16. April 2024, 18:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer Kontakten via WhatsApp einen Link sendet, um sie auf eine Website zu verweisen, verschickte bisher automatisch eine kleine Vorschau auf entsprechenden Inhalt mit. Diese Funktion lässt sich ab sofort durch Aktivieren einer neuen Einstellung ausschalten. Was das so sinnvoll macht, hat mit der eigentlichen Linkvorschau wenig zu tun.
Statt eines schnöden, nackten Textschnipsels, der auf eine Webseite weiterleitet, taucht in Nachrichtenfenstern bei WhatsApp zusammen mit versendeten Links oft automatisch eine kleine Linkvorschau auf. Das sieht wohl netter aus, doch vor allem soll sich dadurch der Empfänger ein kleines Vorab-Bild davon machen können, was ihn bei Aufruf der Seite erwartet. Neben einem Beitragsbild besteht die Linkvorschau aus der Überschrift des versendeten Inhalts und einem kurzen, in das Thema einleitenden Text. Gestört hat diese Funktion bislang wohl kaum jemanden. Dabei gäbe es dafür eigentlich einen triftigen Grund.
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Warum man die Linkvorschau bei WhatsApp deaktivieren sollte
Beim Versenden von Links über WhatsApp mit Linkvorschau gibt man bei WhatsApp – ohne es zu ahnen – noch etwas ganz anderes preis: die eigene IP-Adresse. Darauf weist aktuell das Portal „WABetaInfo“ hin. Dieser Leak ermöglicht es Drittanbietern, die Wege zu verfolgen, die der entsprechende Nutzer im Internet unternimmt.
Man hat davon schon mal gehört …
Tatsächlich ist der Sachverhalt nicht ganz neu – zumindest bei iMessage. 2016 hat erstmals Ross McKillop auf seinem Blog davon berichtet, dass das Versenden von Links mit Linkvorschau mit einem unbeabsichtigten Daten-Striptease einhergehen kann. Der Entwickler warnte damals vor dem Öffentlichwerden nicht nur der IP-Adresse, sondern auch des genutzten Gerätetyps sowie der Betriebssystem-Version. Grund dafür sei, dass iMessage entsprechende Link-Anfragen direkt vom Gerät ausführt – nicht bloß vom aktuell genutzten, sondern auch von mit diesem verknüpften Geräten aus.
Dies sei anders bei Messaging-Diensten wie z. B. Slack oder von Facebook, die hierfür einen Proxy verwenden, also einen Vermittler zwischen dem genutzten Smartphone oder Computer und entsprechendem Internetdienst. Laut McKillop ein gefundenes Fressen für Kriminelle, die so über das Versenden von Links an Nutzer ganz einfach herausfinden können, welche von dessen Geräten mit iMessage verknüpft sind.
Damals konnte man die Linkvorschau nicht ausschalten. Der Profi hatte damals eine etwas unorthodoxe Lösung: Die Metadaten, die sich der Messenger eigentlich automatisch zieht, im Vorfeld manuell extrahieren. Dann zusammen mit dem Link versenden. Ja, das klingt kompliziert – Sie können es gern ignorieren, bald soll es nämlich ganz einfach gehen.
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Abstellen der Linkvorschau bei WhatsApp – so geht‘s!
Die Redakteure von „WABetaInfo“ haben in den WhatsApp-Einstellungen die Möglichkeit gefunden, das Problem ganz einfach und ein für alle Mal zu beheben: durch Aktivieren einer entsprechenden Einstellung. Diese führt wiederum zur Deaktivierung der Linkvorschau bei WhatsApp.
Und so geht es. Rufen Sie in der App unter „Datenschutz“ die erweiterten Einstellungen auf. Nutzer der iOS-Fassung 24.7.10.76 bzw. der Android-Version 2.24.8.11 (beides Beta-Versionen) sollten hier ein Auswahlfeld vorfinden, über das man die „Linkvorschau deaktivieren“ kann, und zwar direkt unter „IP-Adresse in Anrufen schützen“. Kommende Softwareupdates sollen die Einstellung dann für sämtliche iOS- und Android-Nutzer regulär verfügbar machen.