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Englisch, Norwegisch, Koreanisch, ...

3 Apps, mit denen man spielend eine neue Sprache lernen kann

Smartphone mit Startbildschirm der Duolingo-App
Mit der geeigneten App kann man spielerisch neue Sprachen lernen Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Mateusz Slodkowski

11. September 2023, 11:07 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Eine neue Sprache zu lernen, ist für viele ein wichtiger Punkt auf der persönlichen Bucketlist. Doch wer hat schon die Zeit für einen Sprachkurs an der Volkshochschule? Zum Glück geht es auch einfacher, zumindest was den Zeitaufwand angeht. Denn wer heutzutage eine Sprache lernen möchte, greift oft auf entsprechende Apps zurück. TECHBOOK hat die besten getestet.

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Eine oder mehrere Fremdsprachen zu beherrschen, hat zweifellos viele Vorteile. In Rom oder Florenz in der Landessprache einen Espresso bestellen? Auf Englisch mit den Touristen schnacken? Oder daheim im Bett eine koreanische Serie schauen – ganz ohne Untertitel? Alles kein Problem, wenn man einmal ein gewisses Sprachniveau erreicht hat. Doch seien wir ehrlich: Die meisten haben in der Schule gerade mal ein eher rudimentäres Englisch und vielleicht ein noch rudimentäreres Französisch gelernt. Wer an diese Grundkenntnisse anknüpfen oder etwas ganz Neues lernen will, kann sich mit niedrigschwelligen Sprachlern-Apps austoben. Die Anwendungen locken mit spielerischen Konzepten, Vokabel-Trainings und an den Alltag angepasste Lernumfänge. TECHBOOK hat mehrere dieser Sprachlern-Apps für Android und iOS getestet und kann folgende drei empfehlen.

Duolingo

Die grüne Eule von Duolingo hat mittlerweile Kultstatus. Kein Wunder, denn die Sprachlern-App erschien bereits 2011 und ist damit eine der ältesten auf dem Markt. Das Freemium-Modell mit kostenloser Basisversion und zubuchbaren Extras wurde nachfolgend von vielen anderen Apps übernommen. Die Benutzeroberfläche von Duolingo ist sowohl im Web-Browser als auch in der App-Version auf Android- und iOS-Geräten sehr intuitiv.

Dabei ist das Design mit den viel kleinen Icons und diversen Avataren, die den Lernschritt anfeuernd kommentieren, übersichtlich, bunt und ansprechend. Insgesamt stehen mindestens 43 Sprachen, darunter auch Latein und Hochvalyrisch (aus „Das Lied von Eis und Feuer“), zur Verfügung. Allerdings gilt eine lästige Einschränkung: Die meisten Sprachen sind nur auf Englisch verfügbar. Das Angebot auf Deutsch beschränkt sich auf Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Wer dagegen eine andere Sprache etwa wie Japanisch, Norwegisch oder Arabisch lernen möchte, muss das auf Englisch tun. Dieser linguistische Umweg kann leider ziemlich hinderlich wenn nicht sogar ein Ausschlusskriterium sein.

Duolingo arbeitet mit einem spielerischen Belohnungs- und Sammelsystem. So erhalten Nutzer zum Beispiel Punkte für das Abschließen verschiedener Lektionen. Diese Punkte sind in die App-interne Währung Lingots übertragbar, mit der Sie je nach Sprachpaket Boni erwerben können. Eine Frage des Geschmacks ist wohl das Herzen-System. Jeden Tag erhält man fünf Herzen. Jeder Fehler in einer Lektion kostet ein Herz bzw. Leben. Wer viele Fehler macht und alle Herzen aufbraucht, muss einige Stunden warten, bis die Herzen erneut aufgefüllt sind. Alternativ kann man sich Herzen mit den Lingots kaufen, die man sich zuvor verdient hat. Manche Nutzer motiviert dieses System, die Lektionen besonders sorgfältig zu bearbeiten. Andere sind dagegen eher frustriert, wenn ihre Fehler beim Sprachenlernen „bestraft“ werden.

Screenshots Sprache lernen Apps Duolingo

Die nach Schwierigkeit angeordneten Module der Sprachlern-App bestehen jeweils aus fünf Leveln. Erst, wenn diese abgeschlossen sind, werden neue Lektionen freigeschaltet. Dabei gibt es verschiedene Modi wie etwa das Abfragen von Vokabeln, das Anordnen einzelner Wörter in der richtigen Satzreihenfolge und das Sprechen ganzer Sätze. Wer schon etwas fortgeschritten ist, kann übrigens entscheiden, ob er die Satzbausteine auswählen oder komplett selbst eingeben möchte. Und wenn Sie Ihre Kenntnisse in Aktion testen möchten, können Sie jederzeit mit einem Chat-Bot kommunizieren.

Duolingo richtet sich in erster Linie an Anfänger, die per App unkompliziert in eine neue Sprache einsteigen wollen. Die grundlegende Grammatik und vor allem ein umfangreicher Wortschatz stehen im Mittelpunkt der Anwendung, die damit auch gut für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Wer seine Sprachkenntnisse mit einige Grammatik-Regeln unterfüttern möchte, muss sich diese meistens aus den Übungen ableiten. Im Übrigen reicht die kostenlose App-Version von Duolingo zum Sprachelernen völlig aus. Wer das Abo abschließt, bekommt ein paar nette, aber nicht unbedingt nötige Extras. Wer aber sehr allergisch auf Werbung reagiert, sollte über das Abo nachdenken.

ProContra
Insgesamt 48 SprachenNur 4 Sprachen auf Deutsch verfügbar
Spielerische HerangehensweiseWenig Theorie-Material
Gute kostenlose Version
Vielfältige Übungen

Babbel

Babbel ist sogar noch ein paar Jahr älter als Duolingo. Das Unternehmen wurde bereits 2007 in Berlin gegründet. An der Entwicklung der einzelnen Lektionen war außerdem ein Team von Sprachwissenschaftlern beteiligt, sodass die einzelnen Lektionen auf die jeweilige Sprachkombination angepasst sind und nicht einfach übersetzt ist wurden. Auch diese Sprachlern-App gibt es für den Browser und mobile Endgeräte. Wer noch unsicher ist, kann Babbel erst einmal für sieben Tage testen, danach kostet die App 7 bis 10 Euro im Monat, je nach gebuchtem Paket. Nutzer können zwischen 13 Sprachen ausgehend von den Muttersprachen Deutsch und Englisch wählen, darunter etwa Dänisch, Indonesisch und Portugiesisch. Die App legt allerdings den Schwerpunkt auf Europäische Sprachen.

Screenshots Sprache lernen Apps Babbel

Anders als bei Duolingo liegt der Fokus hier etwas stärker auf Grammatik, weswegen die App auch für fortgeschrittene Lernende geeignet ist. So kann man etwa zu Beginn einen Einstufungstest machen, wenn man angibt, bereits ein gewisses Sprachniveau zu haben. Neben den gängigen Lektionen gibt es bei Babbel außerdem kleine Module, die inhaltlich an die Kultur des jeweiligen Landes angepasst sind. Außerdem können Nutzer selbstständig Lernerinnerungen einrichten. Insgesamt ist die Sprachlern-App zwar etwas unübersichtlicher gestaltet als Duolingo, aber immer noch gut zu bedienen.

Babbel arbeitet weniger spielerisch als viele Konkurrenten. Ein Belohnungssystem und bunte Sticker beim Abschließen einer Lektion gibt es hier nicht. Insgesamt ist das Niveau etwas höher und die gestellten Aufgaben sind schwieriger, dafür auch etwas weniger vielseitig. Wer es also ernst meint, ein schlichteres Design bevorzugt und seine Sprachkenntnisse auf einem höheren Niveau trainieren will, wird mit Babbel gut arbeiten können.

ProContra
13 Sprachen auf DeutschHauptsächlich Europäische Sprachen
Grammatik-MaterialKeine kostenlose Version
Sprachwissenschaftlich aufbereitet

Mondly

Die dritte Sprachlern-App im Bunde ist Mondly. Vom Design und dem inhaltlichen Aufbau her liegt sie ziemlich genau zwischen Duolingo und Babbel. Auch hier gibt es einige spielerische Elemente wie etwa ein Punktesystem, durch das man seinen Fortschritt mit anderen Nutzern vergleichen kann. Wer die App täglich nutzt, schaltet am Ende der Woche ein Quiz frei. Löst man all diese Quizze erfolgreich, erhält man schließlich Zugriff auf die monatliche Herausforderung. Regelmäßiger Fleiß wird also belohnt.

Die App umfasst insgesamt 41 Sprachen, von Koreanisch über Persisch bis Kroatisch – und das Beste: man kann sie auf deutsch lernen. Die Lektionen, die sich vor allem am Inhalt und nicht an der Schwierigkeit orientieren, können in beliebiger Reihenfolge absolviert werden. Man muss sich also nicht wie bei Duolingo erst durch die Familien-Lektion quälen bis man zum Thema Essen kommt (was im Urlaub der wesentlich wichtigere Wortschatz ist).

Screenshots Sprache lernen Apps Mondly

Im Fokus von Mondly steht vor allem der Wortschatz. Auf bereits gelernte Vokabeln kann man auch nach Abschluss der Lektionen jederzeit zugreifen. Am Ende jeder Lektion wartet außerdem das Gespräch mit einem Chat-Bot, um das Gelernte direkt anzuwenden. Die Methoden der App, um die neue Sprache zu lernen, variieren dabei zwischen dem Zuordnen einzelner Vokabeln und ganzer Sätze sowie dem Nachsprechen von Wörtern. Die Grammatik wird dabei nicht aktiv erklärt, sondern über bereits gelernte Sätze im Nachhinein vermittelt.

Auch Mondly gibt es als gut funktionierende kostenlose Version. Wer diverse Extras wie zusätzliche Lektionen nutzen möchte, zahlt zwischen 6 und 10 Euro im Monat. Dabei ist die Sprachlern-App zuweilen etwas unübersichtlich strukturiert und richtet sich vor allem an jene, die spielend ihren Wortschatz ausbauen wollen.

ProContra
41 Sprachen auf Deutsch verfügbarWenig Grammatik-Material
Guten kostenlose Version
Spielerische Herangehensweise

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Welche App zum Sprache lernen eignet sich für wen?

Grundsätzlich arbeiten alle drei hier vorgestellten Sprachlern-Apps mit ähnlichen Methoden. Dennoch gibt es mitunter recht deutliche Unterschiede, sodass es vor allem darauf ankommt, wie man am besten oder liebsten eine neue Sprache lernt. Während Duolingo und Mondly mit einem treibenden Belohnungssystem arbeiten, geht Babbel etwas mehr nach Lehrbuch vor. Das dürfte vor allem den Leuten entgegenkommen, die es lieber etwas strukturierter mögen. Damit ist die App subjektiv die hochwertigste von den dreien, die es allerdings auch nicht kostenlos gibt (bis auf einen einwöchigen Testzeitraum).

Duolingo richtet sich ganz gezielt an Einsteiger, die langsam in eine Sprache einsteigen möchten. Das übersichtliche Design macht sie auch für Kinder und Jugendliche geeignet. Mondly hingegen setzt vor allem auf das Auf- und Ausbauen des Wortschatzes. Außerdem sorgen die Punkteränge für ein herausforderndes Element, das gegebenenfalls motivieren kann.

Die in alle drei Apps integrierten Chatbots funktionieren ganz gut. Mit dem zunehmenden Einsatz von KI kann man zwar auf Besserung hoffen, aber eine richtige Konversation kann selbst eine KI nicht ersetzen. Wer also wirklich tief in eine Sprache einsteigen und sie langfristig auf hohem Niveau beherrschen möchte, kann solche Sprachlern-Apps nutzen, um die Sprache ständig präsent zu haben.

Darüber hinaus sollte man aber auch den Kontakt mit anderen Sprachlernenden oder Muttersprachlern suchen. Bei Sprachen wie Japanisch oder Koreanisch, die ein anderes Schrift- bzw. Zeichensystemen besitzen, kann eine App auch das händische Schreiben nur schwer ersetzen. Wer flüssig lesen und ggf. schreiben lernen möchte, muss sich wohl zusätzlich auch ganz klassisch hinter den Schreibtisch klemmen.

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Weitere Sprachlern-Apps

Neben Duolingo, Babbel und Mondly gibt es auch eine Vielzahl weiterer Sprachlern-Apps. Zum Teil verfolgen diese ganz andere didaktische Ansätze. Ziemlich bekannt ist etwa Busuu, die nicht nur auf das klassische Quizz-Lernen setzt, sondern auch Lernende und Muttersprachler zusammenbringen will. Hier ist also auch ein bisschen Engagement für die Community gefragt, was ja durchaus im Sinne der Sache ist. Die Basisversion ist kostenlos, doch ein Abo könnte sich unter Umständen lohnen. Busuu wartet, ähnlich wie Babbel, mit 14 Sprachen mit einem vergleichsweise mittelmäßigem Angebot auf.

Ein grundsätzlich anderes Konzept verfolgt die App Rosetta Stone, denn hier liegt der Fokus stark „auf dem Sprechen sowie der Aussprache“. Die Lernenden sollen fit gemacht werden für Alltagssituationen und dazu gehört auch das nötige Selbstvertrauen. Dementsprechend geht es nicht große ums Auswendiglernen von Grammatik, sondern um verschiedene Hör-, Sprech- und Zuordnungsübungen. Durch Beobachten und Zuhören soll man sich die Sprache Schritt für Schritt erschließen. Wer also lieber schriftlich lernt, wird mit Rosetta Stone weniger glücklich als jene, die sich ohnehin liebend gern in jedes Gespräch stürzen. Ein großes Manko der App ist allerdings die nur 72-stündige Testphase. Die verschiedenen Abos sind mit 12 Euro aufwärts vergleichsweise teuer.

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