2. Oktober 2022, 17:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Er ist ein Mann der Extreme, zwischen Genie und Wahnsinn. Obwohl: Ein „Dazwischen“ gibt es bei Elon Musk nicht. Wahnsinnig oder genial, das trifft es eher. Mit seiner genialen Art ist der Mann auf jeden Fall wahnsinnig erfolgreich. Elon Musk ist nach den neuesten Forbes-Zahlen mit 265,6 Milliarden US-Dollar der reichste Mensch der Welt. Wie hat es der Tesla-Chef an die Spitze geschafft?
Den Ehrgeiz, es anderen zeigen zu wollen, entwickelt Elon Musk schon in seiner Jugend. Aufgewachsen in Südafrika erlebt der junge Elon Musk zunächst die Trennung seiner Eltern. In der Schule mobben ihn seine Mitschüler, drangsalieren ihn, verprügeln ihn ohnmächtig. Doch der Teenager lässt sich nicht unterkriegen – von Niemandem.
Elon Musk beginnt für, sich mit Computern und Programmierung zu beschäftigen. Tatsächlich programmiert er als 12-jähriger ein Spiel namens „Blastar“. Die Rechte verkauft der junge Musk an eine Computer-Zeitschrift – Verdienst: 500 US-Dollar.
Übersicht
Ein sicheres unternehmerisches Gespür
Gemeinsam mit seinem Bruder Kimbal wandert Elon Musk zunächst nach Kanada aus. Dort beginnt er zu studieren. Seinen Abschluss in Physik und Wirtschaft absolviert Elon Musk dann allerdings in den USA an der University of Pennsylvania. Schon während seines Studiums entwickelt er zusammen mit seinem Bruder erste Geschäftsideen.
Weil es zu diesem Zeitpunkt alle tun, gründen die beiden Musk-Brüder im Jahr 1995 die Internetfirma Zip2. Das Internet verspricht gute Geschäfte und eine Menge Geld. Das erkennt Elon Musk auf Anhieb. Die Firma entwickelt sich dermaßen erfolgreich, im Jahr 1999 verkaufen die beiden Brüder an den Computerhersteller Compaq – Verkaufspreis: 307 Millionen US-Dollar.
Angeblich 22 Millionen US-Dollar soll Elon Musk dieser Verkauf persönlich eingebracht haben. Der rastlose Unternehmer steckt dieses Kapital direkt in das nächste Abenteuer. Seine neue Firma nennt sich X.com. Online bezahlen, das funktioniert zur Jahrtausendwende noch nicht so richtig. Elon Musk erkennt das riesige Potenzial dahinter und versucht mit X.com ein solches Bezahlsystem zu etablieren.
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Paypal verändert alles – auch für Elon Musk
Während dieser Zeit lernt der Jungunternehmer Peter Thiel kennen. Der unternimmt gerade ebenfalls erste Schritte, ein Online-Bezahlsystem aufzubauen. Die beiden bündeln ihre Ideen und gründen Paypal. Was im Jahr 2000 noch niemand ahnen kann: Diese Idee und diese Firma werden den Handel im Internet revolutionieren. Firmen wie Ebay ohne Paypal – völlig undenkbar.
An die aufstrebende Online-Auktionsbörse Ebay verkaufen Musk und Thiel Paypal im Jahr 2002 – Verkaufspreis: 1,5 Milliarden US-Dollar. Davon zehrt Elon Musk bis heute. Durch den Verkauf fließen sowieso 176 Millionen US-Dollar in die eigene Tasche des ideenreichen Unternehmers. Gleichzeitig profitiert er in den folgenden Jahren als größter Anteilseigner vom Paypal-Siegeszug.
Unternehmer mit Verstand und Herz
Es gibt einen Spruch aus der Sportwelt: Wenn jemand immer wieder Glück hat, dann ist das kein Zufall, sondern Können. Das trifft ebenso auf das unternehmerische Gespür von Elon Musk zu. Seine Erfolge mögen auch durch glückliche Fügungen entstanden sein. Nur das allein reicht nicht als Erklärung. Das zeigt sich auch im weiteren Schaffen von Elon Musk.
Nach dem Paypal-Verkauf investiert Elon Musk in echte Herzensprojekte. Er brennt für das, was er anpackt. Und bei ihm reift die Vision, mit seinen unternehmerischen Ideen und Fantasien, die Welt besser zu machen, lebenswerter. Der Mann, der als Junge ausgegrenzt und verspottet worden ist, der viel Gewalt erlebt hat, der schwingt sich nun auf, den Menschen das Leben schöner und angenehmer zu machen.
So möchte Elon Musk mit dem Unternehmen SpaceX Menschen in den Weltraum bringen und später eine Siedlung auf dem Mars gründen. Das klingt verrückt – allerdings, warum soll das nicht eines Tages tatsächlich passieren? Außerdem versucht Musk Flugzeuge durch ein neues Transportmittel zu ersetzen. Kapseln sollen Menschen künftig mit Schallgeschwindigkeit durch Röhren schießen, in denen ein Teilvakuum herrscht. Das klingt nach Science-Fiction, doch Elon Musk glaubt an das neue Verkehrssystem mit dem Namen Hyperloop.
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Elon Musk und Tesla macht Elektroautos sexy
Am meisten Aufsehen erregt selbstverständlich sein Engagement für die Elektromobilität. Als Elon Musk im Jahr 2004 in Tesla investiert, einem damals völlig unbekannten US-Hersteller von Elektroautos, fahren in Deutschland knapp 2.000 Autos mit Strom.
Was Musk in den folgenden Jahren geschafft hat: Er hat Elektroautos sexy gemacht, indem er bei den Tesla-Autos sehr viel Wert auf das Design legt. Denn der Unternehmer hat erkannt, wenn die äußere Hülle stimmt, sind Menschen bereit, sehr viel Geld in ein Elektroauto zu investieren.
Ob Tesla noch ein reiner Autobauer ist, darüber streiten sich die Experten. Auf jeden Fall übersteigt der Börsenwert von Tesla inzwischen die Werte fast aller anderen Autobauer zusammengenommen und kratzt immer wieder an der eine Billion US-Dollarmarke. Seit dem Jahr 2022 produziert Tesla auch in Deutschland, in der Nähe von Berlin.
Zuletzt macht Musk Schlagzeilen mit einer möglichen Übernahme von Twitter. Davon hat er dann doch Abstand genommen, obwohl es finanziell vermutlich problemlos möglich gewesen wäre. Elon Musk ist und bleibt ein Mann der Extreme. Er kann gar nicht anders, denn er ist ein Getriebener, den Kopf voll mit unzähligen Ideen – mal genial, mal wahnsinnig, vielleicht auch beides.