14. Dezember 2023, 8:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 ist Künstliche Intelligenz im Alltag vieler Menschen angekommen. TECHBOOK hat sich angeschaut, was Künstliche Intelligenz ausmacht und welche Chancen und Risiken sie birgt.
Unter Künstlicher Intelligenz (KI oder auch AI für Artificial Intelligence) versteht man die Imitation der menschlichen Intelligenz. Dabei wird bereits deutlich, wie schwierig es ist, KI genau zu definieren. Denn hier wird Intelligenz mit sich selbst erklärt, ohne dass es für Intelligenz eine konkrete Definition gibt. Grundsätzlich geht es in der KI darum, dass eine Maschine, ein Computer, menschliches Verhalten imitieren kann.
KI erklärt KI
„Künstliche Intelligenz (KI) ist ein faszinierendes und immer präsenteres Thema in unserer modernen Welt. Im Grunde bezieht sich KI auf die Fähigkeit von Maschinen, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern würden. Aber wie funktioniert das eigentlich?
Grundlegend basiert KI auf Algorithmen und Daten. Maschinen werden so programmiert, dass sie riesige Datenmengen analysieren und Muster erkennen können. Diese Mustererkennung ermöglicht es der KI, Vorhersagen zu treffen oder Entscheidungen zu treffen, ohne explizit programmiert zu werden, wie genau sie diese Entscheidungen treffen soll. […]
Es ist wichtig zu verstehen, dass KI nicht nur aus Science-Fiction-Filmen stammt, sondern bereits ein integraler Bestandteil unseres täglichen Lebens ist. Während Forscher und Entwickler weiterhin daran arbeiten, KI zu verbessern und ihre Grenzen zu erweitern, ist es entscheidend, die Auswirkungen und Potenziale dieser Technologie zu verstehen und einen ausgewogenen Ansatz zu finden, um sie ethisch und verantwortungsbewusst einzusetzen.“
Hätten Sie bemerkt, dass die oberen drei Absätze von einer KI stammen? Probeweise haben wir ChatGPT 3.5 gefragt und die Antwort fällt sehr KI-positiv aus – Stichwort „faszinierendes Thema“. Wir haben ChatGPT keine Vorgaben gemacht, wie kritisch die Selbstbeschreibung ausfallen soll.
Starke und schwache KI
Grundsätzlich unterscheidet man Künstliche Intelligenz in starke und schwache KI. Die starke KI ist in der Lage, komplexe Probleme selbstständig zu lösen. Bislang ist die starke KI jedoch nur eine Theorie. Noch gibt es keine Maschine mit starker KI – oder wie ChatGPT es ausdrückt: „Diese Art von KI existiert jedoch noch nicht in vollem Umfang.“
Dagegen sind Computer mit schwacher KI nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken, etwa in Form von Bild- und Spracherkennungssystemen wie ChatGPT oder DeepL. Im Grunde genommen handelt es sich um komplexe Algorithmen, die zu speziellen Aufgabenstellungen zuvor gelernte Lösungswege einsetzen. Dafür lässt sich die KI trainieren. Das heißt, sie wird mit Daten gefüttert und interpretiert Muster in der Datenmenge, indem sie Parameter des programmierten Codes anpasst.
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Im Auto, Schwimmbad und in der Fabrik
Ein bekanntes Einsatzgebiet sind Empfehlungssysteme zum Beispiel bei Streaming-Diensten wie Netflix, Spotify oder Amazon. Die KI lernt aus der Auswahl des Nutzers, was ihm gefällt. Basierend auf diesen Daten schlägt sie ihm nun neue Filme, Lieder oder Bücher vor. Künstliche Intelligenz kommt aber auch bei der Face-ID auf dem Smartphone, bei der Raumerkennung in Staubsaugerrobotern oder im Schwimmbad zum Einsatz. Auch beim autonomen Fahren ist KI von zentraler Bedeutung.
In der Industrie nutzt man die Systeme vor allem, um enorm große Datenmengen (Big Data) zu interpretieren. Dadurch können Planer zum Beispiel die einzelnen Fertigungsstraßen in einer Produktionshalle optimal auslasten.
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Das Problem mit der Künstlichen Intelligenz
Um den Einsatz von KI diskutiert man heftig, vor allem in den Bereichen, wo sie über Menschen entscheiden soll. Denn sie ist alles andere als perfekt, da sie immer noch von Menschen mit Fehlern und Vorurteilen entwickelt und trainiert wird. Eine KI ist daher nur so gut wie ihre Trainigsdaten und menschlichen Trainer. Dadurch besteht die Gefahr, dass KI-Algorithmen Diskriminierungen und Vorurteile reproduzieren. Soll beispielsweise eine KI beim Einstellungsprozess eines neuen Maschinenbauers unterstützen, wird sie vorab mit früheren Bewerbungen trainiert. Erfolgreiche Bewerber waren typischerweise weiße Männer. Wird die KI nun in einem Bewerbungsverfahren eingesetzt, wählt sie wahrscheinlich vor allem weiße männliche Bewerber als geeignete Kandidaten aus und benachteiligt damit Bewerberinnen und PoC.
Andererseits können KIs in den Bereichen tatkräftig unterstützen, in denen chronischer Personalmangel herrscht wie etwa in der Schule. Eine wissenschaftliche Begleitung ist deshalb bei Lernen mit KI und auch anderen KI-gesteuerte Prozesse wichtig. ChatGPT schreibt außerdem selbst: „Obwohl KI enorme Fortschritte und viele Vorteile mit sich bringt, gibt es auch Bedenken hinsichtlich Datenschutz, ethischer Verantwortung und potenzieller Arbeitsplatzverluste durch Automatisierung.“
„Insgesamt“, so schließt ChatGPT euphorisch, „bietet Künstliche Intelligenz eine Welt voller Möglichkeiten und Herausforderungen. Sie verspricht Innovationen in zahlreichen Bereichen, erfordert jedoch auch eine reflektierte Herangehensweise, um sicherzustellen, dass ihre Anwendung im Einklang mit unseren Werten und Bedürfnissen steht.“