch für Mercedes-Benz- und Polestar-Fahrzeuge kommen.