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Es ist da

Huawei Mate 30 (Pro) ist offiziell – und hat ein Problem

Huawei Mate 30 Pro in allen Farben
Die neue Huawei Mate-30-Pro-Reihe Foto: TECHBOOK
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

19. September 2019, 14:45 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Das Warten hat ein Ende – Huawei hat das Huawei Mate 30 (Pro) vorgestellt – das Smartphone, das ohne Google-Apps auskommen muss. Technisch ist das neue Modell ganz oben mit dabei. Doch es gibt einen entscheidenden Haken.

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Huawei hat zwei große Smartphone-Reihen im Sortiment. Die P-Reihe wird traditionell im Frühjahr vorgestellt. Der Herbst ist hingegen für die Mate-Reihe reserviert, die in diesem Jahr durch das Mate 30, das Mate 30 Pro sowie das leicht schwächer ausgestattete Modell Huawei Mate 30 Lite erweitert wurde. Bei den neuen Smartphones steht nicht nur die Kamera im Fokus, auch am Design hat Huawei geschraubt. Und noch etwas ist in diesem Jahr anders – die Software. Denn sie sorgt für Probleme…

Huawei Mate 30 muss ohne Google-Apps auskommen

Es deutete sich bereits an, nun ist es offiziell: Die Mate-30-Reihe muss ohne die wichtigen Google-Apps auskommen. Aufgrund des Handelsstreits mit den USA hat Huawei keine Lizenzen zur Installation der Dienste bekommen. Es gibt zwar eine auf den 19. November verlängerte Schonfrist, in der amerikanische Unternehmen wie Google wie gewohnt Geschäfte mit China machen dürfen, doch gilt diese nur für Bestandsgeräte, nicht aber für neue Modelle wie das Mate 30 (Pro).

Aus diesem Grund fehlen den Smartphones der Reihe die bekannten Google Apps – allen voran der Play Store. Dies ist aus diesem Grund ein Problem, da Nutzer ohne den Play Store nicht ohne Weiteres neue Apps auf das Smartphone laden können. Huawei verwendet auf dem Mate 30 (Pro) eine Open-Source-Version von Android (AOSP). Anwendungen lassen sich daher nur per APK beispielsweise über F-Droid oder den Amazon App Store nachinstallieren. Ohne die Google-Lizenzen ist es aber deutlich schwieriger, Sicherheitsupdates schnell auszuliefern. Das ganze Konstrukt ist somit nicht wirklich rund. Mit dem HarmonyOS hat der Hersteller mittlerweile zwar auch ein eigenes Betriebssystem. Dieses ist zum jetzigen Zeitpunkt aber keine wirkliche Alternative zu Android und wurde deshalb auf den neuen Smartphones noch nicht installiert.

HarmonyOS von Huawei ist ein System für alle Geräte-Klassen

Huawei Mate 30 (Pro): Das sind die neuen Smartphones

Das Mate 30 Pro besitzt ein AMOLED-Display, das sich links und recht um die Ränder biegt und sich auch nach oben und unten viel Platz auf der Front einnimmt. Huawei nennt dies „Horizon Display“. Die Displaydiagonale gibt der Hersteller mit 6,53 Zoll an. Seltsam mutet jedoch die Auflösung an, denn diese fällt mit 1.176 x 2.400 Pixel (Full-HD+) für einen derart großen Bildschirm viel zu gering aus. Zum Vergleich: Das Mate 20 Pro mit 6,39 Zoll löst 1.440 x 3.120 Pixel auf. Durch die Biegung kann Huawei Sensor-Tasten statt haptischen Tasten einsetzen. So lässt sich über den gebogenen Touchscreen nicht nur die Lautstärke einstellen, sondern auch die Kamera auslösen.

Weniger ausgeprägt fällt die Displaybiegung beim Mate 30 aus. Dafür ist es mit 6,62 Zoll aber etwas größer als die Pro-Variante. Die Auflösung hier beträgt 1.080 x 2.340 Pixel.

Das Huawei Mate 30 Pro in der Hand gehalten
Der Bildschirm des Mate 30 Pro hat keinen Rand mehr – dank der BiegungFoto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Die bereits vom Vorgänger bekannte längliche Notch hat Huawei beibehalten. Hier findet unter anderem die 3D-Kamera Platz, die mehr Raum als eine reguläre Frontkamera benötigt. Mit einer 3D-Frontkamera kann Huawei die Gesichtsentsperrung sicherer machen. Denn sie scannt das Gesicht des Nutzers durch verschiedene Sensoren deutlich komplexer als eine einfache Kamera, was wiederum zur Sicherheit beiträgt. Auch ein Ambient Light Sensor und ein Gesten-Sensor sind in der Notch untergebracht.

Angebliches Pressebild des Huawei Mate 30 Pro
Huawei Mate 30 Pro
Foto: Huawei

Kamera: Rund statt eckig

Huawei hat sich beim Mate 30 und Mate 30 Pro für eine runde Kameraeinfassung entschieden. Nachdem bei früheren Smartphone-Generationen vor allem Features wie Low-Light-Aufnahmen und ein verlustfreier Zoom im Fokus standen, konzentriert sich der Hersteller beim Mate 30 und Mate 30 Pro besonders auf die Videofunktion. Damit kann Huawei beim Thema Video endlich zur Konkurrenz aufschließen. Denn die neuen Geräte unterstützen 4K-Videoaufnahmen mit 60 fps (frames per second). Bisherige Modelle boten maximal 30 fps und lagen somit bei der Videoaufnahme hinter anderen Top-Smartphones  zurück. Nun hat Huawei zusätzlich Funktionen wie die 4K Time Lapse und Super-Slow-Motion eingefügt.

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Die Anzahl der Kamerasensoren hat sich beim Mate 30 Pro im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Auch das Leica-Branding gibt es weiterhin. Allerdings löst die Weitwinkel-Kamera nun offenbar 40 statt nur 20 Megapixel auf. So ergibt sich folgende Zusammensetzung: Eine Hauptkamera mit 40 Megapixel, f/1.6-Blende und OIS, ein 40-Megapixel-Weitwinkel sowie ein 8-Megapixel-Teleobjektiv mit 3-fach optischem Zoom, f/2,4-Blende und ebenfalls optischer Bildstabilisierung. Ein Time-of-Flight-Sensor (ToF) liefert zusätzliche Tiefeninformationen.

Huawei Mate 30 Pro von hinten
Die Kamera ist rund geworden, wie auf der Rückseite des Mate 30 Pro zu erkennen istFoto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Die Auflösung der Frontkamera hat Huawei von 24 auf 32 Megapixel angehoben.

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Technische Ausstattung des Huawei Mate 30 (Pro)

Wenig überraschend arbeitet im Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro der Kirin 990 in der 5G-Version. Den neuen Chip hatte Huawei unlängst auf der IFA vorgestellt. Eine Besonderheit des Chips ist das eingebaute 5G-Modul. Insgesamt sorgen 21 interne Antennen dafür, dass sich das Mate 30 sicher mit WLAN, LTE, 5G oder über NFC verbindet.

Alles zum Kirin 990: Das kann Huaweis neuer Top-Prozessor

Dazu gibt es beim Pro-Modell 8 GB Arbeitsspeicher und 512 GB internen Speicher. Beim Mate 30 sind hingegen 6 GB RAM und 128 GB interner Speicher an Bord.

Doch nicht nur beim Speicher, auch beim Akku hat das Mate 30 Pro die Nase vorn. Hier hat Huawei einen Akku mit 4.500 mAh inkludiert – 300 mAh mehr als beim Vorgänger Mate 20 Pro. Der Akku lässt sich kabellos laden, wobei der Hersteller das Wireless Charging beschleunigt hat. Denn das Mate 30 (Pro) unterstützt das Laden per Qi mit bis zu 27 Watt. Das ist fast doppelt so schnell als beim Mate 20 (Pro). Kabelgebunden ist SuperCharge mit 40 Watt möglich und auch als Powerbank für andere Geräte mit Wireless Charging lässt sich das Mate 30 (Pro) wieder nutzen – nun allerdings mit der dreifachen Ladegeschwindigkeit.

Das Mate 30 Pro ist nach IP68 vor Wasser geschützt. Für das Basismodell Mate 30 nennt Huawei diesen Schutz nicht.

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Preise und Verfügbarkeit

Die Preise für die Smartphones hat Huawei bereits festgelegt. 799 Euro kostet das Huawei Mate 30. Für das Pro-Modell verlangt der Hersteller 1.099 Euro. Nochmal 100 Euro teurer ist die 5G-Variante des Mate 30 Pro. Ungeklärt blieb allerdings die Frage, wann die Geräte in Deutschland erscheinen. DAS sie kommen, hat uns Huawei in einem Gespräch bestätigt.

Themen Huawei
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