6. Juli 2017, 17:15 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das Landeskriminalamt NRW warnt vor einer neuen Abzock-Masche: Betrüger rufen unter der Nummer 110 an und geben sich als Polizisten oder Staatsanwälte aus – um Ihnen später das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Eine dreiste Abzock-Masche per Telefon macht derzeit die Runde: Wie das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen in einer Pressemitteilung warnt, rufen Betrüger unter der Nummer 110 an und geben sich als Kriminalbeamte, BKA-Beamte oder Staatsanwälte aus. Das geht so weit, dass die Täter die Namen von existierenden Polizeibeamten nutzen, damit die Geschichte glaubwürdiger wirkt.
Was wollen die Betrüger?
Häufig würden die Betrüger bei älteren Menschen anrufen und sie in stundenlange Telefonate verwickeln – etwa mit der Geschichte, die Polizei habe Einbrecher geschnappt und eine Liste mit weiteren geplanten Einbruchsorten gefunden. Auch die Adresse der Angerufenen sei dabei.
Danach fordern die Täter ihre Opfer auf, möglichst viele Wertgegenstände und Bargeld zum eigenen Schutz an einen „Kollegen“ zu übergeben. Der vermeintliche Polizeibeamte steht dann kurze Zeit später vor der Tür und nimmt alles in Empfang – natürlich, ohne sich jemals wieder blicken zu lassen. Unglaublich: Der bisher höchste Beuteschaden einer einzelnen Tat in Nordrhein-Westfalen liegt bei 523.850 Euro.
Wie können die Täter mit einer „110“-Nummer anrufen?
Laut LKA agieren die Täter häufig aus Callcentern im Ausland. Sie nutzen sogenanntes „Call-ID-Spoofing“, was die Anzeige einer frei wählbaren Nummer mittels Internettelefonie ermöglicht. So kann die wahre Herkunft verschleiert werden. Bei einem echten Anruf der Polizei erscheint allerdings nie die Nummer 110 auf dem Display.
Was kann ich bei solchen Fake-Anrufen tun?
Sollten Sie einen Betrugs-Anruf erhalten, rät die Polizei folgende Schritte:
– Lassen Sie sich den Namen nennen, legen Sie auf und rufen Sie Ihre örtliche Polizeibehörde über die Rufnummer 110 an.
– Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
– Öffnen Sie unbekannten Personen nicht die Tür.
– Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen, angebliche Mitarbeiter von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
– Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.