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Schon ab Dezember

Wichtige WhatsApp-Funktion wird für einige Nutzer kostenpflichtig!

Symbolbild: WhatsApp-Icon auf Smartphone
Ab 2024 kann das WhatsApp-Backup überraschende Kosten verursachen. Foto: picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa | Arno Burgi
Natalie Wetzel, TECHBOOK
Werkstudentin

28. November 2023, 12:01 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In den nächsten Wochen dürften WhatsApp-Nutzer eine neue Benachrichtigung erhalten, die sie nicht ignorieren sollten. Da eine Abmachung zwischen Google und WhatsApp endet, könnte die Backup-Funktion für viele Nutzer zum Kostenpunkt werden.

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Wer WhatsApp auf einem Android-Smartphone nutzt, hatte es bisher bequem: Durch eine Absprache von Meta und Google wurden die WhatsApp-Backups automatisch und kostenlos in Google Drive gespeichert. Der besondere Vorteil für Android-Nutzer – gerade gegenüber iOS – war bisher, dass die Backups nicht auf das begrenzte kostenlose Datenvolumen der Google-Cloud einzahlten. Doch damit ist jetzt Schluss. Diese Neuerung kann vor allem für Nutzer, die WhatsApp schon lang und Medien-intensiv nutzen, unangenehme Konsequenzen bedeuten. TECHBOOK verrät, was Sie in diesem Fall tun können.

Ab Januar auch normale Nutzer betroffen

Dass die WhatsApp-Backups irgendwann auch zu den kostenlosen 15 Gigabyte (GB) hinzugerechnet werden, die Google zur Verfügung stellt, zeichnete sich bereits im Februar 2022 ab. Die offizielle Ankündigung durch Google folgte aber erst im November. Damals verriet ein aufmerksamer Blick in den Code der Beta-Version die geplante Umstellung. Die tatsächliche Umsetzung folgt ab Dezember für Beta-Tester und wird nun Anfang 2024 schrittweise für alle Nutzer ausgerollt.

WhatsApp hatte aber angekündigt, dass es seine Nutzer 30 Tage vor Beginn dieser Änderung benachrichtigen will. Zu finden ist der Hinweis dann in den WhatsApp-Einstellungen unter „Chats“ und dort unter „Chat-Backup“. Hier lässt sich auch einstellen, ob oder wie häufig es eine Sicherung der Chats auf Google Drive geben soll.

Bisher waren die automatischen Backups auf Google Drive pauschal sinnvoll, um die Chats und Medien auf ein neues Smartphone umziehen oder im Fall eines Defekts einfach wiederherstellen zu können. Ab 2024 sollten allerdings einige Nutzer ihre Einstellungen überdenken. Denn das kostenlose 15-GB-Speichervolumen muss auch für Google Mail, Google Fotos und Google Drive reichen – und bald eben auch für die WhatsApp-Backups. Je nachdem, wie extensiv man diese Dienste nutzt, könnte es ziemlich eng werden. Ein WhatsApp-Backup, das viele oder viele große Objekte wie Bilder und Videos enthält, kann mehrere Gigabyte groß sein.

Lesen Sie auch: Google löscht bestimmte Gmail-Konten! Das müssen Nutzer jetzt tun 

Google setzt auf Abo-Dienste

Bisher war der unbegrenzte Speicherplatz für WhatsApp-Backups etwas, das Android iOS klar voraushatte. Die Konkurrenz speichert die Backups nämlich nicht bei Google, sondern in Apples iCloud. Hier zählten die Backups schon immer zum regulären Speichervolumen, das mit nur 5 GB in der kostenlosen Variante auch noch deutlich schmaler ausfällt als das 15-GB-Pendant von Google.

Diesen Vorteil opfert Google nun, um noch mehr Abonnenten für das kostenpflichtige Cloud-Paket „Google One“ zu gewinnen. Der Trend, kostenlose Leistungen stark einzuschränken, begann bei Google schon im Juni 2021, wie TECHBOOK berichtete. Damals strich Google den unbegrenzten Cloud-Speicher für Fotos und Videos. Die neuen Datenmengen der Google-Fotos-App zählen seitdem ebenfalls zum begrenzten Speichervolumen von Google Drive. Im Zuge der WhatsApp-Änderung könnte sich ein Abo für manche Nutzer nun tatsächlich lohnen, doch es gibt auch andere Lösungen.

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Das können Sie nun tun

Kostenpflichtiges Upgrade zu Google One

Sollten Sie durch die WhatsApp-Backups das Limit ihres Google-Speicherplatzes erreichen, erhalten Sie eine Benachrichtigung. Diese fordert Sie auf, weiteren Speicherplatz freizugeben. Das können Sie tun, indem Sie die Speicherkapazität durch ein Google-One-Abo erhöhen. Das Basis-Abo kostet 1,99 Euro pro Monat, bietet 100 GB Speichervolumen und ist für bis zu fünf Personen nutzbar. Zudem gibt es das Standard- und das Premium-Abo. Diese bewegen sich zwischen 2,99 Euro und 9,99 Euro pro Monat und enthalten 200 GB bzw. 3 TB an Speicherplatz.

Auch wenn WhatsApp-Backups zukünftig für manche Nutzer zum Kostenfaktor werden, muss man also keine Unsummen opfern. Wer die Cloud ohnehin viel nutzt, für den kann sich ein Abo lohnen. Die Nutzer, die dagegen nur knapp die 15-GB-Grenze überschreiten, können auch auf eine der kostenlosen Lösungen zurückgreifen.

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Kein WhatsApp-Backup

Gleichermaßen bequem wie radikal ist die Variante, gleich ganz auf ein WhatsApp-Backup zu verzichten. In diesem Fall belastet WhatsApp das begrenzte Google-Speichervolumen nicht. Wer dagegen einen Smartphone-Umzug plant und die Chats mitnehmen möchte, kann auch einfach ein einziges manuelles Backup erstellen. In den WhatsApp-Einstellungen unter dem Reiter „Chats“ und „Chat-Backup“, kann man unter „Auf Google Drive sichern“ die Option „Nur, wenn ich auf ‚Sichern‘ tippe“ auswählen. Nach dem Umzug können Sie das Backup dann gegebenenfalls wieder aus ihrer Cloud löschen.

Alternativ bietet WhatsApp eine Übertragungsfunktion zwischen Android-Geräten an. Die Chat-Übertragung läuft über einen QR-Code und Wifi Direct.

Datenmenge reduzieren

Eine dritte Möglichkeit ist, die Backups gezielt schmal zu halten und sich gegebenenfalls von Medien, die viel Speicherplatz verbrauchen, zu trennen. Gleiches gilt auch für Objekte aus den anderen Diensten – allen voran Gmail und Google Fotos. Ein gewisser Datenminimalismus ist zwar grundsätzlich immer empfehlenswert, erfordert aber regelmäßige Pflege.

WhatsApp besitzt einen integrierten Speicher-Manager, der hilft, großen Dateien und Chats aufzuspüren. Im Drei-Punkte-Menü unter dem Reiter „Chats“ findet sich „Speicher und Daten“. Unter „Speicher verwalten“ werden der verbrauchte Speicherplatz und die umfangreichsten Chats, große Objekte und häufig weitergeleitete Nachrichten angezeigt. Dementsprechend kann man hier mit dem Aussortieren beginnen. Wichtig ist dabei, dass zum Beispiel Bilder, die in WhatsApp gelöscht werden, immer noch in der Galerie auf dem Smartphone gespeichert sein können.

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