13. Oktober 2019, 9:30 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Lesen verbinden die meisten immer noch untrennbar mit Papier und raschelnden Seiten. Kann es E-Books gelingen, die Bastion gedruckter Bücher ins Wanken zu bringen? Eine Umfrage gibt Antworten.
E-Books werden hierzulande von gut jedem Vierten ab 16 Jahren (26 Prozent) privat oder beruflich gelesen. Das geht aus einer Umfrage von Bitkom Research hervor.
Der Anteil der Nutzer digitaler Bücher hat sich in den letzten fünf Jahren nicht wesentlich geändert. Schon 2014 ergab eine vergleichbare Studie einen Anteil der E-Book-Leser von 24 Prozent.
Unangefochtene Nummer eins unter den Lesegeräten für E-Books sind E-Book-Reader: Gut drei Viertel der Leserschaft digitaler Bücher (77 Prozent) setzen auf die stromsparenden Geräte mit ihren speziellen Displays, die mit einem hohem Kontrast dem Leseerlebnis auf Papier sehr nahe kommen.
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Smartphone ist beliebtes Lesegerät
Jeder zweite Nutzer (50 Prozent) gab in der Umfrage an, E-Books auf dem Smartphone zu lesen, gefolgt von Tablets (38 Prozent) und Laptop (23 Prozent). Praktisch keine Rolle spielt der Desktop-PC als Lesegerät (3 Prozent).
Die größten Vorteile von E-Books sehen die Nutzer darin, dass digitaler Lesestoff praktisch jederzeit zur Verfügung steht (85 Prozent), schnell bezogen werden kann (76 Prozent), keinen Platz wegnimmt (72 Prozent) und nichts wiegt (70 Prozent) – vom Lesegerät selbst einmal abgesehen.
Digitale Komfortfunktionen
Gut zwei von fünf Nutzern (42 Prozent) schätzen bei E-Books und Readern auch die weiteren Funktionen – etwa die Möglichkeit, Notizen zu machen, die Schriftgröße zu ändern, das Buch zu durchsuchen und Passagen zu markieren oder ad hoc übersetzen zu lassen.
Im Sommer hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf für eine ermäßigte Mehrwertsteuer unter anderem für E-Books vorgelegt, dem aber noch Bundestag und Bundesrat zustimmen müssten, damit das Gesetz voraussichtlich 2020 in Kraft treten kann.
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E-Books könnten billiger werden
Mit dem Gesetz sollen E-Books gedruckten Büchern steuerrechtlich gleichgestellt werden, also nur noch mit 7 statt 19 Prozent besteuert werden. Ob E-Books dadurch tatsächlich günstiger werden und auch mehr Leser finden, bleibt nach Ansicht des IT-Branchenverbandes Bitkom abzuwarten. Derzeit liegen die Preise von gedruckten Büchern und E-Books meist nicht weit auseinander.
Für die Studie wurden 1004 Menschen ab 16 Jahren telefonisch befragt.