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Banking

Girokonto für Kinder – sinnvoll oder zu früh?

Kind steckt Geld ins Sparschwein
Klassisch sparen oder lieber mit Konto? Die Frage lässt sich gerade für Kinder nicht leicht beantworten Foto: Getty Images
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

25. Dezember 2021, 10:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Gehören Sie noch zu der Generation, die das Taschengeld von den Eltern cash auf die Hand bekommen hat? Oder regeln Sie inzwischen fast alles nur noch per Smartphone-App? Das britische Fintech-Unternehmen Revolut bietet jetzt auch ein Girokonto für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren an. Digitales Taschengeld, wie finden Sie das?

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Über das Angebot von Revolut und die dazugehörige Banking-App haben wir an dieser Stelle schon berichtet . Nun legt das Finanzunternehmen nach und möchte seine Kundschaft schon in frühen Jahren an das digitale Bezahlen gewöhnen. Passend dazu bietet es ein Konto für Kinder an.

Eigentlich eine konsequente Entscheidung. Junge Menschen kommen immer früher in Kontakt mit der digitalen Welt. Ein eigenes Smartphone gehört bei vielen Jugendlichen schon ab der fünften Schulklasse zum Standard. Daher regeln inzwischen auch viele junge Menschen die meisten Dinge des Lebens digital und per App.

Studie: Junge Menschen bezahlen gerne digital

Aber sind sechsjährige Kinder schon in der Lage mit Geld umzugehen, was sie nicht mehr in der Hand halten, sondern was unsichtbar auf einem Girokonto eingezahlt wird? Eine aktuelle Allensbach-Studie im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. zum Bezahlen in Deutschland lässt zumindest einen Trend erahnen. Demnach lieben es 53 Prozent der 16- bis 59-jährigen per Karte und/oder mit dem Smartphone zu bezahlen. Nur 24 Prozent der Menschen über 60 Jahren finden das ebenfalls vorteilhaft.

„Durch die Corona-Pandemie erleben wir aktuell, dass aus Hygieneschutzgründen Menschen aller Altersgruppen lieber mit der Karte oder dem Smartphone bezahlen“, bestätigt Wiebke Schwarze, Pressesprecherin beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband, die Studienergebnisse.

Ein Konto für Kinder, wie es auch die Sparkassen anbieten, findet Wiebke Schwarze daher erstmal eine gute Sache, um Kindern auf moderne Art den Umgang mit Geld beizubringen. „Am Ende müssen es allerdings die Eltern ganz individuell entscheiden, ob sie ihren Kindern bereits in frühen Jahren das Taschengeld auf ein eigenes Girokonto einzahlen möchten“, ergänzt die Pressesprecherin.

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Knietief im Dispo ausgeschlossen

Letztlich macht es keinen Unterschied, ob Kinder den letzten Cent ausgeben oder das Konto leerräumen. In beiden Fällen macht das Kind die Erfahrung, wenn es schöne Spielzeuge haben möchte, dann darf das Taschengeld nicht ständig für andere Dinge ausgeben werden, egal ob bar oder digital. Dann hilft eben nur sparen.

„Sparkassen bieten Konten für Kinder, die mitwachsen. Dazu zählen ein Ansparkonto bis hin zum Girokonto, zu dem dann auch eine Kontokarte gehört, und das mit der Sparkassen-App verknüpft werden kann“, berichtet Wiebke Schwarze. „Die funktionieren genauso simpel wie ein Portemonnaie. Wenn das Konto leer ist, kann nichts mehr gekauft werden. Ins Minus rutschen geht nicht.“ Zudem seien die Eltern immer noch so eine Art Administrator und können zum Beispiel festlegen, bis zu welchem Betrag ihr Kind Geld abheben darf oder ob das am Geldautomaten oder nur in der Filiale möglich sein soll.

Solche Sicherungen bietet selbstverständlich auch das Girokonto für Kinder und Jugendliche der britischen Internetbank Revolut. Eltern können auch sämtliche Limits festlegen, beispielsweise wie viel Geld am Tag maximal abgehoben werden kann. Bei ungewöhnlichen Vorgängen bekommen die Eltern automatisch eine Mail, so dass sie jederzeit über alles im Bilde sind, was ihr Kind gerade mit dem digitalen Taschengeld anstellt.

Über die Stränge schlagen funktioniert daher auch mit der digitalen Geldbörse nicht. Sollte das Kind mit dem eigenen Konto doch mehr Schwierigkeiten haben, können die Eltern den Zugang sofort sperren.

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Konto für Kinder– Fazit

Ein Girokonto-Angebot wie von Revolut kann für Ihre Kinder sinnvoll sein, wenn Sie Ihren Nachwuchs sowieso frühzeitig an die digitale Welt heranführen wollen. Auch darüber können Kinder den Umgang mit Geld lernen. Denn ob kein Geld mehr auf dem Konto oder im Portemonnaie ist, die Erfahrung für das Kind ist beide Male enttäuschend und lehrreich zugleich.

Wenn Sie der Meinung sind, Ihre Kinder seien in Sachen Geld noch nicht reif genug für ein Konto, dann setzen Sie lieber erst einmal weiter auf analoges Taschengeld. Möglicherweise kommt die digitale Variante zu einem späteren Zeitpunkt für Sie und Ihre Kinder in Frage.

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Quellen

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