22. April 2020, 6:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kontraststark, aber farblos: Geht es um Displays, sind E-Book-Reader die letzte Bastion monochromer Darstellung. Doch nun soll es einen Farbschub geben.
E-Book-Reader können bald auch bunt. Der für den Herbst angekündigte eReader Color von Pocketbook soll auf seinem 6 Zoll großen Display bis zu 4096 Farben in HD-Auflösung darstellen können. Bisherige eReader zeigen Text und Grafik in Graustufen auf weißem Hintergrund an.
Die Kaleido genannte Technologie des Farb-Panels wird vom taiwanischen Hersteller E-Ink entwickelt. Da dieser auch die meisten Graustufen-Panels (Carta) aktueller Lesegeräte liefert, dürften dieses Jahr auch noch weitere Hersteller Farb-Reader präsentieren.
Vorteile für Comics oder grafisch aufwendige Sachbücher
Als Preishorizont für den Color gibt Pocketbook ungefähr 200 Euro an. Damit bewegt sich der kommende eReader in etwa auf dem Niveau des aktuellen Amazon Kindle Oasis. Der E-Book-Reader stellt Schrift zwar monochrom dar, punktet aber durch sein handliches, leichtes Format und dem Schutz vor Wasser, wie der Test von TECHBOOK gezeigt hat.
Beim Pocketbook Color ist die Darstellung hingegen in Farbe, was Lesern etwa bei Comics oder Kochrezepten einen Vorteil gegenüber dem Monochrom-Bildschirm bietet. Aber auch Käufer reich bebilderter oder illustrierter Sach- und Fachbücher könnten bald zur Zielgruppe farbiger E-Reader gehören.
Egal ob schwarz-weiß oder farbig: E-Ink-Displays haben gegenüber LCD-Bildschirmen den Vorteil, dass sie äußerst stromsparend arbeiten, weil sie nur beim Umblättern Energie verbrauchen und nicht zwingend beleuchtet werden müssen, um lesbar zu sein. Sie bieten zudem einen hohen Kontrast, der dem Leseerlebnis auf Papier sehr nahe kommt und es ermöglicht, selbst bei grellem Sonnenlicht zu lesen.
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E-Book-Reader mit Farbe schon lange in der Entwicklung
Bereits seit Jahren sind E-Book-Reader mit farbigen Displays im Gespräch. Einige Modelle wie der Pocketbook Color Lux oder der Color eReader von Hanvon sind sogar umgesetzt worden. Statt auf schwarze Pigmente setzt die bereits 2010 vorgestellte Triton-Technologie von E-Ink auf farbiges Pulver. Zudem werden verschiedene Farbfilter hintereinander geschaltet, um so die bunte Darstellung zu erzeugen. Diese Filter führten bislang aber auch dazu, dass sich der Kontrast und die Blickwinkelstabilität bei farbigen eReadern verschlechterte. Daher bleibt es abzuwarten, wie Pocketbook und die weiteren Hersteller von eReadern das Problem bei den neuen Modellen mit Kaleido-Technolgie lösen werden.