25. Mai 2023, 11:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Er besteht aus schwarzen, senkrechten Balken in unterschiedlicher Breite. Die Rede ist vom Barcode oder Strichcode. Der auf Waren aufgedruckte Code übermittelt beispielsweise automatisch den Preis an die Kasse und hat erst kürzlich seinen 50. Geburtstag gefeiert. Nun droht das Ende des Piepens an Supermarktkassen.
Bereits in den frühen 1950er Jahren versuchen Menschen in der Schweiz und in den USA einen universellen Code zu entwickeln, der beispielsweise den Preis in codierter Form enthält. Ein erstes Patent stammt aus dem Jahr 1952. Für die neue Technologie der Warenauszeichnung interessiert sich zunächst allerdings niemand. Doch Anfang der 1970er Jahre macht unter anderem die bekannte US-amerikanische Supermarktkette Walmart Druck. Walmart und andere Lebensmittelkonzerne fordern eine flächendeckende Einführung eines universellen Barcodes.
Erster Barcode startet 1973
So kommt Geschwindigkeit in die Entwicklung. Im Jahr 1973 erblickt schließlich der sogenannte Universal Product Code (UPC) das Licht der Welt. Der Barcode besteht aus 12 Stellen und einer Prüfziffer. Hinter dem UPC lassen sich bis zu 30 Zeichen speichern. Außerdem lässt sich der neue Code auf sämtliche Waren und Produkte aufdrucken und auslesen. Deswegen ist es ausgerechnet eine Packung Kaugummi, dessen Barcode 1974 in einem Supermarkt in Ohio über den Scanner ausgelesen wird. Damit sollte der Industrie demonstriert werden, selbst auf kleinen Produkten funktioniert der neue Barcode einwandfrei.
Schon bald entwickeln sich in anderen Regionen der Welt ähnliche Barcodes. In Europa beispielsweise verbreitet sich ab dem Jahr 1976 die European Article Number (EAN) – oder kurz: EAN-Code. Dieser ist vollständig kompatibel mit dem US-amerikanischen UPC.
Die Einführung eines universellen Barcodes beschleunigt somit auch den internationalen Handel. Eine globalisierte Warenwelt, wie wir sie heute kennen, wäre ohne den Barcode nicht denkbar.
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Barcode-Ende zeichnet sich ab
Nach nun 50 Jahren droht dem Barcode allerdings das Aus. Die US-amerikanische Organisation GS1 kümmert sich weltweit um die Standards für sämtliche existierende Barcodes. GS1 berichtet, der Barcode solle schon bald durch eine codierte Datenmatrix ersetzt werden. Dieser neue Code ähnelt im Aussehen dem bekannten QR-Code und funktioniert auch ähnlich.
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Laut GS1 ergeben sich dadurch Vorteile für die Industrie und die Kundschaft. Eine wesentliche Verbesserung für die Warenproduzenten: In dem Code können bis zu 3000 Zeichen hinterlegt werden. Vorstellbar wären beispielsweise Informationen
- zur Haltbarkeit,
- zur Herstellung oder
- zu den eingesetzten Stoffen.
Gleichzeitig können Kundinnen und Kunden diese Informationen ganz einfach per Smartphone auslesen. Dadurch entsteht ein völlig neues Einkaufserlebnis für die Kundschaft, verspricht GS1.
Die Organisation hat der Industrie einen zeitlichen Rahmen gesetzt. Demnach sollen der Barcode und der neuartige QR-Code zunächst nebeneinander existieren. Ab dem Jahr 2027 soll dann der neue Code den alten Barcode ablösen. Allerdings legt sich die Organisation dabei nicht fest. Der Übergang soll flexibel erfolgen. Im GS1-Beschluss heißt es, der neue Code dürfe ab dem Jahr 2027 genutzt werden. Daraus ergibt sich allerdings keine zwingende Verpflichtung.
Der gute alte Barcode bleibt also noch eine Weile erhalten und damit auch das liebgewonnene Piep-Geräusch an der Kasse beim Auslesen des Codes.