10. Oktober 2022, 18:27 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Kryptowährungen gelten aufgrund ihrer dezentralisierten Art als relativ sicher. Dass das kein Schutz vor Diebstahl ist, zeigt ein folgenschwerer Hackerangriff.
Über eine Software-Schnittstelle der weltgrößten Kryptobörse Binance haben Hacker Cyber-Devisen im Volumen von 570 Millionen Dollar erbeutet. Die Angreifer hätten dazu die sogenannte Bridge der börseneigenen Kryptowährung BNBBNB=CCCL genutzt. Das teilte Binance-Chef Changpeng Zhao auf dem Kurznachrichendienst Twitter mit.
Hacker nehmen Schwachstelle ins Visier
Eine „Bridge“ ermöglicht den Tausch von Münzen unterschiedlicher Internet-Währungen. Weil direkte Angriffe auf die IT-Systeme von Börsenbetreibern wegen gestiegener Sicherheitsstandards schwieriger werden, konzentrieren sich Kriminelle immer häufiger auf Bridges als Angriffspunkte.
Der Angreifer sei inzwischen zurückgedrängt worden, teilte Binance weiter mit. Die „Mehrheit“ des Diebesguts befinde sich noch in dessen digitaler Geldbörse. Von Münzen im Volumen von etwa 100 Millionen Dollar dagegen fehle bislang jede Spur. Binance kündigte einen neuen „Steuerungsmechanismus“ an, um derartige Hacker-Angriffe künftig zu verhindern.
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Binance-Hack nur eine von vielen Attacken
Der Hacker-Angriff auf die Binance-Plattform ist nur die jüngste von einer Reihe von Attacken. Nach einer Erhebung des Research-Hauses Chainanalysis aus dem August haben Cyberkriminelle seit Jahresbeginn bei 13 verschiedenen Attacken auf Bridges rund zwei Milliarden Dollar erbeutet. Dem Branchendienst CoinMarketCap.com zufolge ist BNB mit einer Marktkapitalisierung von knapp 46 Milliarden US-Dollar derzeit unter den Top 10 der Kryptowährungen.
Mit Material von Reuters