29. Juli 2021, 7:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Schon längst haben Smartphones die Preismarke von 1000 Euro geknackt – nicht nur das macht die Geräte besonders attraktiv für Langfinger. Auch die auf ihnen gespeicherten Daten sind für Diebe interessant. Die Polizeiliche Kriminalprävention gibt nützliche Tipps, wie Sie Ihr Smartphone schützen.
Auf einem Smartphone speichern wir Unmengen an sensiblen Daten. Von Fotos, über Kontaktdaten bis hin zu Kontodaten – für einige Kriminelle sind sie genauso wertvoll, wenn nicht gar wertvoller als das Handy selbst. Wird es gestohlen oder geht verloren, ist der Ärger und Schaden daher oft groß. Besonders in der Urlaubszeit melden viele Menschen den Diebstahl ihres Smartphones. Dabei lassen sich Gerät und Daten durch einige Vorkehrungen gut schützen. Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes hat hilfreiche Tipps zusammengestellt, mit denen Sie sich schützen.
Diebstahl oder Verlust vermeiden
2020 registrierte die Polizei in Deutschland laut Statista über 83.000 Taschendiebstähle. Werden Handys und Geldbörsen in ihnen transportiert, sind auch sie weg. Damit es erst gar nicht soweit kommt, sollten Nutzer im Urlaub wie zuhause auf einige Punkte achten.
- Tragen Sie Bargeld, Smartphone und Kreditkarten immer in verschlossenen Innentaschen – möglichst dicht am Körper
- Handtaschen sollten Sie immer verschlossen auf der Vorderseite des Körpers oder unterm Arm tragen
Zumeist gehen die Taschendiebe laut der Polizei in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor – und sorgen etwa selbst für ein Gedränge, um den häufig weiblichen Opfern in einem unauffälligen Moment die Tasche zu klauen.
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Datenschutz auf dem Smartphone
Auch beim Thema Datenschutz ruft die Polizeiliche Kriminalprävention zur Vorsicht auf: „Gerade weil man mit Smartphones und Tablets kinderleicht im Internet surfen kann, bieten sie Angriffspunkte für Schadsoftware oder Phishing.“ Mit Phishing ist der Versuch gemeint, mit gefälschten Mails oder Webseiten an empfindliche Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninfos zu kommen. Folgende Tipps gibt die Behörde, damit Sie nicht Opfer von Hackern werden.
Tipps zum Schutz
- Nutzen Sie fremde WLAN-Netzwerke – etwa öffentliche Hotspots an Flughäfen oder in Cafés – nur mit einem VPN (Virtuelles privates Netzwerk). Das macht Ihre Internetverbindung abhör- und manipulationssicherer. Wie Sie einen VPN auch auf Ihrem Handy einrichten, verrät Ihnen dieser Artikel.
- Wenn Sie den Verlust Ihres Smartphones bemerken, lassen Sie die SIM-Karte sofort bei Ihrem Mobilfunkanbieter sperren. Nutzen Sie zusätzlich auch die Sperr- und Ortungsdienste von Android oder iOS.
- Setzen Sie eine PIN-Code für die automatische Displaysperre und aktivieren Sie stets die PIN für Ihre SIM-Karte. „Es gibt den Irrglauben, dass der Wischcode einen ausreichenden Schutz bietet. Wir raten davon ab!“, so ein Sprecher der Polizeilichen Kriminalprävention gegenüber TECHBOOK.
- Installieren Sie immer die Updates fürs Betriebssystem. Mit den Aktualisierungen werden meist nicht nur neue Funktionen, sondern auch wichtige Sicherheitsupdates mitgeliefert. Automatische Updates lassen sich im App-Store aktivieren – aber wegen der Datenmenge nur, wenn WLAN zur Verfügung steht.
- Laden Sie keine Dateien aus unsicheren Quellen herunter. Nutzen Sie nur App-Stores seriöser Anbieter.
- „Was am PC gilt, gilt auch fürs Smartphone: Man sollte keinesfalls Links oder Dateien öffnen, die man von Unbekannten über Messenger erhalten hat“, ergänzt ein Behördensprecher gegenüber TECHBOOK.
- Falls das Smartphone verloren geht oder geklaut wird, sind Backups hilfreich. Fotos, Videos, Kontakte und andere Daten sollten Nutzer daher über einen Cloud-Dienst wie iCloud oder Google Drive online speichern.
- Sinnvoll kann auch das Verschlüsseln des Smartphones sein. So fallen die Daten bei Verlust des Geräts nicht in falsche Hände. Neuere Betriebssysteme verschlüsselten die Nutzerdaten bereits automatisch, um E-Mails, Kontakte, Fotos, Downloads oder Zugangsdaten zu schützen. Ältere Smartphones lassen sich in den Einstellungen hingegen manuell verschlüsseln.
Zusatz-Tipp der TECHBOOK-Redaktion: Notieren Sie sich die sogenannte IMEI-Nummer Ihres Geräts. Diese benötigen Sie für eine spätere Anzeige bei der Polizei. Was das ist und wo Sie diese finden, erfahren Sie hier.