23. Oktober 2024, 15:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
WhatsApp hat eine Funktion angekündigt, auf die Nutzer schon lange warten: ein eigenes Adressbuch. Das wird aller Voraussicht nach einige Prozesse vereinfachen.
Der Messenger WhatsApp ist eine der am meisten genutzten Apps der Welt. Laut Statista liegt allein die Anzahl der Unique User bei knapp 3 Milliarden. Nutzer können über die App mit einer oder mehreren Personen chatten, mit oder ohne Video telefonieren, Sprachnachrichten verschicken und vieles mehr. Bisher war es allerdings nötig, eine Person als Kontakt auf dem mobilen Hauptgerät zu hinterlegen, wenn man einen neuen Chat mit ihr anlegen wollte. Das soll sich nun grundlegend ändern. TECHBOOK erklärt die Details.
WhatsApp-Adressbuch ist lange gewünschtes Feature
Stand jetzt greift WhatsApp auf das Adressbuch des primären Geräts zu, an das der WhatsApp-Account gekoppelt ist. Auch wenn man über WhatsApp eine Nummer hinzufügt, etwa eine Person aus einer gemeinsamen Gruppe, wird diese dann über das Endgerät gespeichert. Jetzt hat WhatsApp allerdings angekündigt, an einer eigenen Adressbuch-Funktion zu arbeiten. Diese soll von dem des Telefons völlig unabhängig sein, allerdings soll stets die Option bestehen, neue Kontakte zu synchronisieren, sodass kein unnötiger Mehraufwand entsteht.
Künftig ist es also möglich, seine Kontakte entsprechend zu trennen. Das kann praktisch sein, wenn man sich beispielsweise ein Gerät mit anderen teilt oder um private und geschäftliche Kontakte besser zu trennen. WhatsApp verspricht zudem, dass auf diesem Wege auch Kontakte wiederhergestellt werden könnten, wenn man sein Smartphone verliert.
Die Änderung hat außerdem zur Folge, dass man neue Kontakte nicht mehr über das primäre Gerät anlegen muss. Künftig soll es auch möglich sein, seine Kontaktliste auch über WhatsApp Web zu pflegen.
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Datenschutz soll eine große Rolle spielen
Gleichzeitig formuliert WhatsApp in seiner Ankündigung zu dem Feature klare Ansprüche an Datenschutz. In der Pressemitteilung verweist WhatsApp dabei unter anderem auf das Potenzial der Funktion, die abgespeicherte und angezeigte Telefonnummern im Messenger gänzlich obsolet machen könnte. Neue Kontakte könnten dann einfach nur mit ihrem Namen hinterlegt werden.
Diese Möglichkeit hatte WhatsApp bereits vor einigen Wochen erwähnt. Generell soll die Änderung für mehr Sicherheit sorgen. Möglich wird das durch sogenanntes IPLS – Identity Proof Linked Storage. Doch was ist das im Detail und wie funktioniert die Technologie?
IPLS erklärt
Die von WhatsApp angekündigte Technologie ermöglicht es Nutzern, ihre Kontakte verschlüsselt zu speichern. Dafür setzt WhatsApp auf eine Kooperation mit Cloudflare und auf zwei Verfahren, die beim Messenger bereits zum Einsatz kommen: Key transparency und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. So schützt WhatsApp beispielsweise bereits seine Chats, indem diese verschlüsselt werden und eine eigene Sicherheitsnummer bekommen.
Grob gesagt bekommen dafür die an einem Chat teilnehmenden WhatsApp-Konten jeweils zwei „Schlüssel“ zugewiesen, um auf die Konversation zugreifen zu können. Einer davon ist öffentlich, der andere privat. Das gewährleistet, dass nicht einmal WhatsApp selbst auf private Chatnachrichten zugreifen kann. Key transparency wiederum stellt sicher, dass diese Schlüssel nicht manipuliert oder gefälscht sind.
IPLS bringt diese Technologien nun zusammen und ermöglicht dadurch das verschlüsselte Abspeichern von Daten. Der passende Schlüssel zu den Informationen wird auf dem Gerät des Nutzers generiert. WhatsApp selbst gibt an, dass die Technologie in Ansätzen „wie eine QR-Code-Scantechnologie verwendet werden kann, um einen öffentliche Schlüsselkompromittierung in einem Ende-zu-Ende-verschlüsselten Nachrichtensystem zu erkennen“.
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Wann kommt das eigene Adressbuch für WhatsApp?
Wann genau das WhatsApp-Adressbuch starten soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Auch für das Anlegen neuer Kontakte via WhatsApp Web nennt das Unternehmen kein Datum. Es ist lediglich von „bald“ die Rede. Höchstwahrscheinlich rollt WhatsApp die Neuerungen gemeinsam aus.