23. Februar 2024, 6:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Haben sie sich auch schon mal gefragt, wie Lady Diana oder Heath Ledger heute aussehen würden, wenn sie nicht so jung gestorben wären? Oder auch, wie unsere heutigen Stars in 30 bis 40 Jahren aussehen könnten? Ein türkischer Künstler versucht, mithilfe einer KI Antworten zu finden.
Wenn prominente Menschen sterben, haben sich in unseren Köpfen ikonische Bilder festgesetzt. Wir alle erinnern uns an Kurt Cobain beim legendären MTV-Unplugged-Konzert mit Zigarette und Strickjacke. Oder an Lady Di, die immer etwas schüchtern mit leicht gesenktem Kopf in die Kameras schaut. Unvergesslich auch der King of Pop, Michael Jackson, dessen Gesicht aufgrund zahlreicher Schönheits-OPs kurz vor seinem Tod eher eine Maske gleicht. Was wäre, wenn all diese Menschen nicht gestorben wären? Die Bilder dazu liefert jetzt ein Kunstprojekt mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Und das Projekt reicht noch viel weiter.
Übersicht
KI-Projekt zeigt tote Prominente
Der Kopf hinter dem Projekt „As If Nothing Happened“ ist der türkische Fotograf und Künstler Alper Yesiltas. Über seinen Kanal auf Instagram zeigt er Fotos von berühmten verstorbenen Menschen. Neben den bereits erwähnten Promis sehen wir Fotos von John Lennon, von den Beatles, von der britischen Sängerin Amy Winehouse oder auch von „Queen“-Legende Freddie Mercury.
Das Erstaunliche: Die Fotos wirken so, als seien sie erst gestern aufgenommen worden. Die natürliche Alterung des Gesichts erscheint so lebensecht, als seien diese Menschen tatsächlich noch mitten unter uns.
Auch interessant: Erste Verbote für KI-Werke auf Kunstportalen
Berührende Porträts
Einige der abgebildeten Menschen sind bereits in jungen Jahren verstorben. Darunter sind etwa die Soul-Legende mit der Reibeisen-Stimme, Janis Joplin, oder auch Rock-Ikone und Gitarrist Jimi Hendrix. Dank KI bekommen wir nun einen Eindruck, wie diese berühmten Personen heute aussähen, in Würde gealtert.
Der Schauspieler Heath Ledger konnte in verschiedenen Genres große Erfolge feiern. In „Brokeback Montain“ etwa überzeugte er an der Seite von Jack Gyllenhaal als junger Mann, der mit seiner Sexualität hadert. Unvergessen ist auch die romantische Komödie „10 Dinge, die ich an dir hasse“. Und natürlich ist seine Darstellung des Batman-Bösewichts Joker bis heute ikonisch. Postum erhielt er dafür auch den Oscar als bester Nebendarsteller, nachdem er im Januar 2008 als Folge von Medikamentenmissbrauch tot aufgefunden wurde.
Auch interessant: Diese neue Technik findet Bill Gates revolutionär
1995 starb die Sängerin Selena mit nur 23 Jahren. Zu ihrem Mythos gehört leider auch, dass sie von einer eigentlich guten Freundin erschossen wurde, nachdem diese Geld unterschlagen hatte. Bis heute gehört Selena aber zu den beliebtesten Latina-Musikerinnen weltweit.
Freddie Mercury gilt bis heute als einer der einflussreichsten Rockmusiker der Geschichte. Mit seiner Band „Queen“ veröffentlichte er Hits wie „We Are the Champion“, „Bohemian Rhapsody“, „We Will Rock You“ oder auch „Don’t Stop Me Now“. 1991 verstarb der Künstler mit nur 45 Jahren an einer AIDS-Erkrankung.
Lesen Sie auch: Übersetzungs-KI „HeyGen“ im Test: „Beängstigend gut“
KI macht nicht nur den Tod ungeschehen
Besonders berührend wirken die KI-Fotos bei Michael Jackson und Amy Winehouse. Wir sehen einen Michael Jackson mit natürlichen, lockigen Haaren und Vollbart, der fröhlich lacht. Einen King of Pop, wie wir ihn im echten Leben nicht mehr zu sehen bekommen hätten.
Amy Winehouse konnte mit ihrem Ruhm schon in frühen Jahren nicht umgehen und hat sich deswegen mit Alkohol und Drogen betäubt. Die letzten Fotos zu ihren Lebzeiten zeigen eine gefallene Künstlerin, gezeichnet von der Drogensucht. Künstler Alper Yesiltas zeigt uns eine Frau Ende 30, die in die Kamera strahlt.
Der Künstler hat in seinem Projekt aber auch alte Stars in die Gegenwart versetzt. So bekommen wir eine ungefähre Vorstellung davon, wie gut Audrey Hepburn auch eine moderne beziehungsweise aktuelle Frisur und Klamotte gestanden hätte. Oder wie Charlie Chaplin zur heutigen Zeit ohne seine legendäre Melone ausgesehen hätte.
So könnten unsere Stars von heute altern
Unter anderem aufgrund des Erfolgs seines Projekts „As f Nothing Happened“ geht der Künstler nun noch einen Schritt weiter. Mithilfe der KI zeigt er nicht nur die möglichen Porträts toter Prominenter, sondern auch, wie heutige Promis wohl in ein paar Jahrzehnten aussehen könnten.
Wir können festhalten, dass zum Beispiel Ryan Gosling oder auch Robert Pattinson wahrscheinlich hervorragend altern werden.
KI generiert Familienporträts So würden die Kinder beliebter Promi-Paare aussehen
Top 10 Wer hat die meisten Instagram-Follower?
„Brüste suchen“ Die lustigsten und peinlichsten Tippfehler bei WhatsApp
KI-Kunst – beeindruckend und erschreckend
Unweigerlich entsteht beim Betrachten der Bilder der Wunsch, diese Menschen hätten die Chance bekommen, sich selbst so zu sehen. Trotz KI wirken alle Porträts nicht künstlich, sondern sehr realistisch. Genau diese Gedanken haben den Künstler Alper Yesiltas laut eigenen Aussagen angespornt, dieses Projekt zu starten. Der Fotograf hat deswegen berühmte Menschen ausgewählt, die ihn in seinem Leben beeindruckt haben und die er vermisst. Der Gedanke, diese Menschen noch einmal zu sehen, treibt ihn an.
Der Fotograf experimentierte für sein Projekt mit verschiedenen KI-Programmen, um die ausgewählten Prominenten möglichst realistisch abzubilden. Das Resultat ist beeindruckend und erschreckend zugleich, weil es zeigt, wozu KI heutzutage in der Lage ist. In der Filmbranche gibt es schon länger die Idee, berühmte und beliebte tote Schauspielerinnen und Schauspieler mittels Computer wieder zum Leben zu erwecken. Teils wurde das auch schon erfolgreich umgesetzt wie etwa für die jüngste Star-Wars-Trilogie, in der wir auch nach ihrem Tod noch Carrie Fisher als Prinzessin Leah sehen. Oder denken Sie an Deepfake-Videos, in denen beispielsweise Politikerinnen und Politiker Reden halten, die es niemals gegeben hat.
Das Kunstprojekt „As If Nothing Happened“ des Künstlers Alper Yesiltas bildet in dieser Reihe eine durchaus positive Ausnahme. Der Fotograf benutzt KI verantwortungsbewusst und mit der Intention, uns unvergessliche Momente zu schenken, die so niemals von einer Kamera festgehalten worden sind.
