6. Juni 2024, 13:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bisher war die offizielle App die einzige Anwendung, in der man ein E-Rezept hinterlegen und einlösen konnte. Das soll sich nun ändern.
Anfang des Jahres wurde das E-Rezept verpflichtend eingeführt. Seitdem können in erster Linie gesetzlich Versicherte ihre ärztlichen Rezepte digital über ihre elektronische Gesundheitskarte, die passende App oder auch weiterhin als Papierausdruck einlösen. Die App-Lösung galt bisher nur für die offizielle E-Rezepte-App. Doch die Techniker Krankenkasse (TK) möchte nachziehen. TECHBOOK erläutert die Details.
TK-App bekommt Funktion für E-Rezepte
Im März 2024 hat die TK die Zulassung bei der Gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) beantragt. Den Grundstein dafür legte das neue Digitalgesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Anfang Juni wurde die Zulassung erteilt. Damit ist die TK nach eigenen Angaben die erste Krankenkasse, die eine entsprechende Zulassung bekommen hat. Noch im Juni 2024 soll die E-Rezept-Funktion für die TK-App ausgerollt werden. Das ist für Versicherte vor allem dahingehend praktisch, da sie für die Einlösung der Rezepte dann keine separate App mehr benötigen.
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Das könne auch dem E-Rezept an sich helfen, so die Krankenkasse. „Da viele Versicherte die App ihrer Kasse schon auf dem Handy haben, ist es sinnvoll, die E-Rezept-Funktion hier zu integrieren. Dann haben die Versicherten alles an einem Ort und können die Vorteile des E-Rezepts wie weniger Papier und eine Übersicht der ausgestellten Rezepte nutzen“, erklärt Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK. Die Krankenkasse listet noch weitere Vorteile. So können Nutzer über die TK-App jederzeit ihre E-Rezepte einsehen. Das soll zu mehr Übersicht, auch auf Seiten der Verbraucher, führen.
Wie genau das E-Rezept in die TK-App integriert wird, ist noch nicht bekannt. Es wird aber erwartet, dass die App einen entsprechenden Menübereich bekommt.
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Folgen weitere Krankenkassen?
Seit der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts hat sich nicht mehr viel getan. Der Start verlief ohnehin etwas holprig, da sich sowohl die Arztpraxen als auch die Apotheken umstellen mussten. Auch bei der Übertragung der Daten kam es vor allem zu Beginn vermehrt zu Fehlern und Problemen. Laut einer Umfrage der Stiftung Gesundheit befindet sich das E-Rezept aber auf einem guten Weg. Vor allem die Ärzteschaft äußerte sich dabei positiv.
Dass nun mit der TK eine erste Krankenkasse das E-Rezept in seine App integriert, ist in mehrfacher Hinsicht ein Signal. Zum einen dürfte es nachfolgenden Krankenkassen den Prozess erleichtern. Zum anderen gewöhnen sich immer mehr Versicherte an die digitale Lösung.