23. November 2016, 14:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Apple iPhone 7 strahlt deutlich stärker als das Vorgängermodell und auch mehr als die Konkurrenz. Auf einer Infoseite weist Apple sogar darauf hin, dass man die Freisprechfunktion benutzen soll, um sich vor Strahlung zu schützen.
Mit jeder neuen Smartphone-Generation versuchen die Hersteller, die Geräte weiter zu verbessern. Mehr Arbeitsspeicher, mehr Prozessorleistung, höhere Auflösung. Jahr für Jahr klettern die Zahlen in den Spezifikationen nach oben – doch bei einem Wert erhofft man sich genau das Gegenteil: bei der Handystrahlung.
Doch während Apple seine neuen iPhones wieder und wieder als das „bisher beste iPhone“ anpreist, scheinen sich die Strahlungswerte von Jahr zu Jahr zu verschlechtern – und beim iPhone 7 sieht sich der Apfel-Konzern jetzt sogar genötigt, darauf auf einer Infoseite hinzuweisen und für eine geringere Strahlenbelastung das Nutzen der Freisprechoption zu empfehlen.
„Um die HF-Belastung (Hochfrequenzbelastung; Anm. d. Red.) zu vermindern, können Sie eine Freisprechoption verwenden, beispielsweise den integrierten Lautsprecher“, heißt es auf der Seite. Außerdem empfiehlt Apple das iPhone 7 immer mit einem Abstand von 5mm vom Körper zu tragen.
Das iPhone 7 hat einen höheren SAR-Wert als die Konkurrenz
Grund für diese Empfehlung ist der im Vergleich zu den Vorgängermodellen des iPhone 7 erhöhte SAR-Wert. SAR steht für spezifische Absorptionsrate und drückt aus, wie viel Watt pro Kilogramm Strahlung auf den Nutzer einwirken, wenn das Handy beim Telefonieren an den Kopf gehalten wird und mit der höchsten Funkleistung arbeitet.
Beim aktuellen iPhone 7 liegt dieser Wert bei 1,384. Das ist zwar immer noch weit unter dem Grenzwert von zwei Watt pro Kilogramm Körpergewicht, im Vergleich zur Konkurrenz aber weitaus mehr.
So schneidet die Konkurrenz ab
Während das iPhone mit einem Wert von 1,384 Watt pro Kilogramm den Nutzer belastet, ist die Strahlung der Konkurrenz deutlich geringer – und auch der direkte Vorgänger, das iPhone 6s, steht mit einem SAR-Wert von 0,87 besser da. Zudem beläuft sich der SAR-Wert des iPhone 7 auf mehr als das Doppelte im Vergleich zu dem des neun Jahre alten iPhones der ersten Generation.
- iPhone 7: 1,384
- iPhone 7 +: 1,238
- iPhone 6s: 0,87
- iPhone 1. Generation: 0,62
- Google Pixel: 0,33
- Samsung Galaxy S7: 0,41
- One Plus 3: 0,394
- LG G5: 0,596
Sind Handy-Strahlen gefährlich?
Aber geht von Handy-Strahlen tatsächlich eine Gefahr aus oder ist der erhöhte Wert des iPhone 7 weniger bedenklich, als es zunächst den Anschein hat? Zu diesem Thema sprach TECHBOOK bereits mit Maria Blettner – der Leiterin des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiolgie und Informatik an der Unversität Mainz.
Blettner war als Forscherin an der bisher größten Studie zu diesem Thema beteiligt und kann beruhigen: „Eine große internationale Studie interpretiere ich aber so, dass ein Zusammenhang zwischen Handystrahlung und Krebs sehr unwahrscheinlich ist.“ Die Ergebnisse der Studie ließen keinen Zusammenhang zwischen Handystrahlung und Krebs zu.