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KI, Krypto und TikTok

So könnten Donald Trumps Entscheidungen die Tech-Welt aufwirbeln

Donald Trumps Tech-Entscheidungen
Donald Trump könnte mit seinen Entscheidungen enormen Einfluss auf die Tech-Branche nehmen Foto: Getty Images

25. Januar 2025, 9:32 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

US-Präsident Donald Trump hat unmittelbar nach Antritt seiner zweiten Amtszeit verschiedene weitreichende Entscheidungen getroffen. Einige davon betreffen die Technologiebranche. TECHBOOK gibt einen Überblick darüber, was der neue alte Regierungschef bereits erwirkt hat und wie dies unser digitales Leben beeinflussen könnte.

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Es war ein Schock für zahllose US-amerikanische Bürger, als am 17. Januar 2025 der Oberste Gerichtshof ein Gesetz zum Verbot von TikTok bestätigte. Die Social-Media-Plattform stellte ihren Dienst ein – für ihre Millionen von Nutzern (laut einer Statista-Erhebung waren es im Mai 2024 rund 120,5 Millionen), die teils riesige Follower-Zahlen aufgebaut hatten, war sie vorübergehend nicht erreichbar. Doch am 20. Januar trat Donald Trump sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten an. Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörte es, das TikTok-Verbot wieder rückgängig zu machen. Diese Entscheidung markiert nur einen Aspekt von Trumps Einfluss auf die Tech-Welt. Mehr dazu im Folgenden.

Donald Trumps Pläne mit TikToK

Zu den Gründen für das kurzzeitige TikTok-Verbot zählte allen voran die Sorge um den Datenschutz. Wegen ihrer Verbindungen zu China wird die Plattform in den USA, aber auch in Europa mitunter kritisch gesehen. Die Befürchtung ist, dass Nutzerinformationen über TikTok an die chinesische Regierung weitergegeben werden. Derartige Sicherheitsbedenken haben auch in Deutschland immer wieder Diskussion über eine potenzielle Abschaffung des Diensts entfacht.

Doch der US-Präsident sieht eine Möglichkeit, dem Datenschutz-Problem zu begegnen. Schon vor Jahren äußerte er sein Befürworten eines Kaufs des US-Geschäftes der App durch ein US-Unternehmen. Nun zeigte er sich offen dafür, dass dies der Tech-Unternehmer Elon Musk sein könnte – mit ihm pflegt Trump bekanntlich engen Kontakt. Entsprechende Gerüchte kursierten bereits vorher, TECHBOOK berichtete.

Mittlerweile ist außerdem der bekannte Influencer MrBeast mit im Gespräch. Der Content-Creator hat die derzeit meisten Follower bei YouTube und soll einem Bericht von „Variety“ zufolge zugestimmt haben, strategischer Partner einer Investorengruppe zu werden. Diese führt Employer.com-Gründer Jesse Tinsley an. Zuvor hatte MrBeast bei X zuerst gescherzt, TikTok kaufen zu wollen. Wenig später eröffnete er, dass mehrere Milliardären deswegen an ihn herangetreten sein sollen.

Wie wird sich das entwickeln?

Ein von Trump begrüßter Kauf von TikTok durch Elon Musk könnte verschiedene die Plattform betreffende Veränderungen mit sich bringen. Auch könnte er Einfluss auf Social Media weltweit haben. Neben möglichen Verbesserungen in puncto Datenschutz und freier Rede wären dabei auch negative Entwicklungen denkbar. Schon jetzt gibt es Bedenken hinsichtlich der kommerziellen Ausrichtung und potenzieller Gefahren für die langfristige Nutzererfahrung.

Vor allem zeigt sein Handeln, dass Trump bereit ist, US-Daten- und Sicherheitsinteressen aggressiv durchzusetzen. Seine Politik könnte indirekt dazu führen, dass strengere Regeln für ausländische Tech-Unternehmen eingeführt werden. Dies würde die Marktdynamik in den USA beeinflussen. Und die Auswirkungen könnten bis zu uns reichen. Schließlich könnten die geäußerten Verkaufsforderungen für TikTok Präzedenzfälle schaffen, was weltweite Tech-Unternehmen verunsichern dürfte.

Ankündigung von KI-Projekt Stargate

Des Weiteren hat Donald Trump mit Stargate ein milliardenschweres Projekt angekündigt, welches die Entwicklung und Anwendung von KI auf globaler Ebene vorantreiben soll. Bisher wurde es nur als Konzept vorgestellt. Bereits bekannt ist, dass die Tech-Unternehmen OpenAI und Oracle aus den USA sowie Softbank aus Japan in die Initiative involviert sind, wie „CBS News“ berichtet. Diese zielt darauf ab, die USA im weltweiten KI-Wettbewerb nach vorne zu bringen.

Wie OpenAI erklärte, soll das Vorhaben die „amerikanische Führung bei KI sichern“, zahlreiche neue Jobs erschaffen und ökonomische Vorteile für „die ganze Welt“ bringen. Zugleich werde es die „Reindustrialisierung der Vereinigten Staaten“ unterstützen und eine „strategische Befähigung“ bereitstellen, die „nationale Sicherheit von Amerika und seinen Verbündeten“ zu gewährleisten.

Innerhalb der nächsten vier Jahre sollen für Stargate bis zu 500 Milliarden US-Dollar an Investitionen zusammenkommen, wobei OpenAI initial 100 Milliarden zur Verfügung stellt. Ob das Projekt wirklich in der geplanten Form realisiert werden kann, bleibt vorerst offen. Elon Musk hegt allerdings Zweifel an der immensen Summe und glaubt, dass die Unternehmen diese nicht aufbringen könnten. Sam Altman, CEO von OpenAI, widersprach bereits.

Die Ankündigung von Stargate erfolgte zeitgleich mit Trumps Entscheidung, von der Biden-Administration etablierte Regeln zur KI-Regulierung wieder aufzuheben.

Mehr zum Thema

Einführung der Meme-Kryptowährung $TRUMP

Am 17. Januar 2025 führte Donald Trump seine eigene Meme-Kryptowährung auf der Solana-Blockchain ein: $TRUMP. Kurz zur Erklärung: Meme-Kryptowährungen sind eine beliebte Kategorie von Coins, die sich gemeinhin nicht durch innovative Konzepte auszeichnen. Vielmehr leben sie vom Kult um bekannte Internet-Memes. TECHBOOK erklärt das umfangreiche Thema Kryptowährungen hier genauer.

Wovon zunächst viele glaubten, das Ganze sei ein Fake, machte den US-Präsidenten in wenigen Stunden zum reichsten lebenden Krypto-Akteur. Von einer Milliarde erstellten Coins wurden 200 Millionen im Rahmen eines Initial Coin Offerings (ICO) zum Verkauf freigegeben; 800 Millionen verblieben im Besitz von zwei Trump-eigenen Unternehmen. Innerhalb weniger Tage erreichte der Gesamtwert der Coins mehr als 27 Milliarden US-Dollar. Trumps persönlicher Anteil soll sich auf rund 20 Milliarden US-Dollar belaufen.

$TRUMP hat zu extremen Kursschwankungen geführt. Doch eine förmliche Achterbahn erlebte der Markt erst, als Trumps Ehefrau – die neue Wieder-First-Lady Melania – auch eine eigene Meme-Kryptowährung lancierte. Die Einführung dieses zweiten Coins führte zu einer erhöhten Volatilität auf dem Kryptomarkt. $MELANIA ließ den Wert von $TRUMP einbrechen und verlor auch selbst die Hälfte des eigenen.

Mögliche Folgen seines Handelns

Was bedeutet das Chaos nun für die Branche? Die Community ist diesbezüglich gespalten. Auf der einen Seite wird eine gesteigerte Aufmerksamkeit für digitale Assets begrüßt. Die massive Aufmerksamkeit, die $TRUMP generiert, könnte zu einer Welle neuer Investitionen im Krypto-Markt führen. Doch gleichzeitig könnte die enge Verbindung einer Währung mit einer umstrittenen politischen Persönlichkeit, wie Trump sie zweifelsohne ist, die Krypto-Welt weiter polarisieren. Dass die jüngsten – und womöglich folgende – Aktionen die Seriosität des Markts untergraben, steht außer Frage.

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