Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Nach Schock-Video aus Indien

Kann mein Smartphone in der Tasche einfach so explodieren?

Viele tragen ihr Handy in der Hosentasche. Kann auch das gefährlich sein?
Viele tragen ihr Handy in der Hosentasche. Kann auch das gefährlich sein? Foto: Getty Images
Madlen Schäfer

13. Juni 2018, 11:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Immer wieder sorgen Handy-Akkus für Schlagzeilen, weil sie Feuer fangen oder explodieren. Eine Batterie-Expertin erklärt, wie gefährlich Smartphones in Taschen wirklich sind.

Artikel teilen

Es ist ein Video, das sprachlos macht: Der 41-jährige Sunil Kate im indischen Mumbai sitzt in einem Restaurant am Tisch, plötzlich kommt Rauch aus seiner Hemdtasche. Er steht panisch auf, schiebt den Tisch zur Seite und wirft sein brennendes Handy aus der Tasche. Anschließend versucht er, sein Oberteil zu löschen, klopft deshalb wild darauf. Nachdem der Brand gelöscht ist, prangt ein riesiges Loch auf seinem Hemd. Sehen können Sie das Video hier.

Doch wie kann es sein, dass das Smartphone auf einmal explodiert, und kann das jedem Handy-Besitzer passieren? TECHBOOK sprach mit Dr. Kerstin Sann-Ferro, Batterie-Expertin des Verbandes des Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Ihre Antwort: „Das sind Ausnahmefälle, aber zu diesen kann es immer wieder kommen.“ Generell sollten sich Smartphone-Nutzer im Klaren darüber sein, dass sich in ihrem Handy ein Lithium-Ionen-Akku mit sehr hohem Energiegehalt befindet, meint die Batterie-Expertin.

https://www.techbook.de/mobile/smartphones/smartphone-akku-explodiert-nachdem-mann-auf-darauf-beisst

Akku-Schaden kann Konsequenzen haben

Im Falle des Mannes aus Indien geht Sann-Ferro davon aus – auch wenn die Ursache bisher nicht geklärt ist –, dass der Besitzer vermutlich einen billigeren Ersatz-Akku für das Smartphone verwendete, der eventuell einen Produktionsfehler aufwies. Ein anderer Grund könnte sein, dass das Handy bereits vorab geschädigt war, verursacht etwa durch zu hohe Temperaturen oder einen Sturz.

Gefährlich kann es werden, wenn das Handy gequetscht wird

Können Handys, die sich in Hosen-, Hemd- oder anderen Taschen befinden, schneller brennen? Die Expertin gibt Entwarnung: „Smartphones überhitzen in Taschen nicht so leicht, weil die Wärme gut abgeführt werden kann“, sagt Kerstin Sann-Ferro. Aber: „Stoff ist schnell brennbar, fängt deswegen leicht Feuer, wie in dem Video.“

Deutlich mehr Gefahr besteht jedoch, wenn Druck auf den Akku ausgeübt und das Smartphone in der Tasche durch andere Gegenstände gequetscht wird. Dabei könne der Separator im Akku durchdrungen werden, erklärt Sann-Ferro. Dieser trennt in der Zelle die Kathode von der Anode und sorgt so für deren elektrische Isolation. Ist diese nicht mehr gegeben, könne ein sogenannter Thermal Runaway ausgelöst werden kann. „Dadurch mischen sich die eigentlich getrennten Elektroden, was die chemischen Reaktionen im Akku verstärkt. Im schlimmsten Fall führt ein Thermal Runaway zu einem Brand“, sagt Sann-Ferro.

Akku-Austauschprogramm für iPhones nur noch bis Ende 2018
Mehr zum Thema

Aufpassen beim Laden und bei Materialschäden

Wird das Smartphone aufgeladen, ist es wichtig, ein Überhitzen des Akkus zu vermeiden, etwa durch eine sehr dicke Hülle oder andere Materialien. Wie gefährlich dies sein kann, lesen Sie hier. Auch sollten Smartphone-Nutzer darauf achten, dass sie das Material ihres Handys nicht durch einen Sturz des Gerätes beschädigen. Verbraucher sollten bei Austausch-Akkus keine billigen No-Name-Produkte nehmen, müssen sich aber ansonsten keine Sorgen machen. „Gute Qualitätsprodukte sind genau wie Originalprodukte auf ihre Sicherheit getestet“, sagt Sann-Ferro.

Themen Akku
Technik-Angebote entdecken bei kaufDA
Logo KaufDA
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.