15. November 2021, 15:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer nach Smart Home-Elektronik sucht, der wird an Eufy früher oder später nicht vorbeikommen. Woher aber kommt die Marke eigentlich, die heute vom Saugroboter über Sicherheitssysteme bis zum Babyphone so ziemlich alles im Programm führt, was das Leben in den eigenen vier Wänden komfortabler und sicherer macht?
Am Anfang war bei Eufy nicht das Feuer, sondern es waren zwei Saugroboter. Okay, und eine Solarleuchte. Vielmehr hatte man – zumindest hierzulande – noch nicht zu bieten, als man 2016 auf dem deutschen Markt auftauchte. Aus dem Nichts aber kam Eufy selbstverständlich nicht. Im Gegenteil, Eufy ist eine Tochter von Anker. Anker, 2011 in den USA gegründet und heute von Hongkong aus geleitet, brachte es innerhalb weniger Jahre vom sprichwörtlichen Küchentischunternehmen zum weltweit agierenden Elektronikkonzern. Machte Anker sein Geschäft anfangs in erster Linie mit Ersatz-Akkus für Smartphones, wurde das Portfolio nach ersten den Erfolgen rasch erweitert um Ladegeräte, Hubs, Webcams, Lautsprecher usw., sodass man heute weltweit mehr als 30 Millionen Kunden hat.
Eufy startet mit nur drei Produkten in Deutschland
Zwecks größerer Übersichtlichkeit und Vermarktungsmöglichkeiten entschied sich Anker vor einigen Jahren, seine verschiedenen Produktreihen auf eigene Namen zu taufen. So etablierte man Tochtermarken, von denen Eufy die ist, die sich dem Thema Smart Home verschrieben hat. Der Start in Deutschland war mit nur drei Produkten zwar eher verhalten, aber ähnlich hatte auch Anker selbst gestartet. Zudem waren Eufy-Artikel – ebenfalls nach Anker-Tradition – zunächst ausschließlich über Amazon verfügbar.
Dass schon die beiden ersten Saugroboter von Eufy, die Modelle RoboVac 11 und RoboVac 20, in Tests einen guten Eindruck hinterließen und mit teureren Konkurrenzprodukten mithalten konnten, führte dann zu einer raschen Erweiterung der Produktpalette auch in Deutschland. Heute bietet Eufy bei uns Überwachungskameras für den Innen- und den Außenbereich, Türklingel, Alarmsysteme, Personenwaagen, Babyphones und Saugroboter an. Selbstverständlich alles smart und alles preislich attraktiv.
Bekanntlich aber ist der Preis nicht alles. Auch in Sachen Qualität können Eufy-Produkte auf breiter Front mithalten. Erst kürzlich testete das Magazin „Connect“ den RoboVac X8 Hybrid, eines der Spitzenmodelle in der Eufy-Saugroboter-Reihe. Der X8 Hybrid machte dabei einen guten Job, reinigte gründlich und beschädigte weder Möbel noch Türen. Und weil auch die Akkukapazität überzeugte, bewertete das Magazin die Gesamtleistung des X8 Hybrid mit einem „Sehr gut“.
Kein Einzelfall. Auch andere Eufy-Produkte schneiden in unabhängigen Tests immer wieder gut. So lobten die Kollegen von „Computer BILD“ im vergangenen Jahr die WLAN-Überwachungskamera EufyCam 2C, die mit „gut“ abschnitt. So glänzte das Modell mit HD-Aufnahme, Videoaufzeichnung bei Bewegungserkennung, Bewegungszonen, Nachtlicht, Gegensprechen, Sirene und nicht zuletzt auch mit einem sehr guten Preis. Mit 250 Euro kostet die EufyCam 2C nur rund die Hälfte vergleichbar ausgestatteter Sicherheitskameras.
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Ganz ohne Fehl und Tadel aber kommt Eufy dann doch nicht davon. Im vergangenen Mai musste das Unternehmen einen hochnotpeinlichen Fehler einräumen. Nutzer von Eufy-Sicherheitskameras konnten damals plötzlich auf die Konten und damit auch auf die Videos anderer Nutzer zugreifen. Ausgelöst hatte den Fehler ganz offensichtlich ein Serverupdate von Eufy in den USA, wo Kunden ebenso betroffen waren wie in Kanada, Mexiko, Kuba, Neuseeland, Australien und Argentinien. Insgesamt soll der Fehler laut Eufy zwar „nur“ bei 712 Nutzern aufgetreten sein, einen Imageschaden aber bedeutet das allemal.
Wenigstens reagierte Eufy umgehend und konnte den Schaden innerhalb von gut anderthalb Stunden via Rollback beheben. Sehr smart auch, dass man in der folgenden Stellungnahme gar nicht erst um den heißen Brei herum redete, sondern sich eindeutig zu dem Fehler bekannte. „Wir verstehen, dass wir bei Ihnen, unseren Kunden, wieder Vertrauen aufbauen müssen. Es tut uns unglaublich leid, und wir versprechen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass dies jemals wieder passiert“, so der Wortlaut. Damit sollte die Angelegenheit nun aber auch erledigt sein.
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Übrigens: Wie in der Vergangenheit schon die Konzernmutter Anker, hat sich auch Eufy längst weiteren Vertriebswegen neben Amazon geöffnet. So kann man die Smart Home-Produkte heute ebenso über die Eufy-Webseite direkt oder über zahlreiche andere Online-Shops wie die von Otto, Gravis oder Cyberport ordern oder auch direkt vor Ort kaufen, etwa bei Kaufland oder Saturn.