28. Juni 2021, 16:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kabel, Bluetooth, CarPlay – oder ganz etwas anderes? Diese Optionen haben Sie, im Auto ihren Playlists zu lauschen.
Die Zeiten von CDs und Kassetten im Auto sind vorbei! Schon lange werden Smartphones in den Klinkeneingang gestöpselt, oder per Bluetooth gekoppelt. Als Content-Lieferant dienen mittlerweile die gestreamten oder vorab heruntergeladenen Tracks. Diese stammen auch im Auto von Spotify, Deezer, Apple Music und Co.
So laufen Spotify und Co. über die Auto-Boxen
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Vor allem Bluetooth hat sich auch im Auto zum Mittel der Wahl entwickelt. Wer Flensburger Punkten entgehen möchte, hat zum Telefonieren während der Fahrt sein Gerät sowieso drahtlos angebunden, da ist der passende Soundtrack zur Fahrt nur zwei App-Clicks entfernt. Bei der Einbindung ins Infotainment-System leisten die Autohersteller mittlerweile ganze Arbeit: Album-Cover erscheinen zusammen mit Interpret und Track-Titel auf dem Touchscreen des Infotainmant-Systems und lassen sich von dort steuern. Bei aktuellen Fahrzeugen wie dem Audi Q3 Sportback, der TECHBOOK für den Audio-Test zur Verfügung stand, werden diese Infos auf Wunsch sogar in das digitale Kombi-Instrument zwischen Tacho und anderen Fahrdaten eingeblendet. So lassen sie sich mit wenig Ablenkung vom Straßenverkehr ablesen.
Der nächste Technik-Schritt hat sich mittlerweile flächendeckend durchgesetzt, wird aber noch nicht von allen Käufern eines Neuwagens geordert – oder genutzt, auch wenn er an Bord ist. Die Rede ist von Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto, die auf dem Smartphone installierte Apps direkt auf das Infotainment-Display schicken, deren Daten direkt in das Bordsystem einspeisen, und bei neuen Automodellen ebenfalls im Fahrercockpit anzeigen. Das funktioniert mit fast allen großen Streamingdiensten für Musik und Hörbücher, selbst Nischenangebote wie die Konzert-App der Berliner Philharmoniker tauchen dort mittlerweile auf.
Es gibt bessere Alternativen zu Bluetooth
Viele Autofahrer haben sich mittlerweile indes so an die Bluetooth-Kopplung gewöhnt, so dass sie keine Zusatznutzen in den neuen Diensten sehen. Die gibt es aber durchaus. Da wäre beispielsweise die höhere Klangqualität gegenüber dem datenschwachen Bluetooth. Die allerdings ist im Auto, vor allem während der Fahrt, nur sehr schwer auszumachen, und auch nur bei sehr hochwertigen Audioanlagen. Schwerer wiegt da schon das Argument der Sicherheit: Das Touch-Display im Auto ist größer und somit leichter, schneller und zudem noch über Sprachbefehle bedienbar als das des Smartphones; zudem gerät man nicht in Versuchung, doch mal kurz verbotenerweise das Gerät in die Hand zu nehmen. Das kann in der Ladeschale ruhen, oder manchmal sogar in der Handtasche bleiben: Während CarPlay und Co. bislang eine USB-Anbindung benötigten, setzt sich mehr und mehr die kabellose Konnektivität per WLAN durch.
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Wer ein solches System im Auto hat, sollte es also nutzen; wer den Kauf eines jungen Gebrauchten oder Neuwagens kauft, darauf achten, dass es an Bord ist. Paradoxerweise bieten es vor allem eher preiswerte Automarken immer öfters serienmäßig, während selbst ernannte Premiumhersteller in der Regel einen Aufpreis verlangen, oder – neueste Entwicklung – sogar einen monatlichen Abo-Preis. Spotify-Premium-Kunden, das nun gar nicht mögen oder ein älteres Fahrzeug besitzen, bekommen in den USA derzeit eine ganz witzige Lösung sogar gratis: ein Kästchen namens Car Thing wird im Lüftungsgitter eingeklinkt, per Paradoxerweise bieten es vor allem eher preiswerte Automarken immer öfters serienmäßig, während selbst ernannte Premiumhersteller in der Regel einen Aufpreis verlangen, oder – neueste Entwicklung – sogar einen monatlichen Abo-Preis. Spotify-Premium-Kunden, das nun gar nicht mögen oder ein älteres Fahrzeug besitzen, bekommen in den USA derzeit eine ganz witzige Lösung sogar gratis: ein Kästchen namens Car Thing wird im Lüftungsgitter eingeklinkt, per Bluetooth oder AUX-Eingang mit dem Auto, und dann per USB mit einem iPhone oder Android-Phone verknüpft. Es funktioniert dann im Grunde wie CarPlay – plus einem großen Drehregler, der die Bedienung deutlich erleichtert.
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Warum einige Automarken CarPlay und Co. nicht mögen
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So nett all diese Systeme sind, so skeptisch stehen ihnen indes vor allem Hersteller teurer Autos entgegen: Haben Audi, BWM und Co. doch viel Geld und Gehirn in ihre eigenen, teils sehr schicken Bedienoberflächen investiert. Und dann kommen die Consumer-Giganten, stören mit ihrem grafisch eher schlichten Interface das ausgeklügelte Design und greifen nach der Infotainment-Hoheit im Auto. Deshalb versuchen einige Automarken, Entertainment-Apps nativ in ihr System zu integrieren – etwa Mercedes in sein tatsächlich zukunftsweisendes MBUX. Genau an dem zeigt sich allerdings auch beispielhaft, wie schleppend sich dieser Ansatz entwickelt: Zuerst war lediglich der Musikstreamer Tidal vertreten, erst allmählich kommen in neuen Modellen auch populärere Dienste hinzu. Eine noch größere Hürde ist freilich, dass der Autohalter separate Datenpakete buchen muss und nicht sein schon bezahltes Handy-Volumen, womöglich aufgerüstet mit unbegrenztem Musik-Transfer, nutzen kann. Bis sich das, wenn überhaupt, durchsetzt, bleiben Apple CarPlay und Android Auto die besten Optionen, seinen ganz persönlichen Lebens-Soundtrack ins Auto mitzunehmen.