4. Juni 2018, 12:42 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
80 Jahre lang verkaufte Canon Kameras, in die fotografische Filmrollen gesteckt wurden – eine Ära, die nun endet: Das letzte Analog-Modell EOS-1V wurde verkauft, ab sofort gibt es nur noch Digitalkameras. Mit dieser Entscheidung ist Canon nicht alleine.
In einem kurzen, nüchternen Statement auf der offiziellen Seite kündigt Canon den Verkaufsstopp an, Reparaturen sind allerdings noch bis zum 31. Oktober 2025 möglich – sofern die benötigten Ersatzteile noch da sind. Wie die japanische Seite „Sankei“ berichtet, wurde die Produktion der EOS-1V bereits 2010 eingestellt, Canon verkaufte die verbleibenden Modelle allerdings weiterhin. Nun scheinen die Lager leergeräumt und das Ende der Analog-Kamera für den japanischen Kamera-Giganten eingeleitet zu sein.
Die Profi-Spiegelreflexkamera EOS-1V erschien im Jahr 2000 und war seinerzeit technisch beeindruckend, Serienbilder von bis zu 10 Fotos pro Sekunde und ein Flächen-Autofokus mit 45 Messpunkten können sich auch heute noch sehen lassen. Die Beliebtheit der Kamera zeigt sich auch in den Ebay-Preisen: Aktuell zahlen Sie noch mindestens 500 Euro für das Gehäuse.
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Erste Canon-Digitalkamera 1984
Canon wurde 1937 unter dem Namen „Precision Optical Instruments Laboratory“ in Tokio gegründet, im selben Jahr erschien die erste Kamera „Kwanon“, die optisch stark einer Leica ähnelte. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde Canon neben Nikon zu einem der führenden Unternehmen für Knipsen, 1984 erschien die erste Digitalkamera des Unternehmens RC-701 für umgerechnet etwa 2500 Euro – und leitete einen grundlegenden Wandel der Fotoindustrie ein.
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Unternehmen wie Filmhersteller Kodak unterschätzten den Wechsel von analoger zu digitaler Fotografie. Der weltweit größte US-Fotokonzern musste 2012 Insolvenz anmelden. Heute sind die kleinen Filmrollen nahezu ausgestorben und höchstens noch bei Liebhabern zu finden.
Auch andere Unternehmen verabschieden sich zunehmend von der analogen Fotografie: Leica soll sich Gerüchten zufolge von seinem Modell M7 trennen wollen, noch sind aber Lagerbestände da. Die Leica MP und die Leica M-A sollen nicht betroffen sein. Bei Nikon gibt es derzeit nur noch das Analog-Modell F6 im Handel, von einem drohenden Produktionsstopp ist aber nichts bekannt.