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Zunehmendes Phänomen

Wie erkenne ich KI-generierte Menschen in Videos?

KI-generierte Menschen in Videos, z. B. Nachrichtensprecher
Immer öfter begegnen uns KI-generierte Menschen in Videos im Internet und zunehmend auch im TV. Wie man sie erkennen kann, erklärt TECHBOOK. Foto: GettyImages/gorodenkoff
Freie Redakteurin

22. September 2024, 15:53 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

In den digitalen Medien und zunehmend auch im Fernsehen begegnen uns immer öfter scheinbar echte, doch tatsächlich mit Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugte Personen. Die Technologie wird stetig besser, was es auf der anderen Seite schwerer macht, KI-generierte Menschen in Videos zu erkennen. Doch wenn man ganz genau auf bestimmte Details achtet, gelingt es. Mehr darüber erfahren Sie bei TECHBOOK.

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Das umgangssprachliche „auch nur ein Mensch sein“ steht bekanntlich dafür, – wie jeder andere – mal Fehler machen zu können. Warum also einen echten (fehlbaren) Menschen als zum Beispiel Moderator oder Schauspieler nehmen, wenn den gleichen Job eine KI-generierte Persönlichkeit einwandfrei erledigen kann? Zumal es mitunter auch kostengünstiger ist, etwa für Werbekampagnen künstlich erzeugte Models zu „engagieren“. Diese kann man weiterhin genau so gestalten bzw. personalisieren, dass sie dem Geschmack des angesprochenen Publikums entsprechen; so erklärt sich der Vormarsch sogenannter virtueller Influencer. In TV und Film können KI-generierte Darsteller risikofrei halsbrecherische Stunts bewerkstelligen, und auch bereits Verstorbene scheinbar wiederbelebt werden. Doch genug zu den Beweggründen, KI-generierte Menschen in Videos einzusetzen. Im Folgenden soll es darum gehen, sie zu erkennen.

KI-generierte Menschen in Videos erkennen – auf Details achten

Merkmale, an denen sich künstlich erzeugte Gesichter und Körper erkennen lassen, springen uns nicht mehr so stark ins Auge. Denn dass vermeintliche Schönheitsfehler wegretuschiert werden, ist inzwischen völlig normal. Auf Plakaten und Anzeigen in Zeitschriften oder online, aber auch in Bewegtbildern sieht man nur äußerst selten knittrige Kleidung, Hautfältchen oder fliegendes Haar. Eine eigentlich unrealistische Makellosigkeit fällt nur im extremen Fall auf.

Wenn Sie KI-generierte Menschen erkennen wollen, gilt es, Ihre Sicht dahin gehend wieder mehr zu schulen. Grundsätzlich gelingt es in Videos einfacher als auf unbewegten Abbildungen. Denn in Videos müssen sich die Avatare bewegen und manchmal auch sprechen – sie bieten mehr Angriffsfläche für Auffälligkeiten. Achten Sie auf die Details!

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Stimme und Lippenbewegung

Die Stimmen von KI-generierten Menschen in Videos können oft einerseits monoton oder andererseits zu grell und aufgekratzt klingen. Verfolgen Sie auch ganz genau die Lippenbewegungen der Personen und konzentrieren Sie sich darauf, ob der Gesichtsausdruck mit dem Gesagten im Einklang steht. Es ist höchst anspruchsvoll, den gesprochenen Text ganz damit zu synchronisieren.

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Unnatürliche Mimik und Haltung

Haben Sie eine Schokoladenseite? Falls ja, mögen Sie die andere vermutlich nicht ganz so sehr. Darum soll es hier nur insofern gehen, als nur die wenigsten Menschen völlig symmetrisch sind. KI-generierte Personen sind es dagegen oft. Auch lassen sie in ihrer Mimik häufig Mikroexpressionen vermissen: flüchtige Gesichtsausdrücke von allenfalls Sekundenbruchteilen, die natürliche Gesichtsbewegungen ausmachen. Sind sie bei der Erstellung des Avatars doch berücksichtigt worden, wirken sie oft nicht authentisch.

Generell erscheinen die Übergänge einzelner Gesichtsausdrücke bei KI-generierten Menschen oft steif. Das gilt auch für Kopf- und Armbewegungen – die gesamte Körperhaltung wirkt nicht immer flüssig.

Auffälligkeiten rund um die Augen

Ebenso das natürliche Verhalten von Augen kann die KI noch nicht sehr überzeugend nachbilden. Häufig leuchten diese bei KI-generierten Menschen zu stark oder fallen durch unnatürliche Lichtreflexe auf. Sehr seltene Lidschläge können ebenfalls ein Hinweis sein.

Brillen im Gesicht von KI-generierten Menschen – vor allem in Videos – realistisch darzustellen, ist nahezu Königsdisziplin. Oft erscheinen die Bügel unsymmetrisch. Betrachten Sie auch den Sitz auf der Nase – man gewinnt schnell mal den Eindruck, die Brille schwebt im Gesicht, auch weil der Nasensteg nicht richtig oder schief aufliegt. Vergleichen Sie das Gesehene mit der Realität. Schaut man echte Brillenträgern an, kann es abhängig von der Stärke der Korrektur passieren, dass sich deren Wange durch das Glas aufgrund von dessen Brechung verschiebt. Diesem ungewünschten Effekt wird man bei KI-Menschen im Zweifelsfall nicht begegnen.

Hände und Haare

Wie TECHBOOK auch in diesem Beitrag zum Erkennen von KI-generierten Bildern erklärt, sind die Hände und Finger ein guter Ansatzpunkt. „Oft sieht die Haltung auf KI-generierten Bildern unnatürlich aus und es fehlt ein Finger“, heißt es da. In der Bewegung wären solche Eigenartigkeiten umso augenfälliger.

Auch fällt es der KI noch relativ schwer, realistisch anmutende Haare zu erstellen. Das Haar von KI-generierten Menschen verläuft in Videos oft unscharf und erscheint eigenartig, der Scheitel wirkt nicht selten überzeichnet und/oder der Schopf wirkt wie eine Art Helm, der ohne Verbindung zum Kopf im Bild schwebt. Das verhält sich übrigens ähnlich bei KI-generierter Kleidung, die häufig durch unscharfe Texturen und ein komisches Verhalten etwaiger Muster auffällt.

Ohren, Schmuck und Accessoires

Laut Professor Doktor Marco Huber, KI-Experte vom Fraunhofer-Institut in Stuttgart, sind oft die Ohren eine Schwachstelle von KI-generierten Menschen. Oft seien sie seltsam geformt, erklärte er auf Nachfrage von „Ippen.Media“, und auch die Formen der Ohrmuschel und -läppchen unnatürlich. Etwaige Ohrringe verstärken die Auffälligkeit, denn wie andere Accessoires auch scheinen sie demnach manchmal im Kopf ihrer Träger zu verschwinden. Achten Sie auf die Übergangsstellen zwischen Gesicht bzw. der Haut und dem Schmuck.

Verhalten vor dem Hintergrund

Ebenso zu verschwinden scheinen die KI-generierten Menschen in Videos oft selbst – und zwar im Hintergrund, mit dem sie optisch förmlich verschmelzen. Kommen nun Gegenstände ins Spiel, etwa Mikrofone oder Getränketassen, dann fügen diese sich oft nicht harmonisch in die Kulisse ein. Der Hintergrund kann verzerrt erscheinen, was vor allem dann sichtbar wird, wenn man in das Video hineinzoomt. Das empfiehlt sich ohnehin zu tun, um auch Pixelfehler in den Gesichtern KI-generierter Menschen in Videos aufzuspüren.

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Tools zum Erkennen von KI-generierten Inhalten

Zuletzt gibt es auch spezielle Tools, die KI-generierte Menschen bzw. Bilder und Videos mithilfe von Deep-Learning-Techniken zuverlässig ausmachen können. Denn klar, wer könnte KI besser erkennen als eine KI selbst? Beispielsweise ist das Programm Deepware Scanner vor auf synthetische Manipulationen in Videos spezialisiert. Daneben bietet auch u. a. Hive Moderation „Modelle für maschinelles Lernen zur Erkennung von KI-generierten Inhalten“ an.

Themen #idealo Künstliche Intelligenz
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