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Laut Verbraucherzentrale

Mit diesen Tipps kann man sich vor Identitätsdiebstahl schützen

Symbolbild: Junger Mann schaut besorgt auf sein Smartphone.
Datenmissbrauch wie Identitätsdiebstahl kann großen Schaden anrichten. Foto: Getty Images
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TECHBOOK Redaktion

13. April 2024, 9:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Stellen Sie sich vor, eine fremde Person schließt in ihrem Namen Verträge ab, eröffnet Accounts, shoppt teure Sachen. Der absolute Horror, bei dem man schnell handeln muss. Doch gegen Identitätsdiebstahl kann man sich auch präventiv schützen. TECHBOOK stellt Tipps vor, wie Sie Betrügern das Leben schwer machen können.

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Wer sich online bewegt, setzt sich immer der Gefahr aus, dass sensible Daten in die Hände von Kriminellen geraten. Dieses Risiko lässt sich nie ganz verhindern, aber zumindest minimieren. Manche Faustregeln sind dabei so einfach wie offensichtlich, die meisten nicht einmal besonders aufwendig. Um Missbrauch wie Identitätsdiebstahl vorzubeugen, gibt das Europäische Verbraucherzentrum sieben Tipps.

Was ist Identitätsdiebstahl?

Auch, wenn der Name natürlich in diesem Fall sprechend ist, sollte man sich trotzdem einmal klarmachen, was alles unter „Identitätsdiebstahl“ fällt. Der Sachverhalt bezeichnet generell den illegalen Gebrauch von persönlichen Informationen durch eine andere Person. So können im Namen des Betroffenen finanzielle Transaktionen durchgeführt, Verträge abgeschlossen oder auch diverse andere Dinge veranlasst werden.

Oft gehört dazu das Sammeln sensibler Informationen wie Name, Adresse, Geburtsdatum und auch Kreditkartennummer. Dabei gibt es verschiedene Wege, wie Betrüger an diese Daten kommen. Eine besonders häufig vorkommende Methode ist Phishing. Dabei werden die Daten der Opfer über gefälschte Nachrichten und Websites abgegriffen. Auch durch Hacking sind persönliche Daten immer wieder gefährdet.

Sobald die Betrüger Zugang zu diesen Informationen haben, können sie diese für verschiedene illegale Aktivitäten nutzen. Dazu gehören auf den ersten Blick harmlosere Dinge wie die Erstellung von Fake-Profilen mit Ihren Daten. Diese können dann aber für weitere Betrügereien genutzt werden. Im Ernstfall bekommen die Kriminellen so außerdem auch Zugriff auf Bankkonten.

Pflegen Sie Passwort-Hygiene

Ganz grundsätzlich sollte man stets so wenige Daten wie möglich preisgeben. Oft werden aber auch solche Daten abgefragt, die für die Nutzung eines Dienstes nicht unbedingt nötig sind. Seien Sie daher misstrauisch und restriktiv in der Weitergabe Ihrer Daten. Das gilt auch für verlockende Angebote wie Payback-Programme. Auch wenn diese Anbieter in der Regel seriös sind, werden sie von Verbraucherschützern wegen ihres Umganges mit personenbezogenen Daten kritisiert. Außerdem ist kein Unternehmen wirklich sicher vor einem Hackerangriff, bei dem sensible Kundendaten erbeutet werden können. Sollten sie von einem solchen Datenleck betroffen sein, ändern sie schnellstmöglich die jeweiligen Passwörter.

Zum Einmaleins der Online-Sicherheit gehört zudem, jedem Online-Dienst und -Account ein individuelles und möglichst sicheres Passwort zu geben. Das ist vielleicht nicht immer komfortabel, zahlt sich im Ernstfall aber aus. Die vielen Passwörter lassen sich am einfachsten mit einem Passwortmanager sichern und griffbereit organisieren. Wo immer möglich sollten Sie auch die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) aktivieren. Zusätzlich erfreuen sich Passkeys als sichere Passwort-Alternative einer zunehmenden Beliebtheit und Verbreitung.

Phishing wird immer kreativer

Phishing-Mails und Smishing-Nachrichten (per SMS) stehen bei Cyberkriminellen noch immer hoch im Kurs. Seien Sie daher grundsätzlich misstrauisch, wenn eine Nachricht versucht, Sie mit Sperrandrohungen und drängenden Fristen unter Druck zu setzen. Mithilfe solcher Nachrichten sollen Sie auf eine gefälschte Website gelockt werden, wo Sie sensible Daten wie Kontakt-, Bank- oder Log-in-Informationen eingeben sollen. Die Betrüger können diese Eingaben mitschneiden und erhalten so Zugang zu ihren Konten und Accounts.

Klicken Sie daher nicht auf Links in Mails, die Sie nicht erwarten oder die Ihnen verdächtig erscheinen. Versuchen Sie stattdessen, den Sachverhalt über einen anderen Kontaktweg, der nicht in der gefälschten Mail aufgeführt wird, zu verifizieren. Loggen Sie sich dafür in Ihr Kundenkonto ein und prüfen Sie dort ihr Postfach auf etwaige Benachrichtigungen. Alternativ können Sie sich telefonisch oder schriftlich an den jeweiligen Kundenservice wenden. Vorsicht: Auch über WhatsApp und andere Messenger- und Social-Media-Dienste könnten Sie Phishing-Anfragen erhalten.

Betrüger hacken nämlich immer wieder die Social-Media-Accounts von Nutzern, um sich im Stile des Enkeltricks an die Kontakte des Opfers zu wenden. Die nicht selten traurigen oder schrecklichen Geschichten, die die Betrüger dann im Namen des Opfers versenden, sind mit einer dingenden Bitte um Geld verknüpft. Auch in so einem Fall sollten Sie nichts anklicken oder gar überweisen. Wenden Sie sich über einen anderen Kommunikationskanal, am besten telefonisch oder persönlich, an den vermeintlichen Absender, um die Situation aufzuklären. Die betroffene Person erhält über diesen Weg außerdem die Möglichkeit, auf den Identitätsdiebstahl zu reagieren.

Lesen Sie auch: Bankkunden aufgepasst! So werden Sie aktuell abgezockt

Achten Sie auf Ihre Ausweisdokumente

Besonders risikobehaftet für Identitätsdiebstahl ist die Weitergabe von Ausweiskopien, -fotos oder -scans. Diese können Identitätsräubern als Vorlage für Fälschungen dienen. Wägen Sie daher immer ab, ob die Weitergabe solcher Dokumente im jeweiligen Kontext sicher und angemessen ist. Seien Sie dabei generell misstrauisch, wenn Fremde nach bestimmten Daten und Dokumenten fragen. Wenn Sie tatsächlich mal eine Ausweiskopie hergeben müssen, beispielsweise um sich bei Airbnb anzumelden, dann schwärzen Sie alle irrelevanten Informationen sorgfältig. Dazu gehören unter anderem die Ausweisnummer und die Unterschrift.

Bei einer Bilddatei sollten Sie zudem möglichst ein Wasserzeichen einfügen. Mit einem kostenfreien Bildbearbeitungsprogramm wie Gimp können Sie ein Textband auf das Dokument legen, um die Kopie als solche zu markieren. Das Textband sollte Informationen über den Empfänger und das aktuelle Datum beinhalten.

Zu guter Letzt sollten Sie ihre Betriebssysteme, Programme und Apps immer auf dem neuesten Stand halten. Die Anbieter solcher Anwendungen stellen nicht umsonst regelmäßige Updates zur Verfügung. Oft genug stopfen diese dann auch gleich die ein oder andere Sicherheitslücke. Dementsprechend ist es wichtig, bei Aktualisierungen nicht lange zu zögern, sondern diese zeitnah zu installieren.

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Maßnahmen bei akutem Identitätsdiebstahl

Wenn Betroffenen verdächtige Kontobewegungen und Identitätsmissbrauch auffallen, gilt es, schnell zu handeln und den Schaden zu begrenzen. Dazu sollten Sie unbedingt eine Anzeige bei der Polizei erstatten, was auch über ein Onlineformular möglich ist. Informieren Sie außerdem Ihre Bank, um mögliche anstehenden Abbuchungen zu stoppen und bereits getätigte, nicht autorisierte Abbuchungen zurückzuholen. Sperren Sie ggf. Ihre betroffenen Bankkarten. Bei manchen Banken ist die Sperrung ganz einfach in Ihrem Online-Banking möglich, ansonsten gibt es auch die Zentrale Anlaufstelle zur Sperrung elektronischer Berechtigungen. Der Sperr-Notruf lautet 116 116.

Bei einem Identitätsdiebstahl in größerem Ausmaß können Sie auch einen neuen Ausweis beantragen. Zudem sollten Sie Auskunfteien wie die Schufa über möglichen Identitätsmissbrauch informieren.

Mit Material der dpa.

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