29. Oktober 2019, 12:44 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der 29. Oktober 1969 gilt als Erfindungsdatum für die Basis des Internets, wie wir es kennen. Ein Informatik-Student schaffte es damals, Daten von einem Computer auf einen anderen zu übertragen. Das war eine Weltneuheit. TECHBOOK zeigt, wie das Netz vor vielen Jahren aussah.
Google, Wikipedia oder Ebay – auch die haben alle mal ganz klein angefangen. Das Internet sah vor einigen Jahrzehnten nämlich noch ganz anders aus. Die Way Back Machine erlaubt uns eine kleine virtuelle Zeitreise in eine Welt, als das Internet wirklich noch Neuland war, wie Kanzlerin Angela Merkel einst sagte.
Google.com
Seit dem 11. November 1998 können wir alles im Netz googlen. Kaum jemandem muss man heute noch erklären, was Google ist. Damals war das noch anders: Auf der Seite der Suchmaschine gab es eine Erklärung, was genau es mit Google auf sich hat.
Wikipedia.com
Die freie Enzyklopädie löste viele Lexika ab. 2001 erblickte sie das Licht der Netzwelt und warb damit, dass bereits mehr als 3000 Artikel auf der Seite aufrufbar waren. „Wir wollen mehr als 100.000 haben“, war damals das erklärte Ziel. Das hat Wikipedia geschafft.
AOL.com
Wer vor einiger Zeit online gehen wollte, der kam an AOL nicht vorbei. Viele kennen AOL noch als Startseite. America Online, wie AOL mit vollem Namen heißt, war lange Zeit auch in Deutschland sehr populär – und Nutzer sahen 1994 auf dem Bildschirm zum Beispiel diese Anmeldemaske.
Ebay.com
Bereits vor zwei Jahrzehnten wurde der Marktplatz im Internet ohne Marktschreier entwickelt. Das Design versprühte 1996 jedoch noch nicht die nötige Freude, um kräftig für Schnäppchen mitzubieten.
Bild.de
Aktuelle Themen aus Deutschland und der Welt gab es bereits seit 1996 auf der Internetseite bild.de – damals noch gemeinsam mit T-Online.
YouTube.com
Das wohl beliebteste Videoportal der Welt ging 2005 an den Start, hat sich seither aber nicht nur äußerlich sehr stark verändert.
Yahoo.com
Bei Yahoo sah die Seite noch ziemlich nackt aus, als sie Mitte der Neunziger online ging. Diese Version ist vom 17. Oktober 1996. Inzwischen sieht Yahoo deutlich bunter aus, hat Bilder und Videos auf der Seite.
T-Online.de
Die Internetseite war seit 1997 verfügbar, hier ein Screenshot vom 11. Februar 1997. Damals kam die Seite noch recht übersichtlich daher. Bilder existierten nahezu nicht. Jahrelang war T-Online die Startseite bei Telekomkunden und die Seite deshalb einer der meist besuchten Webseiten der Deutschen.
Spiegel.de
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel bot seinen Lesern schon in den frühen Neunzigern Lesestoff mit einem eigenen Internetauftritt. So sah die Seite am 23. Dezember 1996 aus.
Bahn.de
Die Strecken, Preise und Angebote rund um die Züge der Deutschen Bahn konnten User auch im Jahr 1997 sehen. Und so sah das aus:
Web.de
Das deutsche Internetportal bietet seinen Nutzern heute Nachrichten sowie eine Mail-Adresse an. 1998 beginnt in Karlsruhe die Reise des Portals. Die Internetseite im Jahr 2002 ähnelt mit dem bekannten schwarz-gelben Logo und dem Aufbau schon sehr dem heutigen Aussehen der Seite.
Amazon.com
Der US-Versandhändler startete im Dezember 1998. Jeff Bezos, der aktuell reichste Mann der Welt, hat das Unternehmen gegründet und hoffte damals noch darauf, dass sich das Unternehmen irgendwann mal einen Gabelstapel leisten kann, heißt es. Davon könnte er sich inzwischen wohl sehr viele leisten. Das Design der Seite erscheint bereits sehr fortschrittlich.
Lycos.com
Absolute Internet-Beginner werden sie noch kennen: die Suchmaschine Lycos, die lange Konkurrent von Google und Yahoo sein wollte. So sah die Seite 1996 aus.
Projekt zeigt So hätte Google in den 1980er-Jahren ausgesehen
Online-Dienste der 90er Was wurde aus Napster, Second Life und Co.
Zum 30. Geburtstag Diese Internetseite lässt Sie surfen wie im Jahr 1989
Erfinder kritisiert Internet
Tim Berners-Lee hat 1989 den Grundstein dafür geschaffen, was wir heute als Internet kennen. Seine Erfindung bereut er zwar nicht, ist jedoch unzufrieden damit, in welche Richtung sich seine Erfindung entwickelt hat. „Viele Jahre lang hatte man das Gefühl, dass die wunderbaren Dinge das Internet dominieren würden und wir eine Welt mit weniger Konflikten, mehr Verständnis, mehr und besserer Wissenschaft und guter Demokratie hätten“, sagt Tim Berners-Lee in einem Interview mit dem britischen Guardian. Und weiter: „Die Menschheit verbunden durch die Technologie im Web funktioniert auf dystopische Weise. Wir haben Online-Missbrauch, Vorurteile, Voreingenommenheit, Polarisierung und falsche Nachrichten.“
Daher will er mit einer Magna Charta für das Internet, das Web zu einem besseren Ort machen. Berners-Lee hat außerdem die World Wide Web Foundation gegründet, eine gemeinnützige Organisation, die sich für ein besseres und freies Internet bei Firmen, Regierungen sowie der Bevölkerung einsetzt.