3. Februar 2025, 11:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zeigt der Smartphone-Akku falsche Ladestände an oder schaltet sich plötzlich aus? Dann kann eine Kalibrierung helfen. Durch häufiges Aufladen und Entladen verliert der Akku mit der Zeit an Präzision, sodass die Anzeige nicht mehr den tatsächlichen Ladestand widerspiegelt. Wir erklären, wie man den Akku richtig kalibriert – und wann man es besser lassen sollte.
Manche kennen es: Der Handyakku wurde gerade erst geladen, da ist ein Großteil des Ladestandes schon wieder verschwunden. Man kann fast dabei zusehen, wie die Prozente auf der Ladestandsanzeige immer mehr schrumpfen. Die Folge: Das Smartphone hält über Nacht kaum noch durch. Das muss aber nicht bedeuten, dass der Akku des Smartphones defekt ist. Vielmehr liegt es oft an einer fehlerhaften Anzeige. Den Akku zu kalibrieren, kann in diesem Fall helfen. Doch Vorsicht: Eine unnötige Kalibrierung kann die Lebensdauer des Akkus verkürzen.
Übersicht
Was eine Akku-Kalibrierung bringt
Der Akku ist das Herzstück eines jeden Smartphones, doch mit der Zeit kann seine Anzeige ungenau werden. Ein plötzlicher Shutdown trotz vermeintlich ausreichender Restladung oder eine inkorrekte Anzeige sind Anzeichen dafür, dass eine Kalibrierung nötig sein könnte. Denn Lithium-Ionen-Akkus nutzen sich mit der Zeit ab. Da die Software des Smartphones den Ladestand nicht direkt messen kann, sondern nur durch Ladevorgänge „lernt“, kann es passieren, dass die Anzeige nicht mehr exakt den tatsächlichen Ladezustand widerspiegelt. Dies kann dazu führen, dass sich das Smartphone unerwartet ausschaltet, obwohl die Anzeige noch eine Restladung zeigt.
Ist der Akku vollständig entladen, meldet der Chip 0 Prozent an das Betriebssystem. Wird der Akku komplett geladen, zeigt er 100 Prozent an. Auf diese Weise lernt der Chip, wie groß die maximale Akkukapazität ist. Doch durch häufige Teilaufladungen – also wenn der Akku nie ganz voll oder leer ist – kann der Chip nicht mehr exakt bestimmen, wie viel Energie noch gespeichert ist. Er verliert gewissermaßen den Überblick. Dadurch kommt es vor, dass die Anzeige beispielsweise noch 10 Prozent Akkuladung zeigt, das Smartphone sich jedoch plötzlich ausschaltet.
Durch eine Kalibrierung kann der Akku-Controller den tatsächlichen Ladezustand besser einschätzen, sodass die Anzeige wieder genaue Werte liefert.
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Akku kalibrieren: So geht’s
Die Kalibrierung des Smartphone-Akkus ist relativ einfach. Außer einem Ladeteil und dem Handy benötigt man kein weiteres Zubehör. Und so geht man vor:
- Akku vollständig entladen: Nutzen Sie Ihr Smartphone, bis es sich von selbst abschaltet. Falls es sich danach noch einmal einschalten lässt, wiederholen Sie diesen Schritt, bis es gar nicht mehr startet. Die Batterie darf keine Restladung mehr enthalten.
- Smartphone ausgeschaltet aufladen: Verbinden Sie Ihr Gerät mit dem Ladegerät und lassen Sie es vollständig aufladen, bis die Anzeige 100 Prozent erreicht. Ziehen Sie es erst dann vom Netz.
- Neustart und Kontrolle: Entfernen Sie das Ladekabel und starten Sie das Smartphone neu. Falls die Anzeige nicht 100 Prozent zeigt, stecken Sie es erneut an und laden Sie es komplett auf.
- Finaler Neustart: Trennen Sie das Gerät wieder vom Netz und starten Sie es ein letztes Mal neu. Danach sollte die Akkuanzeige wieder mit der tatsächlichen Kapazität übereinstimmen.
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Wann sollte man den Akku nicht kalibrieren?
Man sollte einen Akku nur kalibrieren, wenn tatsächlich eine fehlerhafte Anzeige des Ladestands vorliegt. Ein vollständiges Entladen des Akkus kann dessen Lebensdauer verringern. Wer regelmäßig den Akku bis auf null Prozent entlädt, riskiert, dass die maximale Kapazität des Akkus langfristig sinkt.