8. Februar 2019, 7:35 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das Bundeskartellamt hat Facebook das Sammeln von Daten auf fremden Seiten untersagt. Doch weil der Konzern sich rechtlich wehren will, ist ein Ende der Sammelei noch nicht absehbar. Kann man das Heft beim Datenschutz nicht einfach selbst in die Hand nehmen?
Den „Gefällt-mir“-Button auf Webseiten kennt fast jeder. Der Auswertungsdienst Analytics dürfte schon weniger bekannt sein. Doch beides sind Beispiele für Tracker genannte Instrumente, mit denen Facebook auf fremden Webseiten Nutzerdaten sammelt.
Wer verhindern möchte, dass er von Facebook – und anderen Dritten– auf seinem Weg durchs Netz beobachtet wird (Tracking), kann zum Beispiel den Privacy Badger nutzen. Die Browser-Erweiterung der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) ist für die Browser Chrome, Opera und Firefox verfügbar – bei letzterem auch für Android-Smartphones und -Tablets.
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Kern der Entscheidung des Kartellamts ist das Verbot, auf fremden Webseiten gesammelte Daten mit Informationen zusammenzuführen, die von Nutzern auf der Facebook-Plattform erhoben werden.
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Wie kann ich mich schützen?
Um das zu verhindern, können Facebook-Mitglieder zusätzlich zu Tools wie dem Privacy Badger die Firefox-Erweiterung Container nutzen. Sie soll die Netzwerk-Nutzung angemeldeter Mitglieder isolieren, ohne die Funktionsfähigkeit von Facebook einzuschränken. Natürlich kann Firefox Container nicht beeinflussen, welche Daten Facebook von eingeloggten Mitgliedern erhebt. Diese Daten sind bisher auch ausdrücklich nicht Gegenstand der Untersuchung des Kartellamts.
Das Bundeskartellamt zählt zu den „Drittquellen“ für die Daten auch zum Facebook-Konzern gehörende Dienste wie WhatsApp oder Instagram. Beide plant Facebook aktuell mit dem Facebook Messenger auf eine gemeinsame technische Plattform umzusiedeln.
Aber auch bei Messenger-Apps muss schon jetzt niemand das Sammeln und Auswerten von Nutzer- oder Kommunikations-Metadaten tolerieren: Es gibt viele quelloffene Messenger mit einem pfleglichen Nutzerdaten-Umgang. Diese lassen sich auch problemlos parallel ausprobieren oder nutzen – etwa wenn sich im Familien- oder Freundeskreis noch kein eindeutiger Trend zur Nutzung eines alternativen Messengers abzeichnet.
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