30. Dezember 2021, 12:30 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die Smartphone-Nutzung ist in der Pandemie stark gestiegen, teils ist die Nutzung suchtartig, hat eine Studie ergeben. Dahinter steckt oft eine bestimmte Angst.
Forscher der Ruhr-Universität Bochum sehen einen Zusammenhang zwischen „problematischer“ Handynutzung und dem Gefühl des Kontrollverlustes während der Pandemie.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ publiziert. „Mit der Kontrolle in der Onlinewelt versuchten die Befragten den Kontrollverlust durch Corona auszugleichen“, beschreibt Mitautorin und Psychologin Julia Brailovskaia den Effekt.
Suchtartige Handynutzung nachgewiesen
Brailovskaia sprach von einer zum Teil suchtartigen Nutzung des Smartphones. Der intensive Gebrauch sei nicht hinterfragt worden. Die Befragten hätten aggressiv reagiert, wenn sie von ihrem sozialen Umfeld auf die hohe Nutzung angesprochen wurden. Frühere Studien haben laut Brailovskaia gezeigt, dass Bewegung und Sport helfen, um problematische Handynutzung zu reduzieren. „Es ist banal, aber beim Sport kann ich nicht online sein“, sagte die Forscherin der dpa.
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Angst vor Kontrollverlust ein Grund
Frühere Studien haben gezeigt, dass die Smartphone-Nutzung in der Pandemie stark gestiegen ist. Während der Online-Umfrage im Frühjahr 2021 haben die 516 Befragten am Tag im Durchschnitt ihr Handy 3,14 Stunden genutzt. Dabei reichte die Spanne von minimal 6 bis maximal 418 Minuten (knapp sieben Stunden). Das Handy könne helfen, tägliche Routinen und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, schreiben die Autoren. Problematisch werde es, wenn dadurch Beziehungen, Arbeit oder geistige oder körperliche Gesundheit beeinträchtigt würden.
Die Forscher baten die Probanden nicht nur, ihre Smartphone-Nutzung anzugeben. Sie mussten auch Fragen beantworten zu dem Gefühl, wenig Kontrolle zu haben, der Angst, etwas zu verpassen, und wiederkehrenden negativen Gedanken. Dabei habe sich ein statistischer Zusammenhang zwischen einem problematischen Smartphonegebrauch und diesen Faktoren gezeigt. Das sei aber kein Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang, betonen die Autoren.