3. Januar 2025, 11:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Pop-Culture-Serie „Die Simpsons“ hat in mittlerweile 36 Staffeln eine ganze Reihe von Trends und Ereignissen vorausgesagt – oft mit unheimlicher Präzision. Etwa Trumps Präsidentschaft und das unrühmliche Serienfinale von Game of Thrones gab es zuerst in der Zeichentrickserie zu sehen. Auch bei einem bestimmten Technik-Trend scheinen die Show-Macher in die Kristallkugel geschaut zu haben.
Auch, wenn es aktuell für Apples am 2. Februar 2024 in den USA erschienen Mixed-Reality-Headset Vision Pro nicht so rosig aussieht, hat das Produkt doch für einen Durchbruch gesorgt. Auf Social Media sieht man seither immer wieder Videos von Personen, die das Headset im Alltag tragen – in der U-Bahn, im Café oder sogar auf dem Skateboard und im Tesla Cybertruck. Dieses Phänomen haben „Die Simpsons“ bereits 2016 vorhergesagt und machen zugleich auf die damit einhergehenden Probleme aufmerksam.
VR-Headsets im Alltag
In der Episode „Die virtuelle Familie“, Staffel 28, vom 2. Oktober 2016 thematisiert die Show das Aufkommen von Virtual-Reality-Headsets. Im selben Jahr ging die Oculus Rift CV1 an den Start, welche als erstes erschwingliches VR-Headset gilt. Auch in der Serie ist die Technologie noch in den Kinderschuhen. Bei Mr. Burns weckt sie jedoch das Interesse und er versucht, die Simpsons als virtuelle Familie einzustellen.
Am Ende springt die Episode ein paar Jahre in die Zukunft und zeigt, wie die Bewohner Springfields mit VR-Headsets über den Augen ihrem Alltag nachgehen. Dabei fallen sie in Gullyschächte und stoßen gegen Laternenpfähle. Rektor Seymour Skinner macht virtuell Picknick und Homer und Marge tauschen Zärtlichkeiten über ihre Headsets aus – während sie völlig unbewegt nebeneinander im Bett liegen.
„Die Simpsons“ sagten Vision Pro voraus
In der „echten“ Realität, oder vielmehr der Mixed Reality von Apples Vision Pro, laufen Menschen nun ebenfalls mit Headsets über den Augen auf den Straßen in den USA herum. Der berühmte YouTuber Casey Neistat hat nach nur wenigen Stunden nach dem Launch ein Video veröffentlicht, in dem er Vision Pro in der New Yorker Subway und sogar auf einem E-Skateboard mitten im Straßenverkehr benutzt.
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Andere Videos zeigen, wie Menschen mit dem Headset den Tesla Cybertruck (mit Full Self-Driving) fahren. Ein Mann in London trägt die Vision Pro, während er mit seinem Robo-Hund Gassi geht.
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Wie genau ist die Vorhersage der „Simpsons“?
„Die Simpsons“ sollten also nach acht Jahren Recht bekommen mit der Vorhersage, dass Menschen zukünftig im Alltag VR-Headsets tragen. Es gibt jedoch einen bedeutenden Unterschied, denn obwohl die Geräte aus der Episode von 2016 der Vision Pro äußerlich erstaunlich ähneln, ist die Technologie heute doch fortschrittlicher. Apples Variante unterstützt Mixed Reality, kann also virtuelle Realität über die „echte“ Realität einblenden. So kann man etwa im Café sitzen und ein YouTube-Video schauen – ohne dass jemand davon etwas mitbekommt – und trotzdem mitten im Geschehen sein.
Kameras nehmen die Außenwelt auf und die Bildschirme in Inneren zeigen die Bilder mit extrem niedriger Latenz an. Diese sogenannte Passthrough-Funktion ist zwar nicht neu, wirkt aber dank der hochauflösenden Displays und verzerrungsfreien Ansicht so realitätsnah wie noch nie.
So schlimm wie „Die Simpsons“ sich die Virtual-Reality-Zukunft vorgestellt haben, ist unsere Realität also zum Glück nicht. Mit Vision Pro und anderen MR-Headsets sollte niemand in einen Gully fallen oder gegen eine Laterne laufen. Vom Autofahren mit Vision Pro raten wir jedoch vehement ab. Einschränkungen wie das zu enge Sichtfeld zeigen einfach, dass die Technologie dafür noch nicht reif genug ist.