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20. Februar 2025, 12:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
WhatsApp ist der wohl beliebteste Messenger der Welt. In Europa hat er eine kritische Größe erreicht, weshalb WhatsApp als „VLOP“ gilt. TECHBOOK erklärt, was das bedeutet.
Weltweit kommunizieren Milliarden Menschen täglich mittels sogenannter Messenger-Apps. Deren primäre Funktion ist der Austausch von Nachrichten, ob in Text-, Sprach- oder Videoform. Über die Jahre sind mehrere Anbieter auf den Markt gekommen, die mit ganz eigenen Features und vor allem Sicherheiten werben. Doch keiner kann WhatsApp das Wasser reichen. Der Klassenprimus zählt eigenen Angaben nach weltweit zwei Milliarden Nutzer. Doch speziell in der EU hat die Größe jetzt auch einen Haken: Denn WhatsApp ist eine „VLOP“ geworden. Aber was bedeutet das?
WhatsApp ist eine „VLOP“ wegen zu vieler Nutzer
Wie unter anderem „Der Standard“ unter Berufung auf „Bloomberg“ berichtet, haben die Verantwortlichen hinter der Anwendung neue Zahlen bei der EU eingereicht. Mit 46,8 Millionen aktiven Nutzern innerhalb der EU hat man damit den Schwellenwert von 45 Millionen überschritten. Nach Vorgaben des Digital Service Acts (DSA) ist damit WhatsApp eine „VLOP“ – eine „Very Large Online Platform“ („Sehr große Online-Plattform“).
Diese Zahl bedarf aber einer Erklärung, denn auf den ersten Blick erscheint sie viel zu niedrig. Wie „Userlike“ berichtete, kommen allein in Deutschland etwa 50 Millionen aktive Nutzer zusammen. Wie kann also EU-weit nur von 46,8 Millionen die Rede sein?
Das liegt daran, dass die regulären Funktionen wie der Austausch über private Chats und Gruppen nicht in diese Zahl einfließen. Das bedeutet wiederum, dass es vor allem um die Nutzung der öffentlichen Kanäle geht. Über diese können Nachrichtenplattformen, Unternehmen, Einrichtungen oder Prominente Updates direkt an ihre Follower senden.
„VLOP“-Status bringt strengere Auflagen und Verpflichtungen
Zwar erfüllt WhatsApp die Kriterien für den „VLOP“-Status. Aber noch muss ihn eine EU-Kommission prüfen, ehe er auch offiziell bestätigt wird. Da aber bereits ein EU-Kommissionssprecher die Überschreitung des Schwellenwertes mitgeteilt hat, dürfte es sich nur noch um eine reine Formalität handeln.
Für WhatsApp bedeutet die Einstufung als „VLOP“, dass man die Verbreitung schädlicher oder illegaler Inhalte unterbinden beziehungsweise eindämmen muss. Entsprechende Maßnahmen müsste Meta, der Mutterkonzern hinter dem Messenger, entwickeln. Kommt das Unternehmen dem nicht nach, drohen empfindliche Bußgelder von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.
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Das ändert sich für Nutzer
Nutzer von WhatsApp sollen im gleichen Zuge zusätzliche Rechte mit Hinblick auf die Nutzung ihrer Daten erhalten. Ferner muss es für sie leichter möglich sein, illegale Waren, Inhalte oder Dienstleistungen melden zu können, damit Meta diese entfernt. Aber auch die Ausspielung personalisierter Werbung wird strengeren Auflagen unterliegen, vor allem wenn es um minderjährige Nutzer geht.
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Wann die offizielle Bestätigung von WhatsApp als „VLOP“ in der EU erfolgt, ist noch nicht abzusehen. Für Meta dürfte dies indes keine Überraschung sein: Die ebenfalls zum Konzern gehörenden Portale Facebook und Instagram halten den Status bereits.