5. September 2020, 19:00 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die IFA ist wohl die einzige Tech-Messe des Jahres, die nicht ganz ins Netz verlagert oder gestrichen worden ist. Ein Messe-Motto: Home Electronics machen die neue Corona-Normalität angenehmer.
Man nehme eine begrenzte Zahl Fachbesucherinnen und Fachbesucher, ein Konferenzprogramm sowie zahllose digitale Präsentationen: Fertig ist die Technikmesse IFA als sogenannte Special Edition 2020 (3. bis 5. September).
Fachfremdes Publikum, sprich Verbraucherinnen und Verbraucher, haben wegen Corona keinen Zutritt zum Messegelände. Macht aber fast nichts: Die Neuheiten, um die es beim Branchentreff geht, kommen trotzdem bald auf den Markt.
Und ganz gleich, ob vor Ort in Berlin oder nicht: Mehr Unternehmen denn je nutzen das Fahrwasser der IFA, um ihre Neuheiten auch ohne offizielle Teilnahme an der Messe zu präsentieren – in diesem Jahr nahezu ausschließlich virtuell.
Viel Neues für Heimkino-Fans auf der IFA 2020
Auf der diesjährigen IFA stehen nicht nur 5G-Smartphones und Fernseher im Fokus. Generell erfährt die Heimtechnik gerade einen Boom. Allen voran die Sparte des Heimkinos, was vielleicht auch an Corona und den lange Zeit geschlossenen Kinosälen liegt. So wundert es nicht, dass die Hersteller in diesem Bereich viel Neues auf der Messe zeigen.
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JVC Exofield: 3D-Klang für jedes Ohr
Für Heimkino-Fans, die Rücksicht auf andere nehmen möchten, aber trotzdem keine Abstriche bei Lautstärke und Klang machen wollen, kommt eine Innovation von JVC: der kabellose Kopfhörer Exofield (XP-EXT1). Er erzeugt dreidimensionalen Surround-Sound im 7.1.4-Format, für den man sonst ein Dutzend Lautsprecher benötigt. Das Klangfeld wird für jeden Hörer individuell anhand seiner Ohr-Physiognomie berechnet.
Das geschieht mit der Hilfe von im Kopfhörer integrierten Mikrofonen und einer Smartphone-App. Bis zu vier Benutzerinnen oder Benutzer lassen sich abspeichern. Das System besteht aus den Kopfhörern, deren Akku bis zu zwölf Stunden durchhalten soll, und einer Basis mit digitalem Signalprozessor. Es soll noch im September für 1000 Euro zu haben sein.
Mulitroom-Klang über Herstellergrenzen
Um vernetzte Heimkino- und Hi-Fi-Komponenten, die Ton oder Musik nicht nur drahtlos, sondern bei Bedarf auch gemeinsam über verschiedene Räume hinweg wiedergeben, geht es bei Philips. Der Hersteller hat mit seinem Wireless Home System ein neues Multiroom-System auf Basis des Standards DTS Play-Fi vorgestellt. Kompatibel sind alle 2020er-Fernseher der Marke mit Android-Betriebssystem, so auch das neue 4K-Topmodell OLED+935 (ab 2300 Euro) sowie viele WLAN-Soundbars und -Lautsprecher von Philips.
Für 2019er-Fernseher soll es Firmware-Updates geben. Praktisch: DTS Play-Fi steckt auch in vielen Hi-Fi-Geräten von Arcam, Klipsch, Rotel, McIntosh, Polk, Definitive Technology, Pioneer oder Onkyo, so dass Nutzerinnen und Nutzer herstellerübergreifend einen Streaming-Verbund einrichten können.
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Die IFA 2020 im Bereich Gesundheit
Auch in Sachen Medizin und Gesundheit hat die IFA stets etwas zu bieten. Und auch hier kommt man um das Corona-Thema nicht herum.
LG zeigt Alltagsmaske mit App
Wer sich schon wieder ins Kino wagt, häufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist oder beruflich viel mit Menschen zu tun hat, interessiert sich vielleicht für LGs elektronische Schutzmaske Puricare. Der Mund-Nasenschutz ist mit zwei Hepa-Filtern und zwei Lüftern ausgestattet, deren Drehgeschwindigkeit davon abhängt, wie schnell man atmet.
Den Status der E-Maske sowie Wartungshinweise erhalten Trägerinnen und Träger per App. Zwischen zwei und acht Stunden soll der Akku die Lüfter antreiben können. Danach wandert die Maske in eine Lade-Schutzhülle mit LEDs, die UV-Licht zum Abtöten von Keimen ausstrahlen. Puricare soll im vierten Quartal auf den Markt kommen – zu welchem Preis und in welchen Ländern, steht noch nicht fest.
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Alles rund um neue Notebooks
Notebooks gehören ebenso zum Homeoffice in Corona-Zeiten wie zur ganz persönlichen Standard-Ausstattung für Alltagsorganisation und Unterhaltung. Zuletzt feierte Chiphersteller AMD etwa mit seinen Ryzen-4000-Prozessoren für Notebooks große Erfolge. Doch auch Intel liefert nach.
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Evo-Notebooks folgen den Ultrabooks
Intel möchte zum Konkurrenten aufschließen und präsentiert passend zur IFA die elfte Generation mobiler Core-i-Prozessoren (Codename Tiger Lake) mit neuer integrierter Grafik namens Iris Xe. Ebenfalls neu: Intels Evo-Plattform für leichte und dünne Notebooks, quasi eine Neuauflage der erfolgreichen Ultrabook-Zertifizierung.
Hersteller dürfen ihre Notebooks nur so nennen, wenn unter anderem diese Kriterien erfüllt sind: Ein Core-i5- oder -i7-Tiger-Lake-Chip mit Iris Xe, maximal 15 Millimeter Bauhöhe, mindestens neun Stunden Akkulaufzeit, Schnellladefunktion (viereinhalb Stunden oder weniger), Wi-Fi 6 (ax-WLAN) und Thunderbolt-4-Schnittstelle.
Tiger-Lake-Modelle von Asus und Lenovo
Um so ein Evo-Notebook handelt es sich etwa beim neuen Top-Modell von Asus, dem Zenbook Flip S (UX371). Das 4K-OLED-Touchdisplay des knapp 1,4 Zentimeter dünnen und 1,2 Kilogramm leichten Convertible-Notebooks lässt sich im 360-Grad-Winkel bis hinein in die Tablet-Position frei verstellen. Die Laufzeit beziffert Asus auf bis zu 15 Stunden. Clever ist der digitale Ziffernblock im Touchpad. Das Flip S soll inklusive Stylus von Anfang Oktober an ab 2500 Euro verfügbar sein. Die Preise für das verwandte Zenbook Flip 13 (UX363) starten bei 1800 Euro.
Lenovo wartet auf der IFA 2020 ebenfalls mit neuen Tiger-Lake-Notebooks auf, darunter das knapp 1,4 Zentimeter dünne und 1,3 Kilogramm leichte 14-Zoll-Gerät Yoga Slim 9i. Es steckt in einem Aluminiumgehäuse, als Besonderheit ist bei dem Oberklasse-Geräte der Rücken des 4K-Touchscreens mit Leder bezogen. Bei der Convertible-Variante Yoga 9i ist der Lederrücken als Option verfügbar. Die Preise für die beiden ab November erhältlichen Lenovo-Laptops starten bei 1800 Euro.