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Alternative App-Anbieter und Bezahlmethoden, ...

iOS 17.4 ist da und bringt eine ganze Reihe großer Änderungen 

Das Update auf iOS 17.4 fällt aufgrund des DMA in der EU sehr umfangreich aus
Das Update auf iOS 17.4 fällt aufgrund des DMA in der EU sehr umfangreich aus Foto: Getty Images
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

6. März 2024, 8:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Mit dem Update auf iOS 17.4 hat Apple einige radikale Änderungen eingeführt. Mitunter allerdings nicht ganz freiwillig, denn der Grund für die Änderungen im Betriebssystem ist das endgültige Inkrafttreten des Digital Markets Act in Europa.

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Das Update auf iOS 17.4 ist groß. Es bringt nicht nur den App-Download aus Drittanbieter-Shops, auch neue Bezahlmethoden und Emojis kommen so aufs iPhone. Viele der Änderungen führt Apple allerdings nicht freiwillig durch. Das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act – DMA) in Europa zwingt den Hersteller dazu. TECHBOOK gibt einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen, die mit dem Update auf iOS 17.4 aufs iPhone kommen.

Apple öffnet sich erstmals für alternative App-Shops

Bislang konnten Nutzer eines iPhones Anwendungen nur aus dem hauseigenen App Store von Apple laden. Mit dieser Beschränkung wollte Apple eine hohe Sicherheit und Kontrolle gewährleisten. Laut Definition des DMA gilt das Unternehmen mit seinem App Store jedoch als sogenannter Gatekeeper. So werden Plattformen bezeichnet, die eine starke wirtschaftliche und generell einflussreiche Position innehaben und/oder die eine große Nutzerschaft zählen. Apple muss somit bestimmte Richtlinien in der EU erfüllen und kann nicht mehr ausschließlich nach eigenem Ermessen agieren.

Lange sträubte sich das Unternehmen gegen das neue Regelwerk und versuchte sogar, vor Gericht zu erwirken, nicht als Gatekeeper definiert zu werden – ohne Erfolg. Apple verkündete am 25. Januar, die im Digital Markets Act geforderten Auflagen nun doch zu erfüllen. Die dafür notwendigen Änderungen setzt das Unternehmen mit dem Update auf iOS 17.4 um.

Ein Kernpunkt des Updates ist die Öffnung von iOS für alternative App-Shops – auch Sideloading genannt. Nutzer steht es ab sofort also frei, Anwendungen nicht aus dem Apple App Store, sondern von einer Drittanbieter-Plattform zu laden. Voraussetzung dafür ist, dass der Download aus fremden Quellen in den iPhone-Einstellungen aktiviert ist. Nutzer können hier sogar den Standard-App-Shop ihrer Wahl festlegen.

Etwas Kontrolle behält sich Apple aber vor. Der Konzern kündigte an, das Sideloading nur aus zuvor geprüften Quellen zu erlauben, um ein gewisses Maß an Sicherheit und Datenschutz aufrechterhalten zu können. Betreiber von alternativen App-Shops müssen sich somit zunächst eine Freigabe von Apple einholen, um für den Download freigeschaltet zu werden. Der Download von Apps direkt von Webseiten ist somit nicht vorgesehen.

Auch Entwickler kommen weiterhin nicht an Apple vorbei und müssen ihre Apps zur Prüfung einreichen. Dabei können sie künftig festlegen, ob ihre Anwendungen zusätzlich oder sogar exklusiv in bereits geprüften alternativen App-Shops gelistet werden sollen.

Lesen Sie auch: Wichtige iPhone-App in iOS 18 komplett umgestellt 

iOS 17.4 bringt mehr Browser-Freiheit

Internet-Browser fürs iPhone mussten bislang auf Apples WebKit-Engine setzen. Fremde Browser-Engines hat Apple seit jeher verboten. Anbieter wie Google mit dem Chrome-Browser oder Mozilla mit Firefox mussten somit spezielle Varianten ihrer Browser bereitstellen. Doch dank des DMA fällt diese Hürde innerhalb der EU. Mit iOS 17.4 ist es erstmals möglich, Browser ohne WebKit-Engine auf Apple-Geräten zu nutzen. Auch können Nutzer erstmals abseits von Safari einen eigenen Standard-Browser festlegen, über den dann alle Links geöffnet werden.

Google beispielsweise arbeitet bereits seit Anfang 2023 an einer Browser-Version mit hauseigener Blink-Engine. Ähnliches gilt für Mozilla. Beide könnten somit wohl recht schnell eine Alternative anbieten.

Mit dem Update auf iOS 17.4 sehen Nutzer beim ersten Öffnen von Safari nun ein Dialogfeld, das auf die anderen Browser hinweist.

Alternative Bezahlmethoden

Wer bislang mit dem iPhone kontaktlos bezahlen wollte, kam an Apple Pay nicht vorbei. Nur der hauseigene Bezahldienst konnte auf die NFC-Schnittstelle des iPhones zugreifen. Das ändert sich mit iOS 17.4 ebenfalls. Ab sofort können Anwender selbst auswählen, welchen Dienst sie zur bargeldlosen Bezahlung nutzen möchten.

Auch App-Anbieter können jetzt auf eigene Zahlungsdienstleister setzen und diese beispielsweise für In-App-Käufe in ihren Anwendungen integrieren. Sie haben auch die Möglichkeit, Links zu ihren Angeboten auf ihrer eigenen Website zu setzen und so auf Angebote aufmerksam zu machen. Dies ist ein Punkt, über den beispielsweise Spotify lange mit Apple im Streit lag. Der Musik-Streaming-Anbieter hat bereits angekündigt, seine iPhone-App komplett neu aufzustellen.

Doch trotz der Weiterleitung auf alternative Zahlungsmethoden kommen Entwickler und Anbieter nicht herum, bei App- oder In-App-Käufen eine Provision an Apple abzutreten. Allerdings sinkt diese etwas. Kleine Anbieter müssen jetzt 10 Prozent statt bislang 15 Prozent an Apple zahlen. Bei großen Anbietern behält Apple 17 Prozent statt bislang 30 Prozent ein. Für die Nutzung der Apple-Zahlungsschnittstelle innerhalb der Apps müssen Entwickler zusätzlich 3 Prozent des Umsatzes abgeben. Umgehen lässt sich diese Beteiligung durch die Einbindung alternativer Zahlungsdienstleister in der App bzw. die Verlinkung zur eigenen Website.

Lesen Sie auch: Apple muss alternative Zahlungsarten für Apps zulassen 

Neue Emojis

Bereits im vergangenen Sommer wurden im Rahmen von Emoji 15.1 neue Emojis vom Unicode-Konsortium bestätigt. Diese kommen mit iOS 17.4 endlich aufs iPhone. Mit dabei sind beispielsweise Motive wie ein brauner Pilz, ein kopfschüttelnder bzw. nickender Emoji sowie eine Limette und eine gesprengte Kette. Neu ist auch, dass insgesamt 108 Emojis nun die Richtung wechseln können. Sie lassen sich somit entweder nach links oder rechts gerichtet darstellen.

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Weitere Neuerungen in iOS 17.4

Abgesehen von diesen großen Veränderungen auf Grundlage des Digital Market Acts bringt das aktuelle Update noch weitere Neuerungen fürs iPhone. Einige von ihnen listen wir im Folgenden auf:

  • Die Sprachassistentin Siri lässt sich auf Wunsch nur mit ihrem Namen aktivieren. Die lange Form „Hey Siri“ ist somit nicht mehr notwendig.
  • Über die Podcast-App lassen sich automatisch Transkripte erstellen, wahlweise in Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch.
  • Angaben zum Akku, beispielsweise der Batteriezustand, findet sich jetzt in den Einstellungen unter „Batterie“.

Zusammen mit iOS 17.4 liefert Apple auch iPadOS 17.4 speziell für seine Tablets aus. Das Update wird ab sofort zum Download angeboten.

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