14. März 2024, 16:10 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Wer gerne im Internet einkauft, könnte auf die Machenschaften eines Mannes hereingefallen sein. Er betrieb nämlich zahlreiche Fake-Shops.
Auf der Suche nach den besten Preisen oder den passenden Waren im Sortiment gibt es nahezu unzählige Möglichkeiten, im Internet fündig zu werden. Zahlreiche Plattformen locken mit starken Angeboten, doch nicht immer steht dahinter ein seriöser Anbieter. Nun muss sich ein Mann vor Gericht verantworten, weil er gleich mehrere Fake-Shops betrieben hatte.
Übersicht
52 Fake-Shops im Netz betrieben
Das geht aus einer Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg hervor. Demnach wird einem 40-jährigen Mann vorgeworfen, zwischen Januar 2020 und Mai 2023 mithilfe von 52 Fake-Shops Online-Betrug begangen zu haben.
Die falschen Einkaufsportale deckten eine große Bandbreite an Produktkategorien ab. Dazu gehörten unter anderem Kfz-Zubehör, Schulranzen, Spielzeug, Haushaltsgeräte oder Werkzeuge. Zur Auswahl der Shop-Namen gehören nebst vielen anderen:
- Elektro Ecke
- topado.shop
- housegarden.life
- staubsauger-testsieger.net
- mydealz24.net
- biker-zubehoer.com
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So ergaunerte er 325.000 Euro – und womöglich noch mehr
Auf den Fake-Shops gab es vermeintliche Artikel aus allen erdenklichen Preissegmenten zu erstehen. So konnten die Beträge zwischen 2,88 Euro und 1846,68 Euro je nach Produkt variieren. Wer dort einkaufte, musste nach der Bestellung in Vorkasse gehen. Eine Warenlieferung erfolgt natürlich zu keinem Zeitpunkt.
Die Ermittler stellten insgesamt 2309 konkrete Bestellungen fest, die vom 2. Januar 2020 bis zum 23. März 2023 getätigt wurden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf knapp 325.000 Euro. Es könnten aber noch viel mehr sein: Auf die Bankkonten, die der Täter für die Kundenzahlungen verwendete, sind nämlich weitere Einzahlungen von insgesamt mehr als eine Million Euro eingegangen. Allerdings lassen sich diese keinen konkreten Bestellungen zuordnen. Man vermutet aber, dass auch diese Summe durch die Fake-Shops entstanden ist.
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Täter ist kein Unbekannter
Der Mann soll mit seinen Fake-Shops erst in Berlin begonnen haben, zog dann aber im Laufe der Zeit in den Landkreis Schwandorf und später in den Landkreis Rhön-Grabfeld. Während dieser Zeit soll er sich unter offener Bewährung befunden haben, weil er unter anderem zuvor schon wegen anderer Betrugsdelikte auffällig geworden war.
Jetzt muss er sich wegen gewerbsmäßigen Betruges in 52 Fällen verantworten. Laut Gesetz drohen ihm sechs Monate bis zehn Jahre Haft – pro Fall. Zusätzlich beantragt die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 1.368.716,35 Euro.