26. Februar 2023, 19:48 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Morde, ungelöste Verbrechen, übernatürliche Phänomene und andere bizarre Geschichten. Diese 9 Wikipedia-Einträge sind unheimlicher als so mancher Horrorfilm.
In den Tiefen des Internets kann man einige Kuriositäten finden. Oft muss man dafür nicht einmal lange suchen: Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist ein wahres Sammelbecken für Geschichten über paranormale Phänomene, schockierende Kriminalfälle und obskure Geschehnisse. Neun dieser gruseligen Einträge haben wir herausgesucht und stellen sie näher vor.
Übersicht
1. Hinterkaifeck-Morde
Einer der wohl schaurigsten und rätselhaftesten Mehrfachmorde in der deutschen Kriminalgeschichte fand in der oberbayerischen Provinz statt: 1922 wurden auf einem Bauernhof sechs Menschen die Schädel von einem Unbekannten mit einer Hacke eingeschlagen. Bereits vor der Tatnacht beobachteten die Bewohner des abgelegenen Hinterkaifeck-Hofes ungewöhnliche Ereignisse: Es führten Fußspuren im Schnee zum Grundstück, aber nicht wieder davon weg, ein Haustürschlüssel war nicht mehr aufzufinden, vom Dachboden hörte man in der Nacht Schritte.
Nach der Mordnacht hielt sich der Täter wohl noch länger auf dem Gehöft auf – als die Leichen vier Tage später entdeckt wurden, waren die Brotvorräte aufgebraucht und das Vieh frisch versorgt. Der Wikipedia-Eintrag liest sich wie ein True-Crime-Fall.
2. Schwarzäugige Kinder
Spätestens seit Horrorfilm-Klassikern wie „Das Dorf der Verdammten” und „Shining” ist klar, dass Kinder verdammt gruselig sein können. Das beweist auch dieser Eintrag auf Wikipedia. Es geht um einen Mythos, der vor allem in den USA populär ist: Augenzeugenberichten zufolge wurden mehrere amerikanische Haushalte in den Neunzigern mitten in der Nacht von Schwarzäugigen Kindern heimgesucht.
Die unheimlichen Besucher im Alter von etwa sechs bis 16 Jahren sollen unter dem Vorwand, die Toilette oder das Telefon benutzen zu müssen, an Haustüren geklingelt haben. Die misstrauischen Hausbesitzer kamen dieser Bitte verständlicherweise nicht nach, woraufhin die Kinder auf genauso mysteriöse Weise wieder verschwanden, wie sie gekommen waren. Nachgewiesen werden konnte keiner dieser Besuche, daher wird der Mythos allgemein den „Urban Legends“ zugeschrieben, zu denen etwa auch der Slenderman zählt.
3. Therapiekatze Oscar
Oscar ist eigentlich ein ganz niedlicher Kater, doch er ist wohl der gruseligste Kater auf Wikipedia. Er prophezeite bis zu seinem Tod im Februar 2022 Todesfälle. Als Therapiekatze in einem Pflegeheim in Rhode Island machte Oscar regelmäßig seine eigene Visite bei den Patienten. Wenn er bemerkte, dass einer von ihnen in den nächsten Stunden sterben wird, legte er sich zu ihm und blieb dort, bis der Patient gestorben ist. Katzenexperten gehen davon aus, dass Oscar auf die Chemikalien, die beim Sterbeprozess entstehen, reagierte.
Oscars Prognosen waren so genau, dass die Belegschaft des Heims die Angehörigen angerufen hat, sobald er sich zu einem Patienten legte. Anderen Heimbewohnern und Besuchern gegenüber war er übrigens nicht besonders freundlich.
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4. Unglück am Djatlow-Pass
Das Unglück am Djatlow-Pass gibt bis heute Rätsel auf. 1959 machten neun erfahrene Ski-Wanderer eine Tour durch das Uralgebirge – ihre Leichen fand man Wochen später im Schnee. Die Untersuchungsberichte gaben an, dass die Zelte der Wanderer von innen aufgeschlitzt und ihre leicht bekleideten Körper teils hunderte Meter weiter entdeckt wurden. Drei der Verstorbenen hatten tödliche Verletzungen, die nicht von Menschenhand verursacht worden sein konnten, jedoch keine äußeren Wunden. Man fand außerdem keine Spuren von anderen Lebewesen in ihrer Nähe.
Die Kleidung der Toten wies eine erhöhte radioaktive Strahlung auf. Angehörige erklärten später, dass die Verstorbenen tief gebräunt und ihre Haare komplett grau gewesen sein soll. Als offizielle Todesursache nennt man bis heute „höhere Gewalt”. Die Ursache der Katastrophe konnte man jedoch nie abschließend klären. Anfang 2019 – 60 Jahre nach den Vorfällen – kündigte die Staatsanwaltschaft der Ural-Region an, die Untersuchungen an dem Fall wieder aufzunehmen. Im Juli 2020 hat man das Verfahren allerdings ohne neue Erkenntnisse wieder eingestellt.
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5. Totenfotografie
Was heute wie der Stoff wirkt, aus dem Albträume gemacht sind, war im 19. und frühen 20. Jahrhundert Gang und Gäbe: Nachdem geliebte Menschen verstorben waren, ließen ihre Angehörigen sie fotografieren, um sie in Erinnerung zu behalten. Da die Fotografie damals noch nicht weit verbreitet war, waren diese Fotos vor allem bei verstorbenen Kindern oft die einzigen Bilder, die die Hinterbliebenen von ihnen hatten. Die Toten wurden meist so gezeigt, als würden sie schlafen. Manchmal stellte man sie auch bewusst „lebendig“ dar, mit ihren Familienmitgliedern oder Lieblingsgegenständen wie Spielzeug.
6. Somerton-Mann
Im Dezember 1948 fand man am Somerton Beach im australischen Adelaide die Leiche eines unbekannten Mannes, der allem Anschein nach an einer Vergiftung starb. Der gut gekleidete und gepflegte Mitt-Vierziger hatte keinerlei Papiere bei sich, die Etiketten seiner Kleidung waren sorgsam herausgeschnitten worden. In einer zusätzlich eingenähten Hosentasche des Mannes fand man später einen kleinen Zettel mit der Aufschrift „Tamam Shud”, ein persischer Ausdruck für „das Ende”. Der Zettel selbst wurde aus einem Buch herausgerissen, eine landesweite Suche brachte auch das Exemplar, zu dem der Fetzen gehörte, zum Vorschein. Jemand warf es am Abend vor Entdeckung der Leiche in das Auto eines Arztes.
Bei dem Buch handelt es sich um einen Gedichtband, bei dessen letztem Gedicht ein Teil der Seite abgerissen war. Auf der Rückseite des Einbandes fanden sich außerdem handschriftliche Buchstaben, die auf einen Code hindeuten. Der ist allerdings bis heute nicht gelöst. Lange Zeit war zudem unklar, um wen es sich bei dem Toten handelt und was mit ihm passierte. Im Mai 2021 hat man den Leichnam daher exhumiert, um an dessen DNA-Profil zu gelangen. Anhand dieser Daten wurde der Somerton-Mann später als Carl „Charles“ Webb identifiziert, der 1905 in Melbourne geborenen sein soll. Er war Elektroingenieur und Instrumentenbauer. Heute geht man davon aus, dass sich Webb selbst getötet hat.
7. Aokigahara
Aokigahara ist der wohl berühmteste Wald der Welt – aus einem tragischen Grund: Bereits seit Jahrzehnten zieht es Menschen in den japanischen Wald, die sich in den Tiefen des Unterholzes das Leben nehmen. Schon im 19. Jahrhundert sollen Familien bei Hungersnöten Alte und Kinder im dichten Wald ausgesetzt und zum Sterben zurückgelassen haben. Seit den Sechzigern zieht es vermehrt Selbstmordgefährdete dorthin, weswegen regelmäßig Suchtrupps den angeblich verfluchten Wald durchstreifen. Jährlich werden mehrere Dutzend Leichen dort geborgen, viele Vermisste werden jedoch nie gefunden.
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8. June und Jennifer Gibbons
Die eineiigen Zwillinge June und Jennifer Gibbons stellten ihre Familie und Mediziner vor ein Rätsel: Von Geburt an unzertrennlich, begannen die Mädchen bald, sich von der Außenwelt zu isolieren und sich in einer eigenen Sprache nur noch miteinander zu unterhalten. Als einzige dunkelhäutige Menschen in der Schule wurden sie gemieden, ausgeschlossen und gemobbt. Das führte am Ende dazu, dass sie die Schule frühzeitig verließen. Später synchronisierten sie sogar ihre Bewegungen, die Menschen in ihrer Umgebung fingen an, sich vor den Mädchen zu fürchten.
Nachdem die Schwestern, die ein Interesse am kreativen Schreiben hatten, kriminell auffällig wurden, verbrachten sie mehrere Jahre in geschlossenen Einrichtungen, wo sie mit Medikamenten ruhig gestellt wurden. Dort kamen sie auf einen Pakt zurück, den sie bereits in jungen Jahren schlossen. Der besagte, wenn eine der beiden sterben würde, fängt die andere an, ein normales Leben zu leben. Nachdem Jennifer 1993 an einer Herzmuskelentzündung gestorben war, die unter anderem durch Medikamentenmissbrauch hervorgerufen werden kann, begann June ihr normales Leben und gab Harper’s Bazaar und The Guardian Interviews. Heute lebt sie zurückgezogen und lebt ohne fremde Hilfe.
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9. Sarggeburt
Dieses medizinische Phänomen ist genauso verstörend wie es klingt bzw. sich auf Wikipedia liest. Eine Sarggeburt beschreibt eine scheinbare Geburt, nachdem eine schwangere Leiche mit ihrem ungeborenen Kind begraben worden ist. Durch die Fäulnisprozesse im Inneren des Sarges entstehen Gase, die die Leiche der Mutter aufdunsen lassen. Als Resultat des dadurch entstehenden Drucks im Inneren des Körpers wird das tote Ungeborene dann durch den Geburtskanal hinausgepresst.
Vorfälle dieser Art gibt es seit Jahrtausenden. Ausgrabungen früher Gräber zeigen bereits Knochen der Mutter, zwischen deren Beinen die winzigen Skelette liegen – von Embryonen bis hin zu Babys kurz vor der Geburt.