21. August 2022, 11:01 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Facebook verschlüsselt Links und könnte so den Tracking-Schutz von Web-Browsern umgehen. Neue Datenschutzfunktionen von Browsern, die eine Nutzungsverfolgung mithilfe einer URL-Kürzung verhindern, werden damit erschwert.
Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder YouTube nutzen verschiedene Elemente auf ihren Webseiten, um die Aktivitäten ihrer Nutzer zu verfolgen. Ziel ist es, herauszufinden, für welche Inhalte sie sich interessieren und welche Webseiten und Produkte sie konkret aufrufen. So können Unternehmen und soziale Netzwerke immer mehr Informationen über Nutzer sammeln, um gezielt angepasste Werbung zu zeigen oder die gesammelten Daten zu verkaufen.
Browser wollen Aktivitätenverfolgung verhindern
Webbrowser bieten verschiedene Einstellungen, um die unerwünschte Aktivitätenverfolgung zu verhindern. Der Firefox-Browser bietet in seiner aktuellen Version 102.0 beispielsweise einen verbesserten Schutz vor Tracking-Elementen und Skripten. So blockiert der Browser standardmäßig Cookies von Drittanbietern, die Aktivitäten webseitenübergreifend verfolgen. Laut ghacks hat Firefox aber auch die webseitenübergreifende Verfolgung der Nutzer durch Webseiten und Dienstleister im Visier, die Tracking-Elemente an Webadressen anfügen. Der Browser kürzt diese angefügten Tracking-Elemente, um den Nutzer zu schützen.
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Facebook verschlüsselt Link-Elemente
Facebook versucht allerdings, die Schutzmechanismen der Browser zu umgehen. Der Dienst verschlüsselt neuerdings Teile der URL und verhindert somit die Kürzungstechniken der Browser. Niemand weiß, welche Elemente sich hinter dem verschlüsselten Teil der Linkadresse verbergen. Es könnten sich dahinter auch weiterhin Tracker zur Aktivitätenverfolgung der Nutzer verbergen. In einem Statement gegenüber ghacks stellt Facebook klar, dass die angehängte Link-Verschlüsselung nichts mit den Kürzungen der URL durch Webbrowser zum Datenschutz zu tun haben soll. Die ID-Komponente der URL sei zwar verschlüsselt, dies solle aber zum Schutz der Facebooks-IDs von Nutzern dienen. Damit könnten keine Facebook-IDs mehr gesammelt und missbraucht werden, so ein Facebook-Sprecher.
Durch die Verschlüsselung der Linkadresse wird den URL-Kürzungstechniken zum Datenschutz trotzdem der Kampf angesagt. Die neue Verschlüsselung erkennt man übrigens am URL-Ende, an die eine Zahlen und Buchstabenkombination ohne weiteren Sinn angehängt ist.