30. Juli 2019, 12:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Obwohl in der Vergangenheit häufig davor gewarnt wurde, macht schon wieder ein Kettenbrief über WhatsApp die Runde. Im aktuellen Fall verspricht er Nutzern kostenloses Datenvolumen, wenn sie an einer Umfrage teilnehmen und die Nachricht weiterleiten. Doch wie so oft stammt die WhatsApp-Meldung von Betrügern.
Einige WhatsApp-Nutzer haben die Tage eine Nachricht erhalten, in der ihnen satte 1.000 GB Datenvolumen versprochen wird – und das vollkommen kostenlos. Alles was sie dafür tun müssen, ist einem Link zu einer Umfrage zu folgen, dort ein paar Fragen zu beantworten und die Mitteilung im Anschluss an 30 weitere Kontakte weiterzuleiten. Wer nicht schon bei der riesigen Datenmenge stutzig wird, sollte es spätestens mit der Aufforderung werden, die Nachricht weiterzuleiten. Denn bei der Mitteilung handelt es sich um einen typischen Kettenbrief, der sich als Werbeaktion von WhatsApp tarnt.
WhatsApp-Kettenbrief verbreitet keinen Virus
Derartige Kettenbriefe sind bei Betrügern noch immer sehr beliebt und verbreiten sich zumeist recht schnell. Im aktuellen Fall haben die Sicherheitsexperten der Firma ESET, die den Kettenbrief untersucht hat, aber zumindest eine gute Nachricht: Die Webseite, auf die Nutzer per Link weitergeleitet werden, beinhaltet keinen Virus. Auch auf Phishing-Software für das Abgreifen sensibler Daten finden sich keine Hinweise. Offenbar haben die Verbreiter des Kettenbriefes es vor allem auf Umsatz abgesehen, den die Nutzer durch die Teilnahme an der Umfrage unbewusst generieren. Denn jeder Klick erzeugt Werbeeinnahmen für die Betrüger.
Die Experten von ESET empfehlen WhatsApp-Nutzern daher, solche Nachrichten umgehend zu löschen. Sie sollten die Kettenbriefe auf keinen Fall weiterleiten, da die Absender somit an weitere Kontaktdaten kommen können. Auch Links sollten sie nicht folgen, da diese – anders als im aktuellen Beispiel – schädliche Software oder Abo-Fallen enthalten können.
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WhatsApp geht gegen Kettenbriefe vor
Der Messenger-Dienst WhatsApp kennt das Problem der Kettenbriefe, was ein Grund dafür ist, dass er das massenhafte Weiterleiten von Nachrichten unlängst in seinen AGB verboten hat. Seither lassen sich Mitteilungen oder Bilder nur noch an maximal fünf Kontakte auf einmal weiterleiten. Weitergeleitete Nachrichten werden außerdem mit einem entsprechenden Label gekennzeichnet. So sehen die Empfänger, dass die Nachricht ursprünglich von jemand anderem stammt.
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Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
Im Hinblick auf die aktuelle Situation möchte TECHBOOK an dieser Stelle noch einmal auf wesentliche Punkte hinweisen:
WhatsApp wird seine Nutzer weder per Direktnachricht, noch per E-Mail anschreiben. Auch angebliche Rechnungen für die Nutzung des Messenger-Dienstes verschickt der Anbieter nicht.
Kettenbriefe sollten sofort gelöscht und auf keinen Fall weitergeleitet werden. So lässt sich deren Verbreitung im besten Fall stoppen. Sie können auch Ihre Freunde vor derartigen Nachrichten warnen.
Klicken Sie auf keine Links in Nachrichten, deren Absender Sie nicht kennen. Er könnte sie auf verseuchte Webseiten weiterleiten oder in Abo-Fallen locken.
Sperren Sie notfalls Nummern, von denen Sie wiederholt nicht vertrauenswürdige Nachrichten erhalten. Das funktioniert im Menü unter „Einstellungen“ -> „Account“ -> „Datenschutz“ -> „Blockierte Kontakte“. Hier können Sie nun die Handynummer des Kontaktes hinzufügen, den Sie blockieren möchten. Sie haben auch die Möglichkeit, den Absender als Spam an WhatsApp zu melden. Klicken Sie hierzu im Menü unter „Mehr“ und „Blockieren“ sowie anschließend auf „Spam melden“.