11. Mai 2023, 15:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach dem mäßigen Erfolg des eigenen Chatbots Bard will Google nun seine Suche durch Künstliche Intelligenz besser machen.
Chatbots in Form von „ChatGPT“ und der Microsoft-Suchmaschine Bing machen der Google-Suche Konkurrenz. Das Unternehmen hat deshalb auf seiner Entwicklerkonferenz I/O eine neue Version seiner Suchmaschine vorgestellt. Mit der neuen „Search Generative Experience“ soll diese offene Fragen mit zugeschnittenen Texten beantworten.
Google-Suche bekommt Unterstützung von generativer KI
„Wir denken alle unsere Kernprodukte neu, einschließlich die Suche“, sagte der Chef des Google-Mutterkonzerns Alphabet, Sundar Pichai, auf der jährlichen Entwicklerkonferenz I/O im kalifornischen Mountain View. Generative KI werde nicht nur in die neue Suchmaschine „Search Generative Experience“ (SGE) eingebaut, sondern auch in das E-Mail-Programm Gmail und könne dort Textentwürfe liefern. In Google Photos soll die KI nach den Vorstellungen des Unternehmens Bilder verändern. Beispielsweise indem Personen in die Mitte gerückt oder leere Bildflächen farbig gestaltet werden.
Erste Testphase mit Search Generative Experience in den USA
In der Google-Suche sollen Ergebnisse der Search Generative Experience ganz oben erscheinen. Sucht man etwa nach einem Reiseziel mit bestimmten Aktivitäten und Orten, erhält man einen zugeschnittenen Informationstext – samt Bildern und passenden Links. Auch dem Shoppen soll SGE unterstützen. Die Suchmaschine fasst zusammen, worauf beim Kauf zu achten ist und zeigt relevante Bilder und Produktbewertungen.
Die Suchmaschine SGE ist zunächst für eine Testphase in den USA für Nutzer freigeschaltet, wie die Vizepräsidentin des Konzerns, Cathy Edwards, sagte. Es gebe dafür eine Warteliste. Doch wie geht die KI mit Falschinformationen im Internet um? Laut Edwards haben für Google Genauigkeit und das Zitieren vertrauenswürdiger Quellen Priorität. Der Chef der Google-Cloud-Sparte, Thomas Kurian, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die neue Technologie werde auch Unternehmen zur Erstellung von Berichten, für Marketing oder für den Betrieb von Chat-Assistenten angeboten. Für einen Testlauf habe unter anderem die Deutsche BankDBKGn.DE gewonnen werden können.
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Druck auf Google wächst
Google gilt seit Jahren als der Inbegriff der Suchmaschinen und wird weithin genutzt. Doch der Vormarsch generativer KI bringt Google unter Zugzwang. Die Konkurrenten experimentieren mit anderen Formen der Vermittlung von Informationen aus dem Internet – und sorgen wie im Fall von ChatGPT für großes Aufsehen. OpenAI entwickelt den Chatbot unter Beteiligung von Microsoft. Die KI kann auf Basis umfangreicher Daten und anhand weniger Stichworte Texte generieren. Sie hat in beispiellosem Tempo neue Nutzer gefunden. Für viele gilt sie mittlerweile als ersten Standardversion von generativer KI. Auf der gleichen Grundlage, auf der auch ChatGPT basiert, hat Microsoft einen eigenen Chatbot entworfen und in seine Suchmaschine Bing eingebaut.
Die Entwicklung und der Einsatz generativer KI ist sehr kostspielig. So hat Microsoft Milliarden von Dollar in OpenAI investiert und richtet sein Geschäft insgesamt stark darauf aus. Das bekommen auch die Angestellten auf ihren Gehaltsabrechnungen zu spüren: Microsoft kündigte am Mittwoch an, dass es dieses Jahr für Vollzeit-Angestellte keine Gehaltserhöhungen gebe. Das Unternehmen verwies auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld. Zusammen mit dem umfassende Wechsel hin zu KI müssten Investitionen „in Personal, das Geschäft und die Zukunft“ genau abgewogen werden.
Mit Material von Reuters