4. Juli 2022, 12:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nicht nur Elektroautos, sondern auch Elektroroller fahren immer öfter durch die Städte. Doch was gibt es bei einem Kauf zu beachten? TECHBOOK gibt Tipps.
Leise wuseln sie durch die Stadt. Ohne nerviges, hochdrehendes Motorengeräusch, summend und umweltfreundlich: Elektroroller finden bei Stadtbewohnern immer öfter Anklang. Doch für wen rentieren sich die strombetriebenen Fahrzeuge? TECHBOOK gibt Tipps zum Kauf von E-Rollern.
Übersicht
Welche Strecke fährt man täglich mit dem E-Roller?
Der größte Vorteil von E-Rollern sei das abgasfreie Fahren, sagt Matthias Haasper, Forschungsleiter beim Institut für Zweiradsicherheit (kurz: ifz). Darüber hinaus überzeuge viele der geringere Lärm. Denn der E-Antrieb ist geräuschärmer als der von benzinbetriebenen Varianten. Einen Vorteil sieht er auch bei den Kosten: Momentan können 100 Kilometer für weniger als einen Euro an Energiekosten zurückgelegt werden.
Die größten technischen Herausforderungen bei einem E-Roller liegen aber in der Reichweite und Ladezeit. Haasper rät Kaufinteressenten, ihre Nutzungsgewohnheiten zu prüfen und dabei vor allem die Reichweite des jeweiligen Modells im Auge zu behalten. „Wie viele Kilometer möchte ich am Stück fahren, und wie viel Zeit bleibt mir für den Aufladevorgang?“ Bei der Strecke sollte man auch Steigungen berücksichtigen, die verbrauchen mehr Energie.
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Bei der Probefahrt Akku aufladen und Gewicht abschätzen
Auch bei Kälte wird der Aktionsradius mit einer Akkuladung kleiner. Schnellladefunktionen des E-Rollers können hier hilfreich sein. Der ADAC rät, vor dem Kauf den E-Roller eine Zeit lang auszuleihen und Probe zu fahren. Im günstigsten Fall über mehrere Ladezyklen, damit die Vor- und Nachteile gut erlebbar werden. „Außerdem sollten Interessierte prüfen, wo die regelmäßige Aufladung der Akkus erfolgen kann. Wenn der Akku herausnehmbar ist, entscheidet auch das Gewicht der Batterien“, sagt ein ADAC-Sprecher. Wichtig auch: die Lebensdauer der Akkus, denn ein Ersatz ist meist teuer.
E-Roller gibt es als Klein-, Leicht- und Krafträder. Kleinkraftroller dürfen nicht auf allen Straßen bewegt werden und stellen mit ihrer maximalen Geschwindigkeit von 45 km/h selbst im innerstädtischen Verkehr häufig ein Hindernis dar. Für Kleinkraftroller reicht der Pkw-Führerschein, für Leichtkraftroller ist die Führerscheinklasse A1 erforderlich, für Kraftroller A beziehungsweise A2. Mit einem Motorradführerschein dürfen alle E-Roller gefahren werden.
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Geringere Höchstgeschwindigkeit ist günstiger
Ab ca. 1500 Euro beginnt das Angebot der kleinen E-Roller mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund 25 km/h. Schnellere bis 45 km/h kosten etwa zwischen 2000 Euro und 3500 Euro. Für autobahntaugliche E-Roller mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 120 km/h müssen Kunden grob zwischen 3700 Euro und 13700 Euro zahlen. Hersteller wie BMW, Emco, IO Power Roller, Kreidler, Kumpan, Solar, Innoscooter, Tante Paula, Govecs, Trinity Electric Vehicles und Unu bieten Fahrzeuge in verschiedenen Leistungsklassen an.
„Besonders interessant für Großstädter, die nicht in der eigenen Garage parken, sind Modelle, bei denen sich der Akku mit in die Wohnung nehmen lässt“, sagt Julia Ahrens vom Bundesverband eMobilität (BEM). Sie sieht einen Vorteil auch beim Fahrspaß. „Wenn Sie einmal selbst darauf gefahren sind, wissen Sie, was Beschleunigung bedeutet.“ Zahlreiche Kommunen oder Landkreise fördern direkt oder über regionale Stromversorger Elektrofahrzeuge wie E-Bikes und Elektroroller, häufig gekoppelt mit einem Vertrag für die Stromlieferung.
Dadurch wollen die Städte sauberer und leiser werden. „Konventionelle Roller müssen seit Januar 2016 die Euro-4-Norm erfüllen“, sagt Anja Smetanin vom ACE Auto Club Europa. „Sie stoßen trotzdem anteilig mehr gesundheitsschädliche Abgase aus als moderne Autos und sind sehr laut.“ Darum seien E-Roller eine umweltfreundliche Alternative.