27. April 2021, 11:39 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Ab dieser Woche steht das Update auf iOS 14.5 für alle zum Download bereit. Die neue Version des Betriebssystems bringt mehrere wichtige Features mit. TECHBOOK checkt, ob sich die Installation lohnt.
iOS 14.5 ist schon seit Anfang März in der Entwicklung und hat ganze acht Beta-Versionen bekommen. Neue Funktionen sind etwa das Entsperren mit Maske, Kontrolle über Werbe-Tracking und neue Emojis. Das Update ist ab sofort für alle Personen verfügbar, die ein iPhone 6s oder neuer besitzen.
Übersicht
- Transparente Kontrolle über Werbe-Tracking
- Neues Tool zum Kalibrieren des iPhone-Akkus
- Neue Emojis in iOS 14.5
- Siri erkennt, welchen Musik-Dienst man nutzt
- iOS 14.5 mit Lösung für das Face-ID-Problem
- Dual-SIM mit 5G-Unterstützung
- Erweitere Kompatibilität mit Gaming-Controllern
- Weitere Neuerungen in iOS 14.5
- Lohnt sich das Update auf iOS 14.5?
Erfahren Sie in unserer Anleitung, wie Sie Beta-Versionen von iOS testen können.
Transparente Kontrolle über Werbe-Tracking
Apple gibt mit iOS 14.5 iPhone-Besitzer*innen erstmals volle Kontrolle über Werbe-Tracking. Ähnlich wie beim Zugriff auf Kamera und Speicher erscheinen Pop-ups, die nachfragen, ob man Werbe-Tracking für bestimmte Apps aktivieren möchte. Mit dem Tracking können Dienste wie Facebook und Google nachverfolgen, welche Apps man installiert, welche Seiten man besucht und vieles mehr.
Bislang war das Tracking standardmäßig eingeschaltet, nun muss man aktiv zustimmen – oder ablehnen. Facebook hat bereits dagegen geklagt und eine Image-Kampagne gegen Apples Vorgehen gestartet, da es finanzielle Einbußen durch die neue Transparenz befürchtet. Das Unternehmen schickt derzeit Pop-ups an Nutzer*innen, die darum bitten, das Werbe-Tracking einzuschalten.
Neues Tool zum Kalibrieren des iPhone-Akkus
Diejenigen, die ein iPhone 11, 11 Pro oder 11 Pro Max haben, bekommen nach der Installation von iOS 14.5 einen neuen Batterie-Hinweis. Darin zu lesen ist, dass das iPhone die maximale Kapazität und die Höchstleistungsfähigkeit der Batterie neu kalibriert. Der Prozess kann einige Wochen dauern.
Apple hat zur Erklärung des Prozesses eigens eine Support-Seite angelegt. Dort steht, dass die „maximale Batterie-Kapazität durch eine Reihe von Algorithmen und Messungen während des Gebrauchs bestimmt wird. Mit der Zeit können die Algorithmen aktualisiert werden, um die maximale Batterie-Kapazität bestmöglich einzuschätzen.“
Grund für die Rekalibrierung sind Probleme mit plötzlich entladenen Akkus und eingeschränkte Höchstleistungsfähigkeit bei einigen iPhone 11. Apple zufolge liegt das Problem nicht bei der Batterie selbst, sondern an einem Anzeigefehler. Diesen will das Unternehmen durch das neue Tool beseitigen. Es ist gut möglich, dass die Batterie-Rekalibrierung in Zukunft auch für weitere iPhone-Modelle kommt.
Neue Emojis in iOS 14.5
Eigentlich haben wir mit neuen Emojis nicht vor 2022 gerechnet. Doch nun hat Apple kurzerhand die Veröffentlichung vorgezogen. Mit iOS 14.5 kommen 217 neue Einträge auf das iPhone. Während es einige komplett neue gibt, sind auch welche darunter, die nur angepasst wurden. So gibt es etwa mehr gender- und hautfarbengerechte Smileys, auf Apple-Geräte umgemodelte Symbole und sogar Corona-Änderungen.
Komplett neue Emojis
Inklusive Emojis
Apple- und Corona-Emojis
Die Kopfhörer kommen nun im eigenen Apple-Look und folgen damit der generellen Design-Linie. Bereits jetzt stellen ähnliche Emojis auf Apple-Geräten Dinge wie Smartphone ?, Laptop ? und Uhr ⌚ im Apple-Look dar.
Siri erkennt, welchen Musik-Dienst man nutzt
Etwas versteckt ist eine Option, endlich andere Musik-Dienste als Apple Music als Standard-App festzulegen. Bisher ist es so, dass Siri automatisch Musik über Apple Music wiedergibt, wenn man den Befehl dazu gibt. In iOS 14.5 fragt Siri hingegen bei der Ersteinrichtung nach, über welchen Dienst man wiedergeben möchte. Neben Spotify sind auch andere alternative Apps wie etwa Audible möglich. Wenn Apple Music deinstalliert wurde, gibt Siri Musik zudem direkt über den eigenen Streaming-Dienst wieder.
iOS 14.5 mit Lösung für das Face-ID-Problem
Face ID hat sich in der Corona-Pandemie als äußerst unpraktisch erwiesen. Wenn man eine Maske trägt, kann der Sensor das Gesicht nicht erkennen. Apple ist sich des Problems bewusst und arbeitet schon länger an Lösungen, Face ID zu umgehen. Vor geraumer Zeit lieferte das Unternehmen ein Update aus, um das Entsperren zu beschleunigen. Im Kern führte das nur dazu, dass die Passcode-Eingabe sofort erscheint, wenn Face ID eine Maske vor dem Gesicht erkennt. Keine optimale Lösung im Vergleich zum schnellen Entsperren mit einem Wisch.
Mit iOS 14.5 soll es eine bessere Lösung geben, die zumindest einigen iPhone-Besitzer*innen die Nutzung ihres Smartphones wieder vereinfacht. Die Voraussetzung dafür: eine Apple Watch.
Es ist bereits jetzt möglich, einen Mac mit der Apple Watch zu entsperren. Auch kann man die Apple Watch mit dem iPhone entsperren. Umgekehrt ging das bislang jedoch nicht. Beim Anschalten des iPhone-Bildschirms sendet die Apple Watch ein haptisches Feedback – ein kleiner Hinweis, dass das iPhone gerade entsperrt wurde. Das funktioniert natürlich nur, wenn sich die Watch in der Nähe des iPhones befindet. Und auch nur, wenn die Apple Watch entsperrt ist.
Die Behelfslösung zum Umgehen von Face ID klappt jedoch nur zum Entsperren. Für Käufe im App Store und beim Zahlen mit Apple Pay ist weiterhin der Passcode erforderlich. Außerdem fragt das iPhone zur Sicherheit alle paar Stunden nach dem Passcode, selbst wenn das Entsperren per Apple Watch angeschaltet ist.
Mit dem iPhone 13 könnte Apple Gerüchten zufolge Touch ID zurückbringen, um die Masken-Problematik mit Face ID endgültig zu beseitigen. Denkbar ist eine Lösung mit Fingerabdrucksensor unter dem Bildschirm, die bereits in vielen Android-Smartphones erfolgreich eingesetzt wird. Weitere Informationen zu den Neuerungen im iPhone 13 finden Sie in unserer Übersicht.
Dual-SIM mit 5G-Unterstützung
Das iPhone 12 ist zwar Dual-SIM-fähig, bislang funktionierte das jedoch nur mit LTE-Verbindung. Lediglich in China gab es 5G-Konnektivität im Dual-SIM-Modus. Mit iOS 14.5 aktiviert Apple dieses Feature nun weltweit, sodass die schnellere Geschwindigkeit auch in anderen Ländern zur Verfügung steht.
Erweitere Kompatibilität mit Gaming-Controllern
Wer das iPhone für Gaming oder Cloud-Gaming benutzt, kann sich freuen. Mit dem neuen Update sind auch der DualSense-Controller der PlayStation 5 und der Xbox-Series-X-Controller mit dem iPhone kompatibel.
Weitere Neuerungen in iOS 14.5
Notrufe per Siri absetzen
Mit Siri kann man in einem Notfall nun den Hilfsdienst anrufen. Die Funktion kommt zeitgleich aber auch für ältere iOS-Versionen, es handelt sich also nicht um ein exklusives Update.
Erinnerungen-App
Die App hat neue Optionen zur Sortierung der Erinnerungen nach Datum, Erstellungsdatum, Titel, etc. bekommen. Außerdem können Nutzer*innen Erinnerungen nun als Liste drucken.
Änderungen in iPadOS 14.5
Bereits für iPhones verfügbar, bekommen nun auch iPads die Möglichkeit, gezielt nach Emojis zu suchen. Außerdem zeigt das iPad jetzt den Lade-Bildschirm mit dem Apple-Logo auch horizontal an, wenn es entsprechend gedreht ist.
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Lohnt sich das Update auf iOS 14.5?
Es verwundert nicht, dass Apple sich etwas Zeit gelassen hat, iOS 14.5 auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen bekam viel Gegenwind, vor allem von Facebook, für die kontroverse Entscheidung, die Kontrolle über Werbe-Tracking in die Hände der Nutzerinnen und Nutzer zu legen. Das neue Feature ist zudem das Hauptargument, um das Update zu installieren. TECHBOOK kann Ihnen in diesem Fall nur ans Herz legen, selbst darüber zu entscheiden, in welchen Fällen Sie Tracking zulassen möchten.
Für diejenigen, die ein iPhone 11 oder eine Apple Watch haben, ist das Update besonders interessant. Das iPhone 11 bekommt ein praktisches Tool zum Rekalibrieren des Akkus. Wer eine Apple Watch hat, kann das iPhone nun auch trotz Gesichtsmaske entsperren, ohne den Passcode eingeben zu müssen.
Durch die lange Entwicklungszeit hatte Apple auch viel Gelegenheit, Fehler auszumerzen. Wir konnten auf unserem iPhone 12 keine Bugs oder ungewöhnliches Verhalten feststellen.