19. August 2022, 9:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das LKA-Niedersachsen warnt vor einer neuen betrügerischen Masche, bei der gefälschte E-Mails verschickt werden, die angeblich von der Bundesregierung kommen. Die Betrüger haben es auf Kreditkartendaten abgesehen.
Wer in letzter Zeit eine E-Mail bekommen hat, die zur Verifizierung einer Kredit- oder Debitkarte dienen soll und mit offiziellen Logos der Bundesregierung versehen ist, sollte aufpassen. Generell gilt, dass auch offizielle Stellen niemals nach Sicherheitsnummern oder der PIN Ihrer Bankkarten fragen. Solche E-Mails sind immer gefälschte E-Mails mit Betrugsabsicht. Das gilt auch, wenn sie angeblich von der Bundesregierung stammen, die einem die wertvollen Finanzdaten entlocken sollen. So auch in diesem Fall.
Gefälschte E-Mail von der Bundesregierung
Die Betrüger geben in der E-Mail an, im Namen der Bundesregierung und der EU-Kommission zu handeln. Sie müssten die Kredit- oder Debitkarten gemäß der „PSD2-Richtlinie der Europäischen Union“ zum 31. August einmalig verifizieren. Zudem wird eine Sperrung der Karten angedroht, um potenzielle Opfer unter Druck zu setzen. Die vermeintliche Sanktion sei eine 180-Tage-Sperrung der Karten. Das perfide ist, dass es die PSD2-Richtlinie der EU wirklich gibt. Diese richtet sich jedoch an Unternehmen, die Zahlungsdienste anbieten und dient dem Verbraucherschutz. Mit solchen eingestreuten Fakten versucht die gefälschte E-Mail der Bundesregierung eine gewisse Legitimation vorzuspielen.
Lesen Sie auch: 4 fiese „Fake“-Abzocken, die Ebay-Kleinanzeigen-Nutzer kennen sollten
E-Mail-Weiterleitung auf Fake-Internetseite
Wer dem Link „Identität bestätigen“ folgt, kommt auf eine Seite mit einer Maske zur Dateneingabe. Zudem versucht die Fake-Internetseite, mit einem offiziellen Anschein, das Aussehen der angeblichen E-Mail der Bundesregierung fortzuführen. Dazu bedienen sich die Betrüger auch einer passenden Domainadresse wie „bundesregierung.de-verifizierung.eu“. Diese ist natürlich gefälscht. Einem unaufmerksamen und flüchtigen Blick halten solche Fake-Adressen durchaus stand.
Auf der Fake-Internetseite versuchen die Betrüger Namen, Geburtsdaten und die Kreditkartendaten abzufragen. Wer alles eingibt, wird am Ende auf die offizielle Seite der Bundesregierung weitergeleitet, damit kein Verdacht erweckt wird.
Die Polizei warnt deshalb, dass die Bundesregierung nicht der Versender der E-Mail ist. Alle Logos sind gefälscht. Falls Sie auf die betrügerische Masche hereingefallen sind, sollen Betroffene sofort den Sperr-Notruf 116 116 wählen, um die betroffenen Karten zu löschen. Zudem empfiehlt das LKA Anzeige auf der Online-Wache einzureichen.