15. Oktober 2020, 15:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Das iPhone 12 ist für TECHBOOK-Redakteur Adrian Mühlroth vom Tisch – die Erwartungen wurden enttäuscht. Doch nun geht es darum, eine Alternative zu finden.
Seit gut elf Jahren nutze ich Android-Smartphones. Mal habe ich nur eins, mal verwende ich mehrere Geräte gleichzeitig. Seit einiger Zeit besitze ich aus beruflichen Gründen auch iPhones – mein iPhone Xr kommt mittlerweile überall mit mir mit. Denn obwohl ich an Android gewöhnt bin, bieten iPhones einfach bestimmte Vorteile, die bei Android unausgereift oder schlichtweg nicht vorhanden sind.
Mit Android hatte ich schon (fast) abgeschlossen
Mein privates OnePlus 6T ist mittlerweile in die Tage gekommen und schon seit etwa einem halben Jahr überlege ich, es gegen ein neues Gerät auszutauschen.
Ein Großteil der Android-Welt lässt mich leider kalt – oder ist nicht in Deutschland zu haben. Samsung bietet in Europa nur Galaxy-Modelle mit seinem Exynos-Chip an. Die stärkere Version mit Snapdragon-Version gibt es nur in Nordamerika und Südkorea. Künstlich abgespeckte Geräte sind für mich keine Alternative. Xiaomi verkauft in Deutschland nur das Mi 10 Pro, sein wahres Flaggschiff Mi 10 Ultra gibt es nur als China-Import. Huawei hat keine Google-Dienste mehr, und Google selbst ist mit dem Pixel 5 aus dem Premium-Segment ausgestiegen. Underdogs wie Oppo und Vivo sind mir noch zu unsicher, was zukünftige Updates und Support angeht. LG und Sony sind mittlerweile zu nischig, als dass man die Geräte noch wirklich kaufen sollte.
Das iPhone 12 hätte mein Lieblings-Smartphone werden können …
Auf meiner Suche nach einem neuen Smartphone bin ich auch immer wieder am iPhone hängen geblieben. Warum auch nicht, schließlich benutze ich schon mein Xr fast zum gleichen Anteil wie mein OnePlus 6T. Im Urlaub, wenn ich noch mehr Bilder und Videos mache, sogar deutlich häufiger. Das iPhone 11 Pro hat mich mit seiner Triple-Kamera schon beeindruckt, aber es gab Dinge, die ich nicht daran mochte. Unter anderem die viel zu große Notch, Face ID und der lahme 60-Hertz-Bildschirm.
Das alles hätte besser werden können im iPhone 12. Meine TECHBOOK-Kollegin Rita Deutschbein hat dieses Jahr einen umfangreichen und stets aktuellen Artikel zu den potenziellen iPhone-12-Neuheiten geführt. Darin war immer wieder zu lesen, an welchen Baustellen Apple gearbeitet hat. Immer wieder tauchten Gerüchte zu neuen Features auf, die genau das geliefert hätten, was ich von einem Smartphone erwarte. In guter Hoffnung beschloss ich also, abzuwarten und das iPhone 12 zu kaufen, wenn es meine Anforderungen erfüllt. Den vollen Artikel dazu finden Sie auf TECHBOOK.
… doch nun wird es ein anderes
Nun ist jedoch alles anders gekommen und das iPhone 12 ist definitiv keine Alternative mehr für mich. Warum, können Sie in meiner Kritik am iPhone 12 nachlesen. Ich trauere zwar den vielen Vorteilen nach, die mir das Gerät gebrachte hätte. Aber die Nachteile überwiegen leider. Gleich am Tag nach der Vorstellung bin ich das erste mal seit langem wieder in einen Elektronik-Markt gegangen und habe mir Smartphones angeschaut. Ein ziemlich sinnloses Unterfangen, schließlich gilt die Kritik, die ich an den meisten Android-Herstellern habe, auch dann noch, wenn das iPhone 12 nicht mehr zu Wahl steht.
Nun war am Tag nach der iPhone-Vorstellung aber noch Amazon Prime Day. Wie es der Zufall so will, war der dritte Nachfolger meines aktuellen Android-Smartphones, das OnePlus 8 Pro, in seiner besten Konfiguration zu einem sehr guten Preis zu haben. Mit diesem Gerät liebäugelte ich schon lange. Nachdem ich Smartphone-Datenblätter verglichen und noch einige MKBHD-Videos geschaut hatte, habe ich das 8 Pro dann am selben Abend noch bestellt.
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iPhones haben ohne Zweifel ihre Vorteile
Die Entscheidung für das OnePlus 8 Pro bringt natürlich auch Nachteile im Vergleich zum iPhone 12 mit sich. Denn iPhone und iOS sind ein starkes Team. Allem voran ist die Kamera – nicht unbedingt für Fotos, denn da hat Android ebenso gute, wenn nicht sogar bessere Alternativen, wie Googles Pixel-Modelle. Es geht eher um Videos. Die Schärfe, dynamische Reichweite, Tiefe und Stabilität von iPhone-Videos ist unerreicht. Außerdem hat iOS die beste eingebaute Video-Bearbeitung aller Smartphones auf dem Markt. Ich benutzt mein iPhone Xr deswegen auch, um Videos von meiner DJI Mavic Mini und meiner GoPro 8 zu importieren und zu bearbeiten. iOS erkennt beispielsweise nativ, wenn ich Slow-Motion-Videos von der GoPro importiere. Ich kann direkt in der Fotos-App schneiden, drehen und Slow-Motion einstellen. Mittlerweile haben zwar viele Android-Smartphones Fotos-Apps, die ähnliche Einstellungen bieten. Doch die Leichtigkeit, mit der ich in iOS Videos bearbeiten kann, ist der Konkurrenz um Welten voraus. Zudem habe ich den Eindruck, dass Dritt-Apps wie die von GoPro und DJI, die ich zum Importieren der Videos nutze, auf dem iPhone einfach besser integriert sind als auf Android.