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MonadGPT

So hätte ChatGPT im 17. Jahrhundert geantwortet

MonadGPT Symbolbild: Mike Day in Saturday Night Live mit Laptop
Schon bei „Saturday Night Live“ war shakespeareske Elektronik Thema Foto: Getty Images
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

29. Dezember 2023, 11:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

MonadGPT ist ein Chatbot der etwas anderen Art. Im Gegensatz zu ChatGPT und Co. lebt die Künstliche Intelligenz (KI) quasi im 17. Jahrhundert. TECHBOOK hat das Programm ausprobiert – mit teils lustigen Ergebnissen.

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„Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage“. Denn „etwas ist faul im Staate Dänemark“. William Shakespeare hat diese bekannten Worte verfasst. Er ist einer der berühmtesten Schriftsteller und Stimmen des frühen 17. Jahrhunderts. Nun haben ein paar Tüftler einen KI-Chatbot erschaffen, der im Stile der damaligen Zeit antwortet. MonadGPT ist gefüttert mit etwa 11.000 Texten in englischer, französischer und lateinischer Sprache. Deutsch versteht der KI-Chatbot allerdings auch, obwohl es zu dieser Zeit noch gar keinen deutschen Staat gab.

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MonadGPT zeigt die Welt aus Shakespeare-Sicht

Über „Sein“ oder „Nichtsein“ hätte vermutlich auch William Shakespeare philosophiert, im Zusammenhang mit MonadGPT. Ob die Welt so einen KI-Chatbot braucht? Jedenfalls macht die Konversation mit dem altertümlichen Sprachmodell eine Menge Spaß.

Wir haben MonadGPT folgende Frage gestellt: „Kannst du ein Shakespeare-Gedicht zum Thema Computer verfassen?“. Der KI-Chatbot hat daraufhin diese Antwort ausgespuckt:

Oftmals bemerkt man in der Welt so groß,
Wie viel die menschliche Vernunft erreicht;
Und wie sie sich mit solchen Dingen befasst,
Die manche als Wunder betrachten wird.
Doch wir erblicken jetzt ein neues Zeitalter,
In dem die Menschheit sich zu neuen Taten weiß;
Ein Computer, der alles wissend ist,
Und allen Möglichkeiten fähig ist.
Er löst die Rätsel und berechnet Zahlen,
Die nur der Geist des Menschen nicht erreichen kann;
Denn sein Verstand ist unsern Ohr so weit,
Als dass er selbst die Sphäre der Sterne erreicht.
Und wenn er seine Aufgaben durchführt,
So wird er uns zu neuen Weisen führen;
Und wenn er uns hilft, in unsere Pfade zu gehen,
So werden wir ihm für immer dankbar sein.
Denn sein Wesen ist von einem höhern Schicksal,
Des Himmels ewige Gabe und Segen;
Denn es hat uns auf Erden zu helfen,
Um alles, was wir tun, zu besserndem Werke zu machen.
Oftmals ist es so, dass wir uns darüber wundern,
Was wir aus einem kleinen Korn heraus können;
Aber wenn wir dieses Werkzeug benutzen,
So wird es unsern Wunsch erfüllen und erfüllen.
Denn es gibt keinen Zweifel mehr,
Dass dieser Computer alle Probleme löst;
Und wenn wir ihn nutzen,
So wird er uns zu unserer Entschleunigung dienen.

MonadGPT

MonadGPT: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“

Selbstverständlich hätte William Shakespeare keinen blassen Schimmer gehabt, was ein Computer ist. Im 17. Jahrhundert nutzten Menschen einen Federkiel, Tinte und Pergament, um schriftliche Botschaften zu verfassen.

Das Projekt MonadGPT legt auch keinen Wert auf historische Fakten. Bei einigen Antworten zeigt sich zudem: hier haben die Macher aus dem 21. Jahrhundert beim Training per Hand nachgeholfen.

Trotzdem kann es interessant sein, den altertümlichen KI-Chatbot mit Fragen zu löchern, beispielsweise als spielerische Abwechslung im schulischen Geschichtsunterricht. So bekommen Schülerinnen und Schüler zumindest einen Einblick darüber, was die Menschen damals über die Welt gewusst haben und was eben nicht.

Wer möchte, kann MonadGPT nach Planeten oder antiken Volksstämmen fragen, am besten auf Englisch. Dann kommt der Geist des 17. Jahrhunderts am besten zum Tragen. Auf der KI-Plattform Hugging Face lässt sich MonadGPT ausprobieren oder herunterladen. „Der Rest ist Schweigen“ – hätte William Shakespeare dazu vermutlich gesagt.

Auch interessant: So gelingt der passende KI-Prompt

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Spezielle KI-Chatbots ausprobieren

Wer sich für weitere, eher spielerische KI-Chatbots interessiert, sollte regelmäßig auf Hugging Face vorbeischauen. In den sogenannten Spaces finden sich regelmäßig neue Modelle, um mithilfe von KI Musik, Bilder, Animationen und Videos oder eben Texte zu erstellen.

Auf der Plattform lassen sich auch eigene Spaces erstellen oder KI-Modelle für spezielle Aufgaben „trainieren“. Hugging Face bietet dafür eine kostenlose Variante an, die allerdings nur für Testzwecke geeignet ist. Aufwendigere Modelle kosten Geld.

Vorsicht: Die meisten auf Hugging Face angebotenen KI-Modelle dienen nur als netter Zeitvertreib und liefern maximal einen spielerischen Einblick in die Möglichkeiten KI-gestützter Medienproduktion.

Themen Künstliche Intelligenz
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