11. August 2022, 8:42 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Stolze Eltern teilen wichtige Schritte und Erfolge ihrer Kinder gerne mit anderen. Geschieht das in sozialen Netzwerken oder via Messenger, sollten aber einige Regeln beachtet werden. Sonst kann das süße Kinderfoto später vielleicht einmal peinliche Folgen haben – oder schlimmer.
Kinderfotos im Internet sind süß, Eltern tragen dabei aber auch eine große Verantwortung. Denn einmal veröffentlicht, können sich Fotos leicht verbreiten, ohne dass Kinder und Eltern den Überblick haben.
Wer in sozialen Netzwerken und Apps einfach drauflos postet, nimmt Kindern die Chance, ihre digitale Identität selbst mitzugestalten. Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) rät deshalb zu diesen fünf Grundsätzen.
Übersicht
Kinder einbeziehen
Sind die Kinder bereits dazu in der Lage, sollte man sie mitentscheiden lassen, so das DKHW. Dann können Eltern auch Gründe für und gegen das Veröffentlichen eines Bildes besprechen. So lernen Kinder von Anfang an einen verantwortungsvollen Umgang mit Fotos und persönlichen Daten.
Details auf Kinderfotos im Internet vermeiden
Der vollständige Name des Kindes sollte nie zusammen mit dem Foto veröffentlicht werden. Auch erkennbare Orte wie Kindergarten, Schule und Wohnhaus sollten nicht im Bild sein. Entsprechend sparsam sollten Eltern auch sein, wenn es um Kommentare oder Links auf Bildern im Netz geht. Sind andere Kinder mit auf dem Bild zu sehen, brauchen Fotografen vor der Veröffentlichung die Einwilligung deren Eltern.
Gesichter der Kinder besser nicht zeigen
Nahezu jede Situation lässt sich abbilden, ohne das Gesicht des Kindes zu zeigen. Etwa indem man von oben oder von hinten fotografiert. Auch ein geschickt über das Gesicht platziertes Emoji kann die Rechte des Kindes wahren. Das gilt vor allem dann, wenn Kinder noch nicht alt genug sind, um selbst zu entscheiden, ob ihr Bild im Internet veröffentlicht werden soll, rät das DKHW.
Auch Alexandra Koch-Skiba, Leiterin der Eco Beschwerdestelle, rät zur Vorsicht. Bilder, auf denen das Gesicht des Kindes zu sehen ist, sollten lieber nur bei Verwandten oder engen Freunden landen.
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Peinliche Situationen vermeiden
Kinder sollten auf Fotos bekleidet und nicht in peinlichen oder entwürdigenden Situationen zu sehen sein. Ganz gleich, wie witzig eine Situation im Augenblick erscheinen mag – Bilder mit Brei-verschmiertem Gesicht oder auf dem Töpfchen könnten sie später unangenehm einholen. Auch der Bildhintergrund sollte frei von möglicherweise unangenehmen Dingen sein.
Zu besonderer Vorsicht rät Koch-Skiba auch bei Badefotos. Sie warnt davor, dass solche Familienfotos in falsche Hände geraten und sexualisiert werden können. Laut Umfrage verzichten 77,7 Prozent darauf, Fotos zu verschicken, auf denen ihre Kinder unbekleidet zu sehen sind.
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Sicherheitseinstellungen
Bei jedem Post sollten sich Eltern vergewissern, wie die Sichtbarkeitseinstellungen sind. Können alle das Bild sehen oder nur die Freunde? Gleiches gilt für das Versenden via Messenger, besonders wenn das Bild über Gruppen verschickt wird. Das DKHW rät zu möglichst engen Empfängerkreisen.
Grundsätzliche Einstellungen in Sachen Privatsphäre von Facebook und Co. sollten Eltern regelmäßig überprüfen, da sie gelegentlich verändert werden. Gängige Plattformen böten genaue Sicherheitseinstellungen an, die über die eigentliche Entscheidung eines privaten oder öffentlichen Accounts hinausgingen.