
13. April 2025, 10:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn Konzerte ausverkauft sind, blüht der Schwarzmarkt in sozialen Netzwerken. Immer häufiger tauchen dort gefälschte Ticketangebote auf – mit teuren Folgen für ahnungslose Fans.
„Watchlist Internet“ warnt vor betrügerischen Verkäufen von Konzerttickets auf sozialen Netzwerken. Kriminelle nutzen gezielt Facebook-Veranstaltungsseiten, um Musikfans zu täuschen.
So nutzen Betrüger die Konzertticket-Nachfrage auf Facebook aus
Wenn ein Konzert ausverkauft ist, häufen sich in sozialen Netzwerken plötzlich vermeintlich private Angebote. Etwa mit dem Hinweis, dass zwei Karten „aus persönlichen Gründen“ abzugeben seien. Wer zuschlägt und Geld überweist, wartet oft vergeblich auf die Tickets.
Laut dem österreichischen Portal „Watchlist Internet“ nehmen solche Betrugsfälle spürbar zu. Kriminelle machen sich gezielt die Beliebtheit von Facebook-Veranstaltungsseiten zunutze und sprechen direkt jene an, die nach Tickets suchen – oft mit Erfolg. Die Masche funktioniere sowohl bei großen Open-Air-Shows als auch bei kleineren Clubkonzerten.
Täuschend echte Beiträge und gefährliche Zahlungsarten
Die Betrüger geben sich als Konzertfans aus, kopieren Kommentare echter Nutzer, posten auffällig höfliche Nachrichten und bieten Karten ausschließlich gegen Vorkasse an – häufig verbunden mit einer Auslandsüberweisung. Beliebt sei zudem die „Friends & Family“-Zahloption bei PayPal, warnt das Portal, denn: „Bei dieser Variante greift kein Käuferschutz.“ Auch Angebote, bei denen mit Kreditkarte gezahlt werden soll, seien laut „Watchlist Internet“ verdächtig: „Das sei bei Privatverkäufen sonst im Grunde nie der Fall.“
Manche Täter gehen noch weiter: Um angeblich Vertrauen zu schaffen, fordern sie einen sogenannten Sicherheitsnachweis. „Ein Selfie-Foto inklusive Kopie von Personalausweis oder Reisepass“, so der Bericht. Wer dieser Aufforderung nachkommt, riskiert doppelt – den Verlust des Geldes sowie den Missbrauch seiner Identität.
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Kopierte Tickets: Wer zuerst kommt, hat Glück
Besonders problematisch sind digitale Tickets wie Print@Home- oder Mobile-Tickets. Diese lassen sich mehrfach weiterverkaufen, da sie leicht zu kopieren sind. Das bedeutet: Nur der erste Besitzer, der den Code am Einlass vorzeigt, kommt tatsächlich ins Konzert – alle weiteren Personen mit demselben Code werden abgewiesen.
So schützt man sich vor Ticketbetrug
„Watchlist Internet“ rät dringend, nur bei persönlicher Übergabe zu kaufen: „Wer das Ticket vorher sieht und in bar bezahlt, verringert das Risiko deutlich.“ Verkäufer, die Ausreden suchen, warum ein Treffen nicht möglich sei, sollten misstrauisch machen. In solchen Fällen gilt: lieber verzichten, als doppelt verlieren.
Vor diesen Betrugsmaschen im Internet warnen LKA und Verbraucherschutz

Vorsicht vor angeblicher Sperrung des PayPal-Kontos

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Diese Schritte helfen im Betrugsfall
Wer Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, sollte umgehend handeln:
– Eine Anzeige bei der Polizei erstatten – insbesondere, wenn persönliche Dokumente übermittelt wurden
– Das Kreditkartenunternehmen kontaktieren und eine Rückbuchung („Chargeback“) beantragen – sofern die Zahlung per Kreditkarte erfolgte
– Die Zahlung bei PayPal melden – falls nicht die „Friends & Family“-Option genutzt wurde
– Verdächtige Facebook-Profile melden, um weitere Betrugsfälle zu verhindern
So können Betroffene wenigstens im Nachhinein noch versuchen, den Schaden zu begrenzen – und andere vor der Masche warnen.