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Wegen Spionagegefahr

Deutsche Sicherheitsbehörden schießen gegen Huawei

Huawei Logo
Huawei genießt kein hohes Vertrauen hierzulande Foto: Getty Images
Andreas Filbig TECHBOOK
Andreas Filbig ehemaliger Redaktionsleiter

1. Februar 2019, 7:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Huawei ist DER Überflieger auf dem Smartphonemarkt. Modelle wie das Mate Pro 20 heimsten Höchstwertungen in Tests ein. Jetzt warnen deutsche Sicherheitsbehörden vor dem chinesischen Unternehmen, in Bezug auf dessen geplanten Einstieg in den 5G-Mobilfunkausbau hierzulande. Die Themen Spionage und Sabotage stehen im Raum

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Viele vermuten, dass Huawei kein Unternehmen, wie jedes andere ist. Demnach soll der Smartphone-Riese der chinesischen Regierung sehr Nahe stehen. Bei deutschen Sicherheitsbehörden sollen deshalb die Alarmglocken klingeln – schließlich plant der Telekomunikationsanbieter den Einstieg in den 5G-Ausbau. Dieser soll noch dieses Jahr starten. Derzeit können sich Unternehmen um die Lizenzen bewerben, die im Frühjahr vergeben werden.

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Lieber Vorsicht als Nachsicht

Würde das Unternehmen das Netz mit aufbauen und betreiben, bestünden demnach auch Möglichkeiten, es zu überwachen und zu sabotieren.

Diese Risiken bestehen laut Experten

Sicherheitsexperten legten bereits konkrete Bedrohungssituationen für die Sicherheit des Landes dar, die sich aus einer Kontrolle des 5G-Netzes durch Huawei ergeben könnten.

1. Spionage durch sogenannte Backdoors

Backdoors sind Programme oder Softwareteile, die in ein System eingebaut werden, um Zugriff auf Nutzerdaten zu erhalten. Betreiber eines 5G-Netzes haben volle Kontrolle über das Netzwerk und könnten mithilfe von Backdoors beispielsweise Gespräche abhören. Das bestätigt auch der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio: „Wer diese Technologie bereitstellt, ist auch in der Lage Kommunikation abzuhören, aufzuklären. Man kann Sicherheitssysteme einbauen, man kann das Risiko minimieren, aber das Risiko bleibt.“

2. „Kill Switch“ legt Kommunikation lahm

Die zweite Variante klingt wie aus einem Actionfilm. Als Kill Switch bezeichnet man in diesem Fall die komplette Abschaltung des Mobilfunknetzes und damit die Lahmlegung jeglicher Handykommunikation. Das kann während einer Krise oder eines Krieges verheerende Auswirkungen für das Land haben. Für den Betreiber eines Mobilfunknetzes ist es kein Problem, einzelne Module zu deaktivieren und so das System abzuschalten.

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Keine Hinweise auf solche Pläne

Bei den Bedenken der Sicherheitsbehörden handelt es sich derzeit nur um Warnungen vor möglichen Szenarien. Einen konkreten Verdacht soll es aber nicht geben. Wie ernst das Thema trotzdem genommen wird, zeigen laufende Verhandlungen über eine Gesetzesänderung. Das ARD-Hauptstadtstudio spricht von einer Prüfung zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes durch Innen- und Wirtschaftsministerium, um Huawei komplett aus dem 5G-Netzausbau herauszuhalten.

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