2. August 2021, 12:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Wer Apps im PlayStore veröffentlichen möchte, muss sich an die Richtlinien von Google halten. Welche Inhalte angemessen bzw. unangemessen sind hat das Unternehmen nun neu definiert – mit der Folge, dass einige Apps aus dem PlayStore verschwinden. Das trifft auch sogenannte Sugar-Dating-Apps.
Geht es um sexuelle Beziehungen gegen Geld, hat Google klare Ansichten. So etwas möchte man im PlayStore nicht länger unterstützen. Dementsprechend verbieten es die nun festgelegten neuen Richtlinien, Apps mit derartigen Inhalten dort zu vermarkten. Das trifft vor allem die sogenannten Sugar-Dating- oder Sugar-Daddy-Apps, die Google daher aus dem PlayStore entfernt.
In den neuen Richtlinien, die ab dem 1. September 2021 in Kraft treten, heißt es im Detail: „Wir gestatten keine Apps, die sexuelle Inhalte oder Obszönitäten enthalten oder fördern, einschließlich Pornografie, sowie Inhalte oder Dienste, die auf sexuelle Befriedigung aus sind“. Das, so Google, umfasse unter anderem Apps, die sexuelle Unterhaltung oder andere Dienste gegen Geld bewerben.
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Sugar-Dating-Apps im Google Play Store sehr beliebt
Genau hier setzen die Sugar-Dating-Apps an. Sie vermitteln Beziehungen zwischen zumeist älteren Männern und jüngeren Frauen, bei denen letztere oft Geld oder Geschenke als „Aufwandsentschädigung“ erhalten. In diesem Punkt unterscheiden sie sich von klassischen Dating-Apps wie „Tinder“ oder „Badoo“, bei denen Mitglieder lediglich miteinander in Kontakt treten können.
Gibt man den Begriff „Sugar Dating“ in die Suche des Google PlayStores ein, erscheint eine Liste mit zahlreichen Apps. Auffällig sind hierbei die zum Teil sehr hohen Download-Zahlen. „My Sugardaddy“ zum Beispiel wird als exklusive Dating-Community für Sugar Daddys und Sugar Babes beworben. Sie wurde mehr als 500.000 mal heruntergeladen. Ganz vorn mit dabei ist auch die App „Seeking“ mit über einer Million Downloads. Bei ihr handelt es sich laut Beschreibung um eine App für Millionäre, erfolgreiche und vor allem attraktive Menschen.
Noch sind die Apps zwar im PlayStore gelistet, ab September wirft Google die Sugar-Dating-Apps aber heraus. App-Entwickler dürfen dann auch keine Anwendungen dieser Art mehr beim Konzern einreichen. Ihnen bleiben dann nur noch andere Vermarktungskanäle übrig, wie beispielsweise die alternativen AppStores, von denen es für Android – anders als für Apple iOS – einige gibt.